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Montag, 14. Juli 2014

Die Grundkurs Nähen - unser zweites Projekt: Ein wintersportliches Kissen für die Couch

Diejenigen von euch, die meinen Grundkurs nähen verfolgt haben, kennen es bereits, wenn auch nicht in seiner vollen Pracht, heute möchte ich es nochmals allen Zeigen, weil jetzt auch seine zeit auf unserer heimischen Couch beginnt. Schließlich ist die Winterdeko mittlerweile abgebaut und verräumt. Mein selbst genähtes Kissen im winterlichen Design für unsere Couch:

Dienstag, 24. Juni 2014

Die Grundkurs Nähen - Absteppen: unser zweites Projekt - Ein Kissenbezug zum Binden

Jetzt wird es aber Zeit, dass wir mit unserem Kissen endlich fertig werden, wenden wir uns heute also dem Absteppen zu. (^.^)


Zunächst klappen wir die bereits versäuberten Kanten des Quadrats und des Rechtecks bis zur vorgezeichneten Nahtlinie nach innen und bügeln die Kante glatt.





Diese Kante wird nun nochmals knapp umgeschlagen, nochmals gebügelt, festgesteckt und geheftet.

Nun wird die Kante dicht an der äußersten Kante festgesteppt. Beim Absteppen kann es passieren, dass der Stoff durch das Umklappen an den Ecken sehr dick liegt. Hier ist es hilfreich nur mit dem Handrad zu steppen und ggf. auch den Stoff manuell nachzuschieben, damit das Ergebnis nicht leidet. Steppt zunächst nur die offene Kante des Quadrats ab, die drei Seiten des Rechtecks brauchen noch etwas Sonderbehandlung, dort müsse wir nämlich noch unsere Bänder einsetzen:


Setzt an der Oberkante des Rechtecks mit 11 cm Abstand zum Rand jeweils eines der Bänder ein, indem ihr es zunächst unter die Absteppkante schiebt, fixiert, umklappt und umbügelt und nochmals fixiert. Jetzt wird auch das Rechteck rundherum festgesteppt.


Wendet euren Kissenbezug nun auf rechts und klappt die Oberseite des Rechtecks um und markiert auf dem Quadrat die Stelle an der die Bänderkanten aufkommen. An der markierten Stelle steppt ihr nun die übrigen beiden Bänder fest.


Mittwoch, 4. Juni 2014

Die Grundkurs Nähen - Verstürzen: unser zweites Projekt - Ein Kissenbezug zum Binden

Heute zeige ich euch eine Technik, die komplizierter klingt, als sie ist: das Verstürzen. Ein Nähstück zu Verstürzen bedeutet im Grund nichts weiter, als es fas komplett auf Links zu nähen, um es dann, durch eine keine Öffnung auf rechts zu wenden und die kleine Öffnung nun noch per Hand zu schließen, so dass man am Ende ein komplett geschlossenes Nähstück mit rundherum unsichtbaren Nähten hat. Das schwierigste dabei ist ehrlich gesagt das wenden auf rechts durch die kleine Öffnung. (^.^)

Nichts desto trotz üben wir nun das Verstürzen an unserem Kissenbezug, oder - um genauer zu sein - an den Bändern zum Zubinden.
Steppt hierfür zunächst die Längskante der Bänder mit etwa 1 cm Abstand zur Stoffkante (die Markierungen auf der Stichplatte eurer Nähmaschine bieten hier Orientierung, vorausgesetzt ihr habt gerade zugeschnitten) zu und versäubert die Stoffkante mit dem Zickzackstich. Nachdem man die Naht sowieso nicht sieht, könnt ihr hier auch beide Nahtzugaben gemeinsam versäubern.


Bügelt die Bänder nun so auseinander, dass sich die Naht in der hinteren Mitte des Bandes befindet.
Schließt dann eine der Querseiten mit em Steppstich und versäubert auch diese Kante mit dem Zickzackstich.


Schließlich werden die Bänder noch auf rechts gewendet und spätestens jetzt versteht ihr auch, warum ich sage, dass das Wenden das schwierigste am Verstürzen ist. (^.^) Der Stil eines Kochlöffels kann hier aber behilflich sein. (^.^)



Die nun noch offenene Kante wird nun zuerst versäubert, indem sie einmal komplett mit dem Zickzackstich zugenäht wird. Dieser wird nun nach innen gestülpt und glatt gebügelt. Diese Stelle wird normalerweise noch per Hand mit einem Blindstich geschlossen. Für unser Projekt können wir uns diesen Schritt jedoch sparen. Wir sichern lediglich die offene Seite mit je einer Stecknadel, damit sich die frisch umgebügelte Kante nicht wieder verschiebt.

Mittwoch, 14. Mai 2014

Die Grundkurs Nähen - Versäubern

Wie bereits letzte Woche angekündigt, möchte ich euch heute noch einige weitere Möglichkeiten zum Versäubern von Schnittkanten zeigen.

Versäubern mit der Zickzackschere

Bei Stoffen die wenig ausfransen kann man es sich leicht machen und den Rückschnitt der Nahtzugabe mit Schneiderkreide und Handmaß vorzeichnen und dann entlang dieser Linie die Nahtzugabe mit der Zickzackschere zurückschneiden. Damit es nicht gar zu billig aussieht, Beim Rückschnitt der Nahtzugabe darauf achten, dass die Zackenlinie einheitlich fortgeführt wird.

Die Zackenschere kommt bei mir außerdem auch bei stark fransenden Stoffen zum Einsatz, deren Schnittkanten ich vor dem ersten Waschen mit der Zackenschere umschneide, damit sie in der Maschine nicht zu arg ausfransen.


Versäubern mit Rollsaum

Der Rollsaum kommt vor allem bei sehr leichten Stoffen, transparenten Stoffen sowie beim allem, das beidseitig nutzbar sein soll, zum Einsatz, Also beispielsweise Schals, Tücher, Vorhänge, Tischdecken, Servietten und der gleichen. Außerdem kann man den Rollsaum nutzen, um Hosen, Röcke usw. zu verlängern, wenn nach dem herauslassen nichts mehr an Stoff zum Umsäumen übrig bleibt.
Für den Rollsaum näht ihr zunächst im Abstand von etwa 1 cm zur Stoffkante eine Steppstichnaht. Exakt über diese Steppstichnaht setzt ihr nun noch eine kleine Zickzacknaht. Die Stoffkante wird bis zur Naht zurückgeschnitten, Dabei aber vorsichtig sein und exakt schneiden, damit ihr nicht in die Naht schneidet.

Versäubern mit Steppstich


Das Versäubern mit Steppstich ist noch ein Relikt aus Zeiten, als Nähmaschinen nur den Steppstich konnten und wird heute eigentlich kaum noch genutzt. Der Vollständigkeit halber, möchte ich es hier aber dennoch erwähnen, da man alte Anleitung auf diese Form des Versäuberns ausgelegt ist. Daher sollte man es zumindest kennen. (^.^)

Hierfür wird zunächst in etwa 1 cm Abstand zur Stoffkante entlang gesteppt. Die Stoffkante wird nun so umgebügelt, dass die Steppstichnaht knapp auf die linke Seite des Stoffes gebügelt ist. Die Stoffkante wird nun nochmals abgesteppt, so dass sich nun auf der linken Stoffseite eine Doppelnaht befindet, auf der rechten Seite des Stoffes ist nur eine Naht zu sehen.

Donnerstag, 24. April 2014

Die Grundkurs Nähen - Das Versäubern mit dem Zickzackstich: unser zweites Projekt - Ein Kissenbezug zum Binden

Nachdem wir unser Kissen nun bereits abgesteppt haben, müssen wir nun noch die Kanten versäubern, damit der Stoff nicht ausfranst und auf kurz oder lang der schöne neue Bezug ruiniert ist.

Die häufigste  und auch einfachste und schnellste Methode zum Versäubern von Stoffen ist das Versäubern mit Zickzackstich. Hierfür wird ggf. vorher die Nahtzugabe noch gleichmäßig zurück geschnitten; je nach Nähstück auf etwa 0,5 cm bis 1 cm. Bei unserem Kissen schneiden wir die Nahtzugabe nur gleichmäßig gerade und einheitlich, ansonsten bleibt sie so stehen wie sie ist.

Nun wird mit einem Zickzackstich mit etwa 3 bis 4 Millimeter Stichweite die Stoffkante versäubert. Auch hier wird der Anfang und das Ende der Naht jeweils wie gewohnt vernäht.

Die Nahtzugabe kann man - insbesondere bei dünneren Stoffen und an unauffälligeren Stellen auch zusammengefasst versäubern. Soll heißen: zwei Nahtzugaben werden gemeinsam versäubert und dadurch zusammengenäht.

Bei unserem Kissen versäubern wir alle Nahtzugaben einzeln, da wir diese später auseinanderbügeln. Wir versäubern dabei  alle vier Kanten sowohl des Quadrates als auch des Rechtecks mit dem Zickzackstich, so dass nun alle Kanten unseres Kissens versäubert sind.

Nächste Woche zeige ich euch noch die anderen Möglichkeiten zum Versäubern, bevor wir dann die Woche darauf wieder mit unserem Kissen weitermachen. (^.^)

Freitag, 4. April 2014

Die Grundkurs Nähen - Der Steppstich: unser zweites Projekt - Ein Kissenbezug zum Binden

Heute widmen wir uns dem wohl am meisten genutzten Maschinenstich überhaupt: dem Steppstich. Und das direkt Schritt für Schritt am Praxisbeispiel unseres Kissens:
Setzt euch an eure Nähmaschine, bespult die Unterfadenspule, legt sie ein und fädelt euren Oberfaden ein. Stellt nun einen Steppstich mit einer Stichlänge von 2 bis 3 Millimetern ein und näht eine kleine Testnaht auf einem Stoffrest von eurem Zuschnitt. Justiert ggf. an der Oberfadenspanung nach, sollte die Naht noch nicht sauber genäht sein. Ist die Oberfadenspanung sauber eingestellt, greift nun zu eurem Kissenbezug, den ihr bereits ordentlich aufeinander geheftet habt. Beim Nähen liegt das Quadrat oben - so kann sich von dem kleineren Stück Stoff nichts verhaken, während ihr näht.

Legt den Stoff so unter den Nähfuß, dass die spätere Öffnung, also die Seite, an der das Rechteck überlappt, hinter dem Nähfuß liegt. Platziert nun den Soff so, dass die Nähnadel exakt in die Ecke einsticht. Senkt den Nähfuss ab und vernäht euren Anfangsfaden. Steppt nun entlang eurer Nahtlinie bis zum Ende, also bis zur nächsten Ecke. Dafür müsst ihr den Stoff nicht zerren, geradeaus kann eure Nähmaschine genauso wie euer Auto ganz von alleine. Führt den Stoff nur locker mit den Händen, ganz so, wie ihr die Hände locker am Lenkrad eures Autos habt.  Achtet darauf, dass am Ende der Naht eure Nadel in der Ecke des Stoffes steckt (im Zweifelsfalle mit dem Handrad der Maschine nachjustieren). Hebt nun den Nähfuß an, dreht den Stoff ein Viertel herum, so dass ihr nun die anschließende Naht nähen könnt, senkt den Nähfuß wieder ab und näht wieder bis zum Ende der Naht. Wendet in der nächsten Ecke nochmals und näht auch die dritte Naht eures Kissens. Am Ende der dritten Naht vernäht ihr eure Naht, und zieht den Stoff seitlich aus der Maschine. Jetzt kürzt ihr noch Anfangs- und Endfäden ein und fertig ist eure allererste Steppstichnaht. (^.^)

Freitag, 14. März 2014

Die Grundkurs Nähen - Auftrennen: unser zweites Projekt - Ein Kissenbezug zum Binden

Bevor es nun aber wirklich endlich an die Maschine geht, gibt es noch eine weitere Grundlage, die er vielleicht früher brauchen werdet, als euch lieb ist (aber keine Sorge, das gehört dazu): das Auftrennen von Maschinennähten. Hierfür benötigt ihr einen so genannten Pfeiltrenner, auch Trennmesser genannt. Dieses Werkzeug hat eine sehr feine Spitze, mit der ihr sehr gut zwischen Maschinennaht und Stoff kommt, die zudem eine scharfe Schneide hat, die den Faden mühelos durchtrennt.

Bei vielen Nähmaschinen gehört der Pfeiltrenner mit zur Grundausstattung. Beim Nähzubehör findet ihr ihn außerdem für kleines Geld zu kaufen:


Samstag, 22. Februar 2014

Die Grundkurs Nähen - Naht vernähen: unser zweites Projekt - Ein Kissenbezug zum Binden

Ihr seid jetzt vermutlich verwundert, wieso wir noch keinen Millimeter genäht haben, ich aber nun, wo es endlich und wirklich mit dem Nähen an der Maschine los gehen soll, ausgerechnet mit dem Vernähen anfange. Nun, ihr habt ja, wenn ihr mit der Maschine die Naht ansetzt direkt schon zwei Fäden hängen, die vernäht werden wollen. Daher fängt jede Maschinennaht mit dem Vernähen an. Glücklicherweise geht das aber direkt mit der Maschine und ist ganz schnell und leicht gemacht. (^.^)


Setzt an eurem Nahtbeginn an und näht einige Stiche im benötigten Stich auf der Nahtlinie, stoppt und näht nun die gleiche Strecke durch Drücken der Rückwärtstaste zurück (wirklich genau die gleiche Strecke, im Zweifelsfalle lieber etwas kürzer, als dass ihr die Naht verstecht). Stoppt wieder und näht nun eure Nachtlinie  ganz normal bis zum Ende. Am Nahtende angelangt, näht ihr wieder einige Stiche zurück und noch einmal bis zum Ende vorwärts.

Nehmt den Stoff aus der Maschine und schneidet Anfangs- und Endfäden zurück, bevor ihr dann die nächste Naht vorbereitet.

Oben auf dem Bild seht ihr eine komplett vernähte Naht, mit noch nicht zurück geschnittenem Faden. Und ja, wirklich, das hält, näht nicht öfter drüber, das verdickt die Nahtstelle nur unschön und kann gröbere Stoffe an der Stelle sogar durchlöchern.

So, meine Lieben, jetzt aber wirklich, beim nächsten Mal dürft ihr dann aber wirklich ran ans Werk. (^.^)

Sonntag, 2. Februar 2014

Die Grundkurs Nähen - Schnittteile Heften: unser zweites Projekt - Ein Kissenbezug zum Binden

Wir begeben uns nun in die Startposition zum Nähen: wir heften die Schnittteile aufeinander. Dabei gilt: es werden immer nur die Schnittteile geheftet, die als nächstes genäht werden sollen, um sich selbst die Näharbeit nicht umsonst zu erschweren (man denke nur an Oberteile die komplett geheftet sind und in die nun die Ärmel eingenäht werden sollen - schier unmöglich).

Zum Heften legt ihr die jeweiligen Schnittteile rechts auf rechts aufeinander, so dass die Nähte, die zusammengenäht werden sollen exakt übereinander liegen. Die beiden Schnittteile werden nun entlang der Nahtlinie mit Stecknadeln aufeinander geheftet. Die Stecknadeln steckt ihr dabei mit einem Abstand von  etwa  5 cm bis 10 cm ein.

In einem zweiten Schritt werden nun die vorgesteckten Schnittteile mit Nadel und Heftfaden geheftet, indem sie mittels Vorstich (ggf. auch mittels schrägem Spannstich) entlang der Nahtlinien locker zusammengenäht werden. Abschließend werden alle Stecknadeln wieder entfernt.
Mit einiger Nähpraxis werdet ihr nicht mehr jede Naht heften, sondern manches direkt gesteckt nähen. Die Betonung liegt hier aber wirklich auf "Nähpraxis"; heftet wirklich vorerst jede Naht, auch einfache gerade Nähte, wie bei unserem Kissen. Die Belohnung dafür bekommt ihr mit einem brauchbaren Ergebnis.
Und: benutzt zum Heften ausschließlich den speziellen Heftfaden. Er ist dick und stabil, lässt sich aber trotzdem leicht reißen und vor allem auch leicht wieder entfernen.

Jetzt werden wir aber konkreter und kommen zu unserem Kissen:
Unser Kissen stecken wir nun rechts auf rechts liegend an den beiden Seiten und an der Unterseite zusammen und zwar so, dass Nahtlinie auf Nahtlinie liegt. Das längere Stück einer der beiden Kissenseiten steht also oben über. Unsere vier Streifen falten wir der Länge nach, ebenfalls rechts auf rechts und stecken entlang der Schnittkante zusammen (ihr erinnert euch: Nahtlinien haben wir hier keine eingezeichnet):
Diese drei Kanten werden nun entlang der eingezeichneten Nahtlinien mit dem Vorstich und einem Heftfaden die Nähte geheftet (ihr seht es mir bitte nach, dass ich als erfahrene Näherin diesen Schritt überspringe, als Anfänger macht das aber unbedingt). Die vier Streifen heftet ihr mit 1 cm Nahtzugabe die Längsseite entlang.

Sonntag, 12. Januar 2014

Die Grundkurs Nähen - Der Zuschnitt: unser zweites Projekt - Ein Kissenbezug zum Binden

Wie schon angekündigt, fangen wir heute an, das Gelernte in die Praxis umzusetzen. Wir widmen uns also unserem ersten Nähprojekt: einem Kissenbezug. Ich zeige euch dabei jeden einzelnen Arbeitsschritt im Detail, so dass er es hoffentlich leicht nachvollziehen könnt. Mein Kissenbezug soll eine Grüße von 50 cm x 50 cm haben, ihr könnt diese Anleitung aber auch auf größere oder kleinere Kissen übertragen.

Das braucht ihr (abgesehen von der klassischen Nähausstattung):
Füllkissen
Baumwollstoff 120 cm x 100 cm
Universalnähgarn in passender Farbe

Als erstes wascht und bügelt ihr euren Stoff der Wahl.

1. Der Papierschnitt
Für derart einfache Formen wie einen schlichten Bezug für quadratisches Kissen brauchen wir kein extra Schnittmuster. Den Schnitt können wir direkt auf den Papierschnitt zeichnen. Ich nutze dazu Seidenpapier mit Orientierungskaro. Insgesamt müsst ihr drei Rechtecke ausschneiden:
1 Quadrat in der Größe eures Kissens, bei mir also 50 cm x 50 cm
1 Rechteck in der Breite eures Kissens aber in 1,5-facher Höhe, bei mir also 50 cm x 75 cm
1 Rechteck in 10 cm x 40 cm als Schnittteil für die Schleifen zum Zubinden

2. Das Aufstecken
Legt euren Stoff einfach mit der linken Seite nach oben glatt auf. Platziert nun eure Papierschnittteile passend auf dem Stoff. Berücksichtigt dabei, dass das Quadrat und das große Rechteck rundherum noch eine Nahtzugabe von 2 cm benötigen. Das kleine Rechteck beinhaltet die Nahtzugabe bereits, ihr müsst es aber insgesamt vier mal ausschneiden. Solltet ihr einen Stoff mit Muster haben, denkt auch daran, dass das Muster immer in eine Richtung laufen muss, und zwar beim fertig genähten Kissen. Großformatige Muster platziert ihr idealerweise so, dass das Zentrum des Musters auch das Zentrum des Kissens darstellt. Hat alles seinen Platz gefunden, sichert die Schnittteile mit Stecknadeln, so dass sie nicht mehr verrutschen können. Stoff und Schnittmuster sollen aber auch nach dem Aufstecken immer noch gatt aufliegen.

3. Schnittlinien übertragen
Zeichnet nun die Umrisse eures Papierschnitts mit Schneiderkreide auf den Stoff. Denkt dabei an die Nahtzugabe von 2 cm rund um das Kissen herum. Bei geraden Linien ist es am leichtesten, an zwei Punkten die 2 cm Abstand vom Papierschnitt zu messen und diese Punkte mit einem Lineal zu verbinden. Lediglich der Papierschnitt für das kleine Rechteck beinhaltet bereits die Nahtzugabe, dafür benötigt ihr das kleine Rechteck insgesamt 4 mal.

4. Zuschnitt
Schneidet nun den Stoff entlang der aufgezeichneten Linien mit eurer Stoffschere aus.

5. Nahtlinien übertragen
zeichnet nun beim Quadrat und beim großen Rechteck die Nahtlinien ein, indem ihr den Umriss des Papierschnittes mit Schneiderkreide auf den Stoff übertragt. Nutzt dafür wieder ein Lineal. Bei den vier kleinen Rechtecken braucht ihr keine Nahtlinien aufzeichnen.

Und schon sind wir auch fertig mit dem Zuschnitt für unser Kissen. (^.^) Beim nächsten Mal widmen wir uns dann den letzten Nähvorbereitungen bevor es an die Nähmaschine geht. (^.^)

Sonntag, 22. Dezember 2013

Der Grundkurs Nähen - Der Zuschnitt

Nachdem wir uns nun also mit unseren Materialien vertraut gemacht haben und außerdem die wichtigsten Handnähtechniken beherrschen, geht es jetzt so richtig ans Werk und beginnen direkt am Anfang einer jeden Näharbeit: dem Zuschnitt.
Die Grundausstattung für den perfekten Zuschnitt: Seidenpapier mit und ohne Orientierungskaro, Kopierpapier mit Kopierrädchen, Stoffschere und unterschiedliche varianten der Schneiderkreide: klassisch, als Mine mit Stift und als Abstandsrädchen für das einfache Einzeichnen von Nahtzugaben.
Für den Zuschnitt braucht ihr zunächst ein Schnittmuster nach dem ihr nähen möchtet. Für den Anfang würde ich euch auf jeden Fall empfehlen, nach Schnittmuster zu nähen. Der Eigenentwurf von Schnitten ist ein sehr fortgeschrittenes Thema, also überschätzt euch gerade am Anfang nicht und investiert das Geld für ein gutes Schnittmuster im Handel (als Einzelschnitt, in Nähzeitschriften, Büchern usw. usf. es gibt auch etliche Schnittmustertauschbörsen) Orientiert euch dabei insbesondere die erste Zeit auch an den Angaben zum Schwierigkeitsgrad. Selbstverständlich stelle ich im Folgenden dieses Grundkurses auch noch das ein oder andere leicht nachzuarbeitende Schnittmuster ein.

Nun habt ihr also euer Schnittmuster der Wahl. Dort findet ihr auch eine Angabe, mit welcher Art von Stoffen gearbeitet werden kann und v.a. wie viel Stoff ihr für den Schnitt benötigt. Genauso viel Stoff kauft ihr auch; niemals weniger, lieber etwas mehr. Beim Stoffkauf werdet ihr auch feststellen, dass ihr nur die Länge eines bestimmten Stoffstückes wählen könnt, die Breite ist fix, ist aber je nach Stoff unterschiedlich, achtet also genau auf die Angabe des Stoffverbrauchs in Länge und Breite auf dem Schnitt.

Nachdem ihr nun euren Stoff gekauft habt, dürft ihr immer noch nicht losschneiden, zuerst wandert nämlich der Stoff in die Waschmaschine und wird gewaschen, da insbesondere Naturfasern noch einlaufen können. Der wieder trockene Stoff wird abschließend noch akribisch (ernsthaft) glatt gebügelt.

Nun endlich geht es an den Schnitt, oder besser, zunächst an das Schnittmuster. Das Schnittmuster übertragt ihr, bei Kleidung in eurer jeweiligen Größe) auf den so genannten Papierschnitt, indem ihr das Schnittmuster in eurer jeweiligen Größe auf Seidenpapier durchpaust und exakt entlang der Linien ausschneidet. Achtet dabei darauf, dass ihr wirklich alle erforderlichen Schnittmarkierungen übertragt. Und: nehmt niemals eure Stoffschere zum ausschneiden. Nichts ruiniert eine Schere schneller als ein Papierschnitt. Solltet ihr viele Schnittmusterteile haben, empfiehlt es sich zudem die Einzelteile zu beschriften, dann fällt die Orientierung leichter.

Solltet ihr euer Schnittmuster digital besitzen erübrigt sich der Übertrag auf den Papierschnitt. Hier druckt ihr euer Schnittmuster aus (vorher die Druckereinstellungen überprüfen, so dass ihr wirklich in 100% Größe ausdruckt), klebt es (ordentlich) an den vorgesehenen Stellen zusammen und schneidet dann die Schnittteile in der jeweiligen Größe aus.

Jetzt aber geht es endlich an den Stoff: legt euren Stoff glatt mit der linken Seite nach oben auf und achtet dabei insbesondere darauf, ob euer Stoff für den Zuschnitt einfach oder doppelt gelegt werden muss (Steht auf dem Schnittmuster und: meist ist es doppelt).

Legt nun eure Papierschnittteile auf und prüft, ob alles Platz hat. Manche Schnittteile müsst ihr an den "Stoffbruch" (die Stelle, an der der Stoff gefaltet ist) legen. Außerdem müsst ihr bei den meisten Stoffen auf den "Fadenlauf" (bei einigen stoffen wie Cord oder Samt ist es die "Strichrichtung") achten. Bei Schnittmustern ist der Fadenlauf auf den Musterteilen üblicherweise eingezeichnet. Ist dies nicht der Fall, achtet beim Auflegen darauf, dass der Fadenlauf auf allen Schnittteilen gleich verläuft, idealerweise der Länge nach (jeweils beim dann fertig genähten Stück versteht sich).
Solltet ihr einen gemusterten Stoff haben müsst ihr zusätzlich darauf achten, dass das Muster auf allen Schnittteilen in die gleiche Richtung verläuft und der Mustersatz sich einheitlich fortsetzt, d.h. auf bspw. den beiden Teilen für ein Rückenteil oder bei den Ärmeln muss das Muster jeweils parallel verlaufen und sich idealerweise einheitlich fortsetzen, ganz so, als wäre die Naht gar nicht da. Eventuell müsst ihr doppelt gelegten Stoff umfalten, so dass die Mustersätze einheitlich liegen, bzw. könnt bei Mustern mit einer Richtung nicht in doppelter Lage zuschneiden. Dementsprechend ist der Stoffverbrauch bei gemusterten Stoffen höher als bei Unistoffen.

Sobald nun alle Papierschnittteile ihren Platz auf dem Stoff gefunden haben, sichert ihr die Schnittteile mit einigen Stecknadeln auf dem Stoff (bei doppelt gelegten Stoffen durch beide Stofflagen hindurch), allerdings so, dass sowohl Papierschnitt als auch Stoff immer noch glatt liegen.

Nun übertragt ihr den Schnitt mit Schneiderkreide auf den Stoff. Achtet dabei auch wieder auf die Angaben auf eurem Schnittmuster, jetzt zur Nahtzugabe. Die Nahtzugabe ist der Teil des Stoffes, den ihr zum Zusammennähen benötigt. Ist die Nahtzugabe bereits im Schnittmuster enthalten, müsst ihr beim Aufzeichnen nur eurem Papierschnitt folgen. Meist ist die Nahtzugabe aber nicht enthalten, so dass ihr den erforderlichen Abstand (auf dem Schnittmuster angegeben) vom Papierschnitt mit Hilfe von Schneiderkreide und Handmaß, Rädel oder Rädchenarkierer übertragt.
Solltet ihr keine Angaben auf eurem Schnittmuster zur Nahtzugabe finden (kommt v.a. bei Vintageschnitten vor), dann ist die Standardzugabe gemeint:
  • grundsätzlich 2 cm Zugabe
  • bei allen Rundungen 1 cm Zugabe
  • Säume 4 cm Zugabe
Wichtig ist hier: zeichnet absolut exakt auf, hier gilt die oberste Handwerkerregel: Zweimal messen, einmal schneiden.

Womit wir beim nächsten Punkt wären: jetzt wird geschnitten und zwar exakt und sauber genau eure Schnittlinien entlang. Lasst euch Zeit dabei und arbeitet absolut sauber.

Nun habt ihr eure einzelnen Teilchen vor euch liegen. Jetzt gilt es noch eure Nahtlinien zu übertragen. Die Nahtlinien sind die Linien, auf denen ihr später nähen werdet. Dafür zeichnet ihr nun schlicht die Umrisse eures Papierschnittes nach. Bei Schnittmustern, die die Nahtzugabe bereits enthalten, sowie bei Markierungen auf den Schnittmusterteilen aller Art überträgt man diese mittels Kopierpapier und Kopierrädchen. Dafür wird zunächst das Kopierpapier mit der abdrückenden Seite nach oben auf einen Tisch gelegt, das Schnittmusterteil kommt mit dem Papierschnitt nach oben darauf. Nun werden die erforderlichen Linien mit dem Kopierrädchen abgerädelt. Jetzt nehmt ihr den Papierschnitt ab, wendet das Schnittteil und rädelt die Markierungen von der rechten auf die linke Seite durch. Diesen letzten Schritt könnt ihr euch sparen, wenn ihr die Markierung nur auf der rechten Seite benötigt.

Zur besseren Orientierung, insbesondere bei vielen Schnittteilen, ist es sinnvoll den Papierschnitt auf dem jeweiligen Schnittteil zu belassen, bis es weiterverarbeitet wird.

Sobald ihr nun alles übertragen und markiert habt, habt ihr den Schritt "Zuschnitt" erfolgreich hinter euch gebracht. Zeit wird es also, endlich mit dem Nähen anzufangen. Und nachdem Theorie ja ganz nett ist, dabei aber nicht viel hängen bleibt, wenn man nicht übt, nehmen wir beim nächsten Mal direkt unser zweites Projekt in Angriff: einen Kissenbezug. (^.^)

Montag, 2. Dezember 2013

Die Grundkurs Nähen - Materialkunde: Die Nähmaschine - Aufbau

So meine Lieben, es ist an der Zeit einige mechanische Fachbegriffe einzubringen, nämlich die Bezeichnungen für die wichtigsten Bauteile und Bedienelemente eurer Nähmaschine (ihr seht hier übrigens meine Nähmaschine, die demnächst volljährig wird *gg*):

Die Bedienung der Nähmaschine ist vom jeweiligen Fabrikat abhängig, lest also unbedingt das beiliegende Handbuch. Einige Grundsätzlichkeiten sind jedoch bei jeder Nähmaschine gleich:

  • Es wir mit Ober- und Unterfaden genäht. Der Oberfaden sitzt auf der Fadenspule oben auf der Nähmaschine, der Unterfaden wird unter der Stichplatte eingelegt. Der Unterfaden muss dafür auf eine gesonderte Spule gespult werden (mittels Spuler) und wird in der Spulkapsel eingesetzt (wie, findet ihr im Handbuch). Nehmt für Ober- und Unterfaden immer den gleichen Faden und spult genug auf die Unterfadenspule. Der Spulstopp bremst die Unterfadenspule automatisch, sobald sie voll ist. Es ist auf jeden Fall sinvoll mehrere Spulen zu haben, damit ihr nicht jedesmal komplett wieder abfädeln müsst. Idealerweise sind mindestens 3 bis 5 Unterfadenspulen direkt mit in der Grundausstattung der Nähmaschine. Gerade weißer und schwarzer Universalfaden kann ruhig auf der Unterfadenspule auf Vorrat aufgespult werden, die beiden braucht man immer mal wieder.
  • Die Unterfadenspannung ist werksseitig eingestellt und braucht nur sehr seltenes Nachjustieren (wie und wo findet ihr wieder im Handbuch). Die Oberfadenspannung wird mit einem kleinen Rädchen eingestellt und variiert je nach verwendetem Stoff. Die ideale Fadenspannung habt ihr, wenn eure Naht von oben und unten absolut gleichmäßig aussieht. Ist der Oberfaden zu fest (=vom Zahlenwert auf dem Einstellrädchen her zu hoch) eingestellt sind die Knötchen aus der Ober- und Unterfadenverschlingung an der Oberseite sichtbar. Ist die Oberfadenspannung zu locker (= zu niedrig), sind die Knötchen an der Unterseite sichtbar. Um hier nicht gleich die ersten Stichen auf eurem Nähprojekt wieder auftrennen zu müssen: macht immer, wirklich immer dann, wenn ihr einen neuen Stoff näht eine Probenaht auf einem Stoffrest um die Oberfadenspannung zu überprüfen.
  • Auf dem Foto von meiner Maschine seht ihr als Nähfuß einen Universalnähfuß. Den braucht ihr für die allermeisten Näharbeiten. Spezialnähfüße kann man, muss man aber nicht, für Knopflöcher, Reißverschlüsse, Blindstich etc. verwenden. Abgesehen von einem Reißverschlussnähfuß und einem weiteren, nämlich transparenten Universalnähfuß, lebe ich ehrlich gesagt ganz gut ohne Spezialfüße und habe sie bisher auch nicht vermisst.
  • Nicht auf dem Bild, gehört aber auch dazu ist das Fußpedal mit dem die Nähmaschine angetrieben und die Nähgeschwindigkeit reguliert wird. Hier reagiert jede Nähmaschine anders, das ist schlicht wie beim Gaspedal im Auto eine Frage der Gewöhnung. Gewöhnt euch also erst an eure Nähmaschine und näht auf Stoffresten erst einige Nähte, bis ihr die Reaktion eurer Maschine abschätzen könnt. Sehr feinteilige und genaue Näharbeiten, wie beispielsweise in Teilen Konopflöcher, mache ich nur mit dem Handrad, ganz ohne Pedal, dafür dreht ihr das Handrad einfach in eure Richtung und ihr setzt quasi in Zeitlupe einen Stich nach dem anderen.

Dienstag, 12. November 2013

Die Grundkurs Nähen - Materialkunde: Die Nähmaschine - eine kleine Kaufberatung

Kommen wir nun endlich zur Nähmaschine, als dem wichtigsten Utensil für die Hobbynäherin (klar kann man auch alles per Hand nähen, das ist nun aber doch etwas aufwendig, insbesondere wenn man sich auch größeren Projekten zuwenden will...).

Die erste Frage die sich so stellt ist natürlich: welche Nähmaschine ist die richtige? Nun, diese Frage ist eigentlich verhältnismäßig leicht zu beantworten, zumindest für zukünftige Näherinnen, also all jene unter euch, die das Nähen gerne als neues Hobby entdecken wollen.
Nachdem ihr noch nicht wisst, ob euch das Nähen überhaupt Spaß macht oder ob ihr die Zeit und Muße habt auch dran zu bleiben: gebt für eure erste Nähmaschine nicht zu viel Geld aus. Kauft aber trotzdem Qualität. Nun, wer keine Erfahrung hat, für den ist es natürlich schwierig, herauszufinden, welche Maschine qualitativ hochwertig ist und welche eher nicht. Zum Glück gibt es hier die Stiftung Warentest, die auch ab und an mal Nähmaschinen testet. Das letzte Mal 2011, so dass dieser Test zwischenzeitlich sogar gratis verfügbar ist. Und was muss sie können, diese Anfängernähmaschine? Nun ja, die gängigen Nutzstiche sollte sie drauf haben, also Gerade- und Zickzackstich, einige Elastikstiche und Knopflöcher sollte sie nähen können. Fertig, das reicht auf jeden Fall für den Anfang.
Und soll ich euch noch was verraten? Mir tut immer noch meine Anfängernähmaschine von Privileg (mittlerweile vergriffen) bereits seit 15 Jahren die besten und treuesten Dienste. Ich hatte auch noch nie das Bedürfnis nach einer Nähmaschine die mehr kann, also lasst euch nichts computergesteuert-stick-chichi-mäßiges aufschwatzen, wenn ihr "nur" ganz normal nähen wollt. (In oben genanntem Stiftung-Warentest-Test würde ich übrigens zu der kleinen Singer für knapp was über 100,- € greifen, das aber nur am Rande.)

Auch als erfahrener Näher ist es verhältnismäßig leicht, die passende Maschine zu finden, wenn man auf der Suche nach einer Neuen ist. Die erste Frage ist hier zunächst: was soll sie können? Irgendwas besonderes, oder reichen die gängigen Nutzstiche? Orientiert euch ruhig auch an Testergebnissen wie dem oben genannten, geht aber ruhig auch in den Fachhandel und probiert unterschiedliche Maschinen aus, welche euch davon am besten liegt.

Zu guter letzt noch ein knappes Wort zu den Overlook-Nähmaschinen: eine Overlook ersetzt keine normale Nähmaschine, sie ergänzt sie nur und rentiert sich so auch für die wengisten Näherinnen. Man muss schon etliches an Kleidchen nähen, das sich eine Overlook finanziell rentiert, die Zeitersparnis ist auch nicht unbedingt die größte - ja man kann gleichzeitig nähen, Nahtzugabe zurückschneiden und versäubern, aber was spart das an Zeit bei einem Rock oder einem Kleid? 30 Minuten? Vielleicht eine Stunde? Naja, ich weiß ja nicht... Also mich treibt es nicht zu einer Overlook und ich würde schon behaupten, dass ich viel nähe. Aber im Endeffekt muss es jeder selbst wissen, ober er sich zusätzlich noch eine Overlook leisten möchte.

Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick in die Welt der Nähmaschinen geben und euch gleichzeitig eine kleine Richtung auf dem Weg hin zur passenden Nähmaschine zeigen. Im nächsten Teil unseres Grundkurses zeige ich euch meine Nähmaschine und erkläre euch anhand derer die wichtigsten Funktionen einer Nähmaschine.

Dienstag, 22. Oktober 2013

Die Grundkurs Nähen - Nähen mit der Hand: unser erstes Projekt - Eine Kragenkette

Nachdem wir nun das Aufnähen von Perlen, Stras und Co. bereits in der Theorie hatten, wird es Zeit für etwas Praxis zwwischendurch, sonst wird es nur zu trocken, vor purer Theorie. (^.^) Wir machen unsere eigene Kragenkette. (^.^)

Dafür schneidet ihr aus Bastelfilz einen Kragen zurecht. Um die ideale Halsausschnittrundung zu bestimmen, nehmt ein Oberteil mit Rundhalsausschnitt in der gewünschten Weite und legt den Filz in den Ausschnitt. Zeichnet nun die Ausschnittlinie mit Schneiderkreide nach. Nehmt den Bastelfilz wieder heraus und zeichnet die die favorisierte Kragenform auf (wenn ihr euch das Freihand nicht zutraut, zeichnet erst auf Papier und übertragt dann
den Schnitt auf den Bastelfilz. Schneidet nun den Kragen entlang der Linien aus.

Um später eine Kette anbringen zu können werden in die Enden des Filzzuschnitts zunächst kleine Ösen gehämmert (aus dem Bastelbedarf). Bestickt nun euren Kragen mit Perlen, Pailletten und Strass, ganz so wie es euch gefällt. Auf die Kante habe ich passendes Stoffband genäht (mit einfachen Schlingstichen) und auf die Rückseite der Kette habe ich so genannte Bügelflicken aufgebügelt um die Stickfäden zusätzlich zu sichern.


Als Kette verwende ich eine alte Modeschmuckkette die mir schon lange nicht mehr gefällt, die ich mit einer kleinen Zange zunächst aufbiege und dann an meiner neuen Kragenkette anbringe.

Fertig ist das neue Teilchen in meinem Schmuckkästchen (^.^)

Mittwoch, 2. Oktober 2013

Der Grundkurs Nähen - Nähen mit der Hand: Perlen, Pailletten und Strass aufnähen

Nachmal braucht ein Stück Stoff einfach noch oder nur ein bisschen Deko um (wieder) zum Lieblingsstück zu werden. Daher möchte ich euch heute noch zeigen, wie man Perlen, Pailletten und Strass aufnäht.

Ihr braucht jeweils einen 50cm langen, farblich passenden (oder transparenten) Faden und eine feine Nähnadel. Der Faden wir jeweils doppelt gelegt und die beiden Enden werden verknotet.

Perlen aufnähen
Stecht von unten durch den Stoff, fädelt die Perle auf die Nadel und stecht nur einige Millimeter versetzt zur Ausstichstelle wieder in den Stoff. Achtet dabei darauf, dass die Bohrung der Perle parallel zum Stoff verläuft, so sieht man den Faden am wenigsten.

Wollt ihr mehrere Perlen in Reihe - also wie bei einer Kette - aufnähen, stecht an der Stelle wieder durch den Stoff, an der sich die knapp die Mitte eure nächste Perle befinden soll, fädelt sie auf und stecht wieder nur um wenige Millimeter versetzt zurück.
Alternativ kann man hier auch zum Perlenband greifen, das man mit Schlingstichen zwischen den einzelnen Perlen annäht. Gekaufte Perlenbänder haben allerdings den Nachteil, dass sie regelmäßig nach billig aussehen. Daher würde ich empfehlen, selbst Perlenbänder in gewünschter Länge aufzufädeln um diese dann anzunähen. Allerdings sehen Perlenbänder trotz aller Mühe nie so schön aus, wie einzeln aufgenähte Perlen, weswegen ich üblicherweise einzeln aufnähe.

Sollen die Perlen etwas verstreuter liegen, ist es je nach Entfernung und verwendetem Stoff sinnvoll wahlweise mit Rückstichen bis zur Stelle für die nächste Perle zu nähen (bei kleineren Entfernungen oder nicht all zu feinen Stoffen), oder aber den Faden zu vernähen und zu verknoten um jede Perle einzeln anzunähen (bei größeren Entfernungen oder sehr feinen Stoffen).

Pailletten aufnähen
Auch hier stecht ihr wieder von unten durch den Stoff und fädelt die Paillette auf die Nadel. Legt nun den Faden über die Paillette und stecht etwas nach hinten versetzt (so dass der Rückstich unter der Paillette verschwindet) wieder zurück.

Wollt ihr mehrere Pailletten in einer Reihe aufnähen, könnt ihr auch hier wieder zum fertigen Paillettenband greifen, das man ebenfalls mit Schlingstichen annäht. Selbst auffädeln könnte man zwar auch, allerdings müsste man dann die einzelnen Pailletten in Reihe knüpfen und da kann ich euch versichern: einzeln aufnähen geht schneller und ist leichter. Daher, greift wahlweise zum Paillettenband oder näht selbst auf und zwar so: legt nun eure nächste Paillette auf die bereits aufgenähte Paillette und zwar so, dass der Nähfaden auf der Paillette durch die aufgelegte Paillette komplett verdeckt ist. Stecht im Mittelloch der Paillette aus, legt den Faden über die Paillette und stecht wieder etwas nach hinten versetzt wieder zurück.

Sollen die Pailletten etwas verstreuter liegen, ist es je nach Entfernung und verwendetem Stoff sinnvoll wahlweise mit Rückstichen bis zur Stelle für die nächste Paillette zu nähen (bei kleineren Entfernungen oder nicht all zu feinen Stoffen), oder aber den Faden zu vernähen und zu verknoten um jede Paillette einzeln anzunähen (bei größeren Entfernungen oder sehr feinen Stoffen).

Strass aufnähen
Strasssteine zum Aufnähen haben seitliche Bohrungen, durch die man den Faden führt. Sie werden vergleichbar zu Knöpfen aufgenäht.

Wollt ihr mehrere Strasssteine in Reihe nähen stecht unmittelbar nach dem ersten Strassstein aus (also dort, wo sich der nächste Strassstein anschließen soll) fädelt durch die Bohrung und näht nun diesen Strassstein durch mehrmaliges durchstechen durch die Bohrungen (gerade größere Strasssteine sind über kreuz gebohrt, sichert diese auch über Kreuz), bevor ihr den nächsten Strassstein anfügt.

Auch hier gilt: sollen die Strasssteine etwas verstreuter liegen, ist es je nach Entfernung und verwendetem Stoff sinnvoll wahlweise mit Rückstichen bis zur Stelle für den nächsten Strassstein zu nähen (bei kleineren Entfernungen oder nicht all zu feinen Stoffen), oder aber den Faden zu vernähen und zu verknoten um jeden Strassstein einzeln anzunähen (bei größeren Entfernungen oder sehr feinen Stoffen).

Donnerstag, 12. September 2013

Der Grundkurs Nähen - Nähen mit der Hand: Knöpfe annähen

Knöpfe annähen klingt leicht und ist es im Grunde auch, dennoch kenne ich Leute, die Kleidungsstücke wegwerfen, weil ein Knopf ausgerissen ist... Daher gibt es im Rahmen meines Nähkurses auch einen kleinen Beitrag zum Knöpfe annähen. (^.^)

Die größte Kunst beim Annähen von Knöpfen ist es, die richtige Stelle zu treffen. Bei ausgerissenen Knöpfen sieht man manchmal noch die Einstichstellen, an denen man sich orientieren kann, aber man sieht sie eben nur manchmal. Müsst ihr die Stelle für den Knopf neu markieren, legt ihr Knopfleiste und Knopfloch exakt übereinander und fixiert sie mit Stecknadeln. jetzt markiert ihr die Breite des Knopfloches ebenfalls mit je einer Stecknadel. Der Knopf kommt jetzt exakt zwischen diese beiden Stecknadeln, dann sitzt er an der richtigen Stelle und nichts ist verzogen oder schief.

links: Stegknopf - rechts: Durchnähknopf
Wie der Knopf angenäht wird, hängt dann davon ab, um welche Art von Knopf es sich handelt; man unterscheidet Stegknöpfe und Durchnähknöpfe.
Angefangen wird aber immer gleich: man nehme eine kurze Nähnadel und farblich passenden Faden. Der Faden wird doppelt gelegt und am unteren Ende mit einem Knoten gesichert. Jetzt stecht ihr an der Stelle ein, an der der Knopf sitzen soll (euer Knoten soll dabei an der linken Seite des Stoffes sitzen) und verstecht zunächst mit einigen kleinen Stichen den Faden - zwei bis drei reichen.

Wollt ihr einen Stegknopf annähen, legt ihr den Knopf an der Stelle auf, an der er sitzen soll, verstecht euren Nähfaden jetzt so, dass ihr durch den Steg stechen könnt, ohne dass sich der Knopf verzieht und stecht mehrmals - zwischen fünf und zehn Mal - durch Steg und darunter liegendem Stoff. Jetzt stecht ihr euren Nähfaden auf die linke Seite des Stoffes und schneidet einen der beiden Fäden (ihr erinnert euch: euer Nähfaden liegt doppelt) nicht zu kurz ab, den noch in der Nadel befindlichen Fadenverstecht ihr nochmals mit ein bis zwei kleinen Stichen. Jetzt verknotet ihr die beiden Fadenenden. Zuletzt schneidet ihr die Fadenenden so kurz wie möglich zurück. Und fertig - euer Stegknopf sitzt wieder.

Wollt ihr einen Durchnähknopf annähen, legt ihr auch diesen an der Stelle auf, an der er sitzen soll, verstecht euren Nähfaden jetzt so, dass ihr durch eines der Löcher stechen könnt, ohne dass sich der Knopf verzieht. Bei Durchnähknöpfen ist es wichtig, dass ihr sie nicht zu fest annäht, damit sich der Knopf noch schließen lässt und auch geschlossen bleibt. Näht daher locker, aber auch nicht zu locker, sonst hängt der Knopf. Bei leichten Stoffen näht ihr dafür ohne festen Zug, bei mittelschweren und schweren Stoffen legt ihr auf den Knopf ein Streichholz, so dass euer Nähfaden über das Hölzchen läuft, wenn ihr aus einem Knopfloch stecht um in das andere Knopfloch einzustechen. Insgesamt stecht ihr drei bis fünf Schlingen durch die beiden Lochbohrungen sowie durch den darunter liegenden Stoff (bei Vierlochknopfen wiederholt ihr das beim zweiten Bohrungspaar genau so nochmal). Jetzt stecht ihr euren Nähfaden auf die linke Seite des Stoffes und schneidet einen der beiden Fäden (ihr erinnert euch: euer Nähfaden liegt doppelt) nicht zu kurz ab, den noch in der Nadel befindlichen Faden verstecht ihr nochmals mit ein bis zwei kleinen Stichen. Jetzt verknotet ihr die beiden Fadenenden. Zuletzt schneidet ihr die Fadenenden so kurz wie möglich zurück und entfernt ggf. noch das Streichholz. Und fertig - euer Durchnähknopf sitzt wieder.

Donnerstag, 22. August 2013

Der Grundkurs Nähen - Nähen mit der Hand: Handstiche

Wer nähen lernen will, muss auch mit der Hand nähen können, da eben nach wie vor noch nicht alles und vor allem nicht ausschließlich mit der Nähmaschine geht. daher möchte ich euch bereits jetzt die wichtigsten Handstiche zeigen.

Am häufigsten in eurer Nähkarriere werden euch die so genannten Heftstiche begegnen. Mit Heftstichen werden die einzelnen Schnittteile vor dem eigentlichen Zusammennähen mit der Maschine geheftet, damit diese während des Nähens nicht verrutschen:


Der wichtigste dabei ist der Heftstich, auch Vorstich genannt, hierfür wird die Nadel von rechts nach links in gleich großen Abständen durch den zu heftenden Stoff genäht.
Der Vorstich kommt sowohl beim Heften einzelner Schnittmusterteile als auch zum markieren von Abnähern oder (Orientierungs-)Linien zum Einsatz.


Der so genannte schräge Spannstich kommt zum Einsatz wenn Einlagen wie Volumenflies aber auch Vlieseline ohne Bügelgummierung oder aber sehr dehnbare Stoffe die zum wellen neigen, so wie Strickstoffe, aneinandergenäht werden sollen.
Der schräge Spannstich wird von unten nach oben genäht, indem die Nadel gerade durch die zu heftenden Stofflagen gestochen wird. Anschließend wird der Faden diagonal nach oben geführt um die Nadel wieder parallel zum vorherigen Stich setzen zu können.


Neben den Heftstichen gibt es auch noch einige Handstiche, mit denen selbst die modernste Nähmaschinennäherin noch nähen muss:

Als erstes sei hier der Steppstich genannt. Der Steppstich ist der stabilste der Handstiche und kommt hauptsächlich bei Ausbesseurngsarbeiten zum Einsatz, für die es sich nicht lohnt, sich extra an die Nähmaschine zu setzen. (^.^)

Er wird von rechts nach links genäht. Die Nadel wird dafür für den ersten Stich nach eine Stichlänge nach vorne geführt, durch den Stoff gestochen und auf der Rückseite ebenfalls eine Stichlänge nach vorne geführt. Nun wird die Nadel wieder dort eingestochen (also zurückgeführt) wo der vorhergehende Stich eingestochen wurde und an der Rückseite zwei Stichlängen nach vorne geführt.


Der Rückstich kommt für Nähte zum Einsatz, die nahezu unsichtbar sein sollen. So beispielsweise zum Säumen, oder aber auch zum Einnähen von Reißverschlüssen, denn auch die lassen sich nicht immer mit der Maschine einnähen.

Auch der Rückstich wird von rechts nach links genäht. Hierfür wird an der Vorderseite des Stoffes nur ein sehr kleiner Stich gestochen (wieder wie beim Steppstich durch Rückführen des Fadens), an der Rückseite wird die Nadel über eine längere Stichlänge geführt.



Der Hexenstich kommt zum Einsatz, wenn man ein zweites Schnittteil möglichst unsichtbar einnähen möchte - Futterstoff beispielsweise. Der Hexenstich wird von links nach rechts gearbeitet.
Er wird nach dem Einstechen diagonal nach oben geführt, über einen sehr kleinen Stich rückgestochen, um dann wieder diagonal nach unten geführt zu werden. Auch dort wird er wieder über einen sehr kleinen Rückstich genäht, bevor er wieder diagonal nach oben läuft.
Auf der Vorderseite eures Nähwerks, das beim Hexenstich im Gegensatz zu allen anderen hier gezeigten Stichen während des Nähens eure Rückseite ist sieht man nur eine kleine Reihe einer fast unsichtbaren Naht, da die Nadel bei übereinander liegenden Lagen nicht durch alle Lagen des Stoffes gestochen wird.

Freitag, 2. August 2013

Der Grundkurs Nähen - Materialkunde: Was man so an Grundausstattung braucht

Für den Anfang braucht es zum Nähen ansonsten nicht mehr viel. Neben den bereits näher vorgestellten Nadeln - hier reicht zunächst ein Anfängerset, braucht ihr eine kleine, spitze Schere, zum abschneiden von Fäden, sowie eine Stoff- bzw. eine Schneiderschere. Beide Scheren werden aber bitte nur genau für ihre jeweilige Bestimmung benutzt und insbesondere nicht und niemals für Papier, das macht jede Schere stumpf und mit stumpfen Scheren vermurkst ihr eure Nähteile.
Wer näht, muss auch manchmal auftrennen, daher investiert direkt am Anfang in einen Pfeiltrenner. Damit tut ihr euch am leichtesten um eine missglückte Naht wieder aufzutrennen. Mit der Schere verzweifelt ihr hier nur. Glaubt es mir. (^.^)
Wer nähen will, muss auch Maß nehmen, daher braucht ihr zudem ein Maßband.
Zum Übertragen des Schnittmusters auf den Stoff braucht ihr Schneiderkreide, die sich gut wieder ausbürsten lässt, sofern ihr zum Qualitätsprodukt vom Markenhersteller greift.

Und nachdem Nähen eigentlich sehr viel mehr Bügeln ist als alles andere, nicht umsonst sagt ein Sprichwort "gut gebügelt ist halb genäht", braucht ihr ein gutes Bügeleisen idealerweise mit Dampffunktion, ein Bügelbrett und ein Ärmelbrett.


Freitag, 12. Juli 2013

Der Grundkurs Nähen - Materialkunde: Knöpfe

Ein Knopf ist nicht einfach nur ein Knopf, zumindest dann nicht, wenn man eigene Nähprojekte plant. Denn gerade hier ist es wichtig, zu welchem Material man greift, je nach dem welchen Zweck die Knöpfe erfüllen sollen und welchen Aufwand ihr bei Reinigung und Pflege eures selbst genähten Schätzchens betreiben wollt. Stellt sich die Frage, wie man denn nun "den richtigen Knopf" findet.



Zunächst: welchen Zweck sollen die Knöpfe erfüllen? Sollen sie nur verschließen, sollen sie dekorieren, oder sollen beide Wünsche erfüllt werden?
Soll der Knopf nur Verschluss und nicht mehr sein, sind kleine leichte und (annähernd) in der Farbe des Stoffes eingefärbte Knöpfe ideal. Bei Dekorknöpfen gilt dagegen grundsätzlich: je mehr Knöpfe benötigt werden, desto schlichter sollten Sie ausfallen. Außer natürlich euer Stylingziel ist "Christbaum". (^.^)

Dann: wie ist der Stoff, auf dem die Knöpfe vernäht werden sollen, beschaffen? Hier ist die oberste Regel: je leichter der Stoff, desto leichter müssen auch die Knöpfe sein, sonst verzieht euch das Gewicht der Knöpfe euer wunderschönes, selbst genähtes Stück.

Außerdem: je nach Fertigungsmaterial beeinflussen die Knöpfe auch die Pflegeeigenschaften eurer Kleidung, daher habe ich jetzt noch eine kleine Materialkunde für euch und zwar direkt gegliedert nach Pflegeaufwand. (^.^)

Völlig unproblematisch beim Waschen und Bügeln sind:
  • Hornknöpfe, nicht nur für den Trachtenlook, die gibt es auch in glatt geschliffen und so passen sie zu allem Klassischen aus mittelschweren und schweren Stoffen
  • mit dem Stoff des Kleidungsstückes bezogene Knöpfe (wie das geht zeige ich euch noch), diese Knöpfe sind vor allem für edle und hochwertige Kleidungsstücke wie Abendkleidung ein Muss
  • Metallknöpfe, klar mit Künzprägung im Trachtenlook, aber auch diese gibt es in den unterschiedlichesten Ausführungen, so dass viele Gestaltungsräume bleiben, man denke Beispielsweise nur an Jeansknöpfe oder den Broschenknopf den hochwertige Blusen als obersten Kragenknopf haben. Metallknöpfe gibt es auch in leichter Verarbeitung, so dass sie für alle möglichen Zwecke genutzt werden können.
  • Lederknöpfe, gerade für sportlichere Kleidungsstücke wie Tweedjacketts, aber auch für Mäntel und Jacken im Einsatz.
  • Perlmuttknöpfe kommen eher bei leichten Stoffen zum Einsatz
  • Steinnussknöpfe für leichte bis schwere Stoffe gibt es in allen Farben des Regenbogens
  • Plastikknöpfe gibt es ebenfalls für jeden Bedarf, jeden Zweck und jeden Stoff und sind preislich auch die günstigste Variante

problematisch beim Waschen:
  • Holzknöpfe, sind zwar gerade zu Grobstrick suberschön, aber selbst wenn sie lackiert sind, werden sie mit jedem Waschgang unansehnlicher. Um hier auf Nummer sicher zu gehen, muss man die Knöpfe vor jedem Waschen abtrennen und danach wieder aufnähen. Ihr könnt euch vermutlich denken: ich hab andere Hobbies, Holzknöpfe verwende ich nicht (mehr).
  • Stoffknöpfe, die man zwar für die unterschiedlichesten Kleidungsstücke verwenden kann, die aber manchmal ausfärben. Stoffknöpfe haben üblicherweise ein Pflegeetikett, schaut drauf bevor ihr kauft und greift nur bei Knöpfen zu, die mindestens die gleichen Pflegeeigenschaften haben, wie euer Stoff, oder aber pflegeleichter sind.
  • Strass- und Edelsteinknöpfe sind wunderschön, ersetzen den Schmuck und können wirklich kostbar sein. Damit sich die Kostbarkeiten in der Maschine nicht auflösen gilt auch hier: vor jedem Waschgang, die Knöpfe abtrennen und danach wieder annähen. Ja, auch sowas verwende ich nicht... Faules Lieschen halt... (^.^)

problematisch beim Bügeln:
  • Glasknöpfe sehen zwar superedel aus, in Kontakt mit einem Bügeleisen kann es aber passieren, dass das Glas springt und der Knopf ruiniert ist.

Abschließend habe ich noch zwei Einkaufstipps sowie einen Nähtipp für euch:
  • Kauft immer einen Knopf mehr als ihr braucht, damit ihr einen Ersatzknopf habt, wenn ihr im Laufe der Zeit einen Knopf verliert.
  • solltet ihr nach Schnittmuster nähen und ihr könt die knöpfe in der passenden Größe nicht auftreiben (das passiert gerade bei Vintageschnittmustern oder bei ausländischen Schnittmustern auch zu Zeiten des Internets leider noch viel zu oft), greift zu größeren (bis zu 3mm), nie aber zu kleineren Knöpfen. Gegebenenfalls müsst ihr dann den Abstand der Knopflöcher etwas anpassen.
  • Wenn ihr Knöpfe an sehr schwere Stoffe, aber auch Fell oder Leder nähen wollt, näht diese immer mit einem kleinen Gegenknopf auf der Innenseite an. Das gibt dem Knopf mehr Stabilität und das Kleidungsstück sieht zugeknöpft schöner aus, da die Knöpfe nicht zur Seite kippen, wenn sie geschlossen sind.

Samstag, 22. Juni 2013

Der Grundkurs Nähen - Materialkunde: Nadeln

Auch Nadeln sind zum Nähen unentbehrlich. Jedoch ist Nadel nicht gleich Nadel. Grundsätzlich unterscheidet man Nähnadeln und Maschinennadeln.

Widmen wir uns zunächst den Nähnadeln. Diese unterscheiden sich nach Dicke, Länge, Spitze und Öhrgröße. Hier gilt als oberste Faustregel: je feiner der Stoff, desto feiner soll auch die Nadel sein. Für kleine, feine Stiche, beispielsweise beim Versäumen von Hand oder beim Vernähen, verwendet man kurze Nadeln, zum Vorheften lange Nadeln. Bei Jerseystoffen verwendet man feine Nähnadeln mit abgerundeter Spitze um den Stoff nicht zu beschädigen. Zum Stopfen von Löchern verwendet man größere, festere Nadeln, die so genannten Stopfnadeln. Und zum Durchziehen von (Gummi-)Bändern braucht es zudem eine Durchziehnadel.
Einsteigernadelsortimente mit einer ausreichenden Anzahl an den unerschiedlichsten Nadeln gibt es bereits für wenige Euro.
Daneben gibt es noch eine Vielzahl an Spezialnadeln, wie Ledernadeln, Sticknadeln, Rundnadeln usw. usf. die aber nicht unbedingt in die Grundausstattung gehören.

Maschinennadeln orientieren sich ebenfalls an den zu nähenden Stoffen unterscheiden sich aber lediglich in der Dicke. Am häufigsten in Gebrauch dürften die so genannten Universalnadeln mit einer Stärke von 70 - 100 sein. Diese verwendet man für alle leichten, mittelfesten und festen nicht dehnbaren Stoffe.
Nadeln der Stärke 60 benutzt man für sehr feine Stoffe wie Seide oder Tüll.
Nadeln mit abgerundeter Spitze in der Stärke 70 - 100 verwendet man für Jersey, Strickstoffe und Stretchmaterialien.
Für den Anfang ist es aber ausreichend Universalnadeln (mindestens zwei eine in der Maschine und eine als Reserve) der Stärke 70 - 100 vorrätig zu haben.
Auch hier gibt es Spezialnadeln, die man aber nicht unbedingt vorrätig haben muss sondern eher bei Bedar kauft, beispielsweise für Jeans oder Leder.

Egal aber ob Näh- oder Maschinennadel: die Spitze muss einwandfrei sein um den Stoff nicht zu ruinieren oder im schlimmsten Fall eure Maschine kaputt zu machen. Nadeln verschleißen aber mit der Zeit, probiert also hin und wieder aus, ob eure Nadel noch gut ist. Nehmt dafür eine Feinstrumpfhose und stecht - ohne sie zu dehnen mit der Nadel durch. Bleibt die Nadel hängen oder zieht gar Fäden, wird es mal wieder Zeit für eine neue Nadel. Nur wenn die Nadel durch die Strumpfhose gleitet, wie sonst ein warmes Messer durch weiche Butter, dann kann sie noch weiter benutzt werden.

Neben den Nadeln zum Nähen braucht ihr zudem Stecknadeln. Ob kurz oder lang, ob mit Glas- oder Metallkopf ist völlig irrelevant - nur genug sollten es sein: etwa 50 Stück reichen für den Anfang.