Donnerstag, 22. August 2013

Der Grundkurs Nähen - Nähen mit der Hand: Handstiche

Wer nähen lernen will, muss auch mit der Hand nähen können, da eben nach wie vor noch nicht alles und vor allem nicht ausschließlich mit der Nähmaschine geht. daher möchte ich euch bereits jetzt die wichtigsten Handstiche zeigen.

Am häufigsten in eurer Nähkarriere werden euch die so genannten Heftstiche begegnen. Mit Heftstichen werden die einzelnen Schnittteile vor dem eigentlichen Zusammennähen mit der Maschine geheftet, damit diese während des Nähens nicht verrutschen:


Der wichtigste dabei ist der Heftstich, auch Vorstich genannt, hierfür wird die Nadel von rechts nach links in gleich großen Abständen durch den zu heftenden Stoff genäht.
Der Vorstich kommt sowohl beim Heften einzelner Schnittmusterteile als auch zum markieren von Abnähern oder (Orientierungs-)Linien zum Einsatz.


Der so genannte schräge Spannstich kommt zum Einsatz wenn Einlagen wie Volumenflies aber auch Vlieseline ohne Bügelgummierung oder aber sehr dehnbare Stoffe die zum wellen neigen, so wie Strickstoffe, aneinandergenäht werden sollen.
Der schräge Spannstich wird von unten nach oben genäht, indem die Nadel gerade durch die zu heftenden Stofflagen gestochen wird. Anschließend wird der Faden diagonal nach oben geführt um die Nadel wieder parallel zum vorherigen Stich setzen zu können.


Neben den Heftstichen gibt es auch noch einige Handstiche, mit denen selbst die modernste Nähmaschinennäherin noch nähen muss:

Als erstes sei hier der Steppstich genannt. Der Steppstich ist der stabilste der Handstiche und kommt hauptsächlich bei Ausbesseurngsarbeiten zum Einsatz, für die es sich nicht lohnt, sich extra an die Nähmaschine zu setzen. (^.^)

Er wird von rechts nach links genäht. Die Nadel wird dafür für den ersten Stich nach eine Stichlänge nach vorne geführt, durch den Stoff gestochen und auf der Rückseite ebenfalls eine Stichlänge nach vorne geführt. Nun wird die Nadel wieder dort eingestochen (also zurückgeführt) wo der vorhergehende Stich eingestochen wurde und an der Rückseite zwei Stichlängen nach vorne geführt.


Der Rückstich kommt für Nähte zum Einsatz, die nahezu unsichtbar sein sollen. So beispielsweise zum Säumen, oder aber auch zum Einnähen von Reißverschlüssen, denn auch die lassen sich nicht immer mit der Maschine einnähen.

Auch der Rückstich wird von rechts nach links genäht. Hierfür wird an der Vorderseite des Stoffes nur ein sehr kleiner Stich gestochen (wieder wie beim Steppstich durch Rückführen des Fadens), an der Rückseite wird die Nadel über eine längere Stichlänge geführt.



Der Hexenstich kommt zum Einsatz, wenn man ein zweites Schnittteil möglichst unsichtbar einnähen möchte - Futterstoff beispielsweise. Der Hexenstich wird von links nach rechts gearbeitet.
Er wird nach dem Einstechen diagonal nach oben geführt, über einen sehr kleinen Stich rückgestochen, um dann wieder diagonal nach unten geführt zu werden. Auch dort wird er wieder über einen sehr kleinen Rückstich genäht, bevor er wieder diagonal nach oben läuft.
Auf der Vorderseite eures Nähwerks, das beim Hexenstich im Gegensatz zu allen anderen hier gezeigten Stichen während des Nähens eure Rückseite ist sieht man nur eine kleine Reihe einer fast unsichtbaren Naht, da die Nadel bei übereinander liegenden Lagen nicht durch alle Lagen des Stoffes gestochen wird.

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