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Dienstag, 6. Mai 2014

Locken mit Lockenwicklern

Lockenwicklerlocken sehen aus wie Lockenwicklerlocken und gehören damit zeitlich eher in die 50er und 60er, je nach Größe der Wickler bekommt man aber auch 30er und 40er Jahre Frisuren noch gut mit Lockenwicklern hin.

Auch meine Lockenwickler wickle ich ins fast trockene Haar, wobei ich zusätzlich jede Strähne mit etwas Festiger einsprühe und dann eine Nacht darauf schlafe. Es gibt extra dafür halbwegs bequeme Schlafwickler. Wem das zu unbequem ist, der kann natürlich auch zu Heizwicklern oder Lockenstab greifen, um das unten gezeigte Basisset zu legen. Allerdings: mit Hitze gewickelte Locken fallen nicht so schön und halten nicht so lange wie feucht gelocktes Haar. Kurzum: Hitzelocken sind immer auch als solche zu erkennen; damit bekommt ihr niemals einen authentischen Look hin. Zudem schädigt ihr mit Hitze auf Dauer eure Haare. Schon allein deshalb sollte der Griff zum Hitzestyling eher die Ausnahme denn die Regel sein.

Jetzt aber zunächst noch etwas genauer zu den Schlafwicklern und meinen Erfahrungen dazu. Links im Bild sehr ihr die beiden Varianten Schlafwickler, die mich überzeugen, die ich regelmäßig nutze und von denen ich auch behaupten würde, dass es mehr oder weniger die Klassiker sind. Von Oma kennt man üblicherweise noch die Schaumwickler (rosa). Ein wahres Relikt aus den 50ern und wirklich bequem zum drauf schlafen. Der Nachteil daran: die Haare halten nicht so unbedingt, weil dieser kleine Plastikbügel nicht wirklich Halt gibt und zudem unschöne Abdrücke macht, wenn man nicht ordentlich wickelt. Mit etwas Übung bekommt man das ordentlich Wickeln aber in den Griff und für zusätzlichen Halt nute ich Haarklammern. Die schwarzen Wickler, sog. Softwickler kennt man dann eher von Mama - sprich hier haben wir ein 70er Jahre-Relikt; im Stoff ist weicher Schaumstoff sowie ein Drahtbügel zum Sichern der Lockenwickler (meine habe ich über Claire's; gibts dort für kleines Geld). Auch darauf schläft es sich ziemlich bequem, sofern der Draht vernünftig liegt und nicht pieksen kann. Ein weiterer Nachteil: Die Haare trocknen durch den Stoff nur sehr langsam, daher muss man wirklich rechtzeitig vor dem Schlafen gehen wickeln, damit die Haare am nächsten Morgen trocken sind.
Grundsätzlich ist aber Lockenwickler = Lockenwickler. Zu welchem Modell man greift ist dem persönlichen Geschmack überlassen. Die Frisur beeinflusst am Ende nur der Durchmesser des Lockenwicklers und das genutzte Legeschema. Legeschema ist damit auch mein Stichwort, ich möchte euch heute das Standardlegeschema für Vintagelooks zeigen:

Für Lockenwicklerlocken braucht man etwa 20 Lockenwickler, damit die Haare schön fallen. Je nach Menge und Länge eurer Haare ggf. zwei mehr oder weniger. Die Haare am Oberkopf werden nach hinten gewickelt, die Haare an den Seiten und am Hinterkopf werden jeweils nach unten gewickelt:
Wie ihr seht, wird Lockenwickler an Lockenwickler gewickelt, Sprich die einzelnen Strähnen werden in Länge und Breite nach Größe der Lockenwickler abgeteilt. Am einfachsten ist es, ihr arbeitet dabei von vorne nach hinten und von der Mitte nach außen.

Nach dem Durchtrocknen - am besten über Nacht - werden die Haare wieder gelöst und vorsichtig ausgekämmt um die Frisur in Form zu bringen. Zum Definieren der Ponypartie und der Seiten werden die Haare entsprechend mit Klemmen gesteckt. Anschließend kommt etwas Haarspray Haarspray darüber, welches man nun noch gut trocknen lässt, bevor die Klammern wieder raus kommen.

Die Frisur kann nun noch beliebig mit Haarschmuck und Frisurendetails finalisiert werden; ich greife zum schlichten Finale und stecke nur eine Seite mit einer Klammer zurück:


Jetzt noch bei Bedarf etwas Frisiercreme zum definieren der Locken und eine Runde Haarspray drüber und fertig sind die Lockenwicklerlocken (^.^)

Mittwoch, 16. April 2014

Locken mit Rag Curls

Fallen euch die Pin Curls, insbesondere für die Lockenvariante noch schwer? Denkt euch nichts - mir auch (^.^) Und zu eurer Erleichterung: auch in vergangenen Jahrzehnten gab es Damen die motorisch unbegabter und/oder ungeduldiger waren. Für diese Frauen wurden Rag-Curls erfunden. (^.^)

Rag = Fetzen meint Stoffstreifen, über die die Haare gewickelt und deren Enden dann verknotet werden. Getrocknet, gelöst und ausgekämmt sehen Rag Curls aus wie Pin-Curl-Locken und sind damit eine echte Alternative zu Pin Curls für das Locken der Haare (die Frisurenelemente funktionieren damit nicht so gut, in den Längen sehen Rag Curls super aus). Der Nachteil dabei: es schläft sich nicht ganz so bequem wie auf Pin-Curls aber immer noch bequem. Die erste Nacht mit Rag Curls in den Haaren ist es noch ungewohnt, man gewöhnt sich aber wirklich schnell dran. Und: mit Rag Curls trocknen die Haare langsamer als mit Pin Curls, da durch den Stoffstreifen die Luft nicht so gut zirkulieren kann.

 Ihr könntet jetzt natürlich ein abgetragenes Kleidungsstück in Fetzen reißen oder euch, an eine der zahlreichen Onlineanleitungen haltend, Unmengen von Taschentüchern oder rollenweise Küchenpapier oder Alufolie verschwenden um euch eure Rag Curls zu legen. Oder ihr nehmt die Erfindung, die gemacht wurde, um die Rags zu ersetzen und mit der die Haare nicht ganz so langsam trocknen. Ich meine diese Erfindung, die so heißt, wie "Pin Curls" auf deutsch... Papilotten. Genau die nehme ich zumindest um meine Haarlängen zu locken. Und zwar die ganz super billigen No-Names aus der Drogerie, die wirklich ewig halten.


Auch Rag Curls werden ins fast trockene Haar gedreht, wobei ich zusätzlich jede Strähne mit etwas Festiger einsprühe.

Nachdem die Haare schön locker-lockig fallen sollen und man das Haar auf den Papilotten ohnehin fester wickelt als für Pin Curls, braucht es nicht so viele Wickler. Ansonsten besteht auch die Gefahr, dass man am nächsten Morgen ausschaut wie die Kreuzung zwischen einem Schaf und einem Pudel und das will nun wirklich keiner.Ich habe euch das Basisset mal als schematische Zeichnung zusammengestellt, da bei meinen dunklen Haaren das Legeschema nur sehr schwer zu erkennen ist:

Ja, ihr zählt richtig: nur acht Wickler an der Zahl (^.^) Wenn ihr euch eure Operkopfpartie nicht zu einem Frisurenelement legen möchtet, werden alle Oberkopfhaare auf eine Papilotte gewickelt und zwar aus dem Gesicht.
Die Seitenpartien werden, sofern ihr kein Frisurenelement plant, ebenfalls auf eine Papilotte gewickelt, hier aber jetzt zum Gesicht hin gewickelt. Die Haare in den Längen werden auf insgesamt vier Papilotten gewickelt, ebenfalls zum Gesicht hingewickelt. Gedachte Trennlinie ist dabei ein in den Nacken gezogener Mittelscheitel. Das macht man, um die Bogenform des Schnittes zu betonen.
Achtet beim Wickeln daruaf, dass ihr die Haare nicht in sich zwirbelt, sonst fallen die Locken nicht schön.

Nach dem Durchtrocknen - am besten über Nacht - werden die Haare wieder gelöst und vorsichtig ausgekämmt (nicht zu viel, sonst sind die Locken weg) um die Frisur in Form zu bringen. Noch etwas Frisiercreme und Haarspray drüber und fertig. (^.^)

So siehts dann aus:

Mittwoch, 26. März 2014

Locken mit Pin-Curls

Die klassischte Möglichkeit die ich euch zeigen möchte, um die Längen in Locken zu legen sind Pin-Curls. Die Methode herrschte vor allem in den 40ern und 50ern vor. Pin Curls für Locken funktionieren grundsätzlich genauso, wie Pin Curls für Frisurenelemente. Sie werden ins fast trockene Haar gedreht, wobei jede Strähne zusätzlich noch mit Festiger  eingesprüht wird, bevor sie gelegt werden.

Nachdem die Haare schön locker-lockig fallen sollen, braucht es auch nicht so viele Pin-Curls, wie bei den Frisurenelementen. Ich habe euch das Basisset mal als schematische Zeichnung zusammengestellt, da bei meinen dunklen Haaren das Legeschema nur sehr schwer zu erkennen ist:

Wenn ihr euch eure Operkopfpartie nicht zu einem Frisurenelement legen möchtet, werden alle Oberkopfhaare zu insgesamt vier stehend nach hinten gewickelten Pin-Curls gelegt.
Die Seitenpartien werden, sofern ihr kein Frisurenelement plant, zu je zwei Pin-Curls gelegt. Die Haare in den Längen werden zu insgesamt 12 Pin-Curls (je zwei auf beiden Seiten hinter den Ohren und insgesamt 8 am Hinterkopf) gelegt. Die linke Seite des Kopfes wird dabei gegen den Uhrzeigersinn gewickelt, die rechte Seite im Uhrzeigersinn. gedachte Trennlinie ist dabei ein in den Nacken gezogener Mittelscheitel. Das macht man, um die Bogenform des Schnittes zu betonen.

Nach dem Durchtrocknen - am besten über Nacht, es schläft sich wirklich bequem auf Pin-Curls, man merkt sie eigentlich gar nicht - werden die Haare wieder gelöst und vorsichtig ausgekämmt, um die Frisur in Form zu bringen. Noch etwas Frisiercreme und Haarspray drüber und fertig. (^.^)

So siehts dann aus:

Donnerstag, 6. März 2014

Locken und Wellen für Vintage-Frisuren

Nach den Grundlagen zu den Pin-Curls als Methode der Wahl für Frisuren der 20er bis 60er und der Übersicht zu den einzelnen Frisurenelementen, möchte ich mich im letzten teil meiner Serie dem Thema Locken und Wellen widmen.

Abgesehen von einem kleinen Abstecher in den 20ern, wurde im gesamten Zeitschnitt der 20er bis 60er das Haar nicht glatt getragen. Zu den einzelnen Frisurenelementen wurden die Längen gelockt oder gewellt getragen. Auch die Basis für Hochsteckfrisuren waren immer Locken oder Wellen. Selbst wer sein Haar einfach nur offen tragen will, sprich, keine weiteren Frisurenelemente kombinieren möchte, braucht für den Vintage-Look Locken oder Wellen. Allerdings eben nicht einfach "irgendwie" Locken oder Wellen, sondern eben ganz bestimmte, die den Look ausmachen.

Um diese Locken und Wellen zu legen, gibt es verschiedene grundlegende Methoden, die euch mit den nächsten Beiträgen noch zeigen möchte. Dann seid ihr eigentlich soweit aus dem Repertoire zu schöpfen und eure eigenen individuellen Frisuren zu kombinieren und nachzufrisieren. Trotzdem zeige ich euch noch einige Frisuren, die ich so aus dem Grundlagenrepertoire zusammenbastle. (^.^)

Freitag, 14. Februar 2014

Stehende Pin-Curls nach hinten gewickelt

Stehend nach hinten gewickelte Pin-Curls kommen ebenfalls üblicherweise am Oberkopf zum Einsatz und ergeben vor allem Stand am Ansatz und Volumen und Fülle in den Längen Wellen. Auch hier habe ich mir mal zwei davon gemacht:

Freitag, 24. Januar 2014

Stehende Pin-Curls nach vorne gewickelt

Stehend nach vorne gewickelte Pin-Curls kommen üblicherweise am Oberkopf zum Einsatz und ergeben eine deutliche Welle nach vorne. Ich hatte ja schon erwähnt, dass stehende Pin-Curls eher ab den 40ern zum Einsatz gekommen sind, dennoch lassen sich mit den stehend nach vorne gewickelten Pin-Curls auch super 20er und 30er Jahre Frisuren zaubern, da sich so auch Wasserwellen immitieren lassen, wenn man sie genügend auskämmt. Auch hier habe ich mir mal zwei davon gemacht:

Samstag, 4. Januar 2014

Stehende Pin-Curls im Uhrzeigersinn gewickelt

Stehende Pin-Curls erinnern schon mehr an Lockenwickler-Locken, fallen allerdings natürlicher. Stehende Pin-Curls finden daher eher bei Frisuren ab den 40er Jahren Anwendung, kommen dabei aber nur auf dem Oberkopf zum Einsatz. So siehts in der "im-Uhrzeigersinn"-Variante aus:
Nachdem ich meinen Scheitel rechts trage, wickle ich zum Scheitel hin, das macht die Locken selbst voluminöser, der Ansatz ist dagegen flacher. Die Locken rollen sich dabei zum Gesicht hin.

Samstag, 14. Dezember 2013

Stehende Pin-Curls gegen den Uhrzeigersinn gewickelt

Stehende Pin-Curls die gegen den Uhrzeigersinn gewickelt werden, fallen spiegelverkehrt zu den im Uhrzeigersinn gewickelten Pin-Curls. Auch hier habe ich mir mal eben zwei davon gemacht, um euch zu zeigen wie sie gewickelt werden und wie sie nach dem Ausdrehen fallen:
Nachdem ich meinen Scheitel rechts trage, wickle ich vom Scheitel weg, das gibt vor allem Stand und Höhe am Ansatz. Die Locken rollen sich dabei vom Gesicht weg.

Sonntag, 24. November 2013

Gegen den Uhrzeigersinn gewickelte Pin-Curls

Gegen den Uhrzeigersinn gewickelte Pin-Curls fallen spiegelverkehrt zu den im Uhrzeigersinn gewickelten Pin-Curls. Auch hier habe ich mir mal eben zwei davon gemacht, um euch zu zeigen wie sie gewickelt werden und wie sie nach dem Ausdrehen fallen:

Montag, 4. November 2013

Im Uhrzeigersinn gewickelte Pin-Curls

Im Uhrzeigersinn gewickelte Pin-Curls werden - wie der Name schon sagt - im Uhrzeigersinn gewickelt. (^.^) Ich habe mir mal eben zwei davon gemacht, um euch hier zu zeigen wie sie gewickelt werden und wie sie nach dem Ausdrehen und  fallen:
Wie ihr sehen könnt rollen sich die Locken nach einem ersten Auskämmen einheitlich zum Gesicht hin.

Montag, 14. Oktober 2013

Pin Curls - die Basics

Bevor ich euch die grundlegende Techniken der Pin-Curls vorstelle, gibts noch einiges Grundsätzliches zu Pin-Curls zu erklären.

Was sind Pin-Curls?
Pin-Curls sind Haarsträhnen, die kreisförmig ohne zu verzwirbeln aufgewickelt und mit einer Haarnadel festgesteckt werden. Pin-Curls sind allerdings keine "fertige" Frisur, sondern bereiten die Haare für bestimmte Stylings vor. Man macht sich also nicht mal schnell Pin-Curls und ist dann fertig frisiert. Und: auch wenn ihr am Anfang möglicherweise verzweifelt: Die Geschwindigkeit kommt wie bei so vielem im Leben mit der Übung. Also nicht verzagen, wenn die ersten Pin-Curls noch schwer von der Hand gehen, ihr werdet immer schneller und besser, je öfter ihr euch Pin-Curls legt. Zu meiner Anfangszeit stand ich über eine Stunde im Bad und habe gewickelt und abgeteilt und gekämmt, wieder gewickelt und zwischendurch geflucht wie ein Droschkenkutscher. Heute schwurble ich mir meine Pin-Curls schnell in 10 Minuten rein. (^.^)

Wie werden Pin-Curls gewickelt?
Egal welche der Legetechniken man verwendet: immer von den Spitzen zur Kopfhaut, ohne das Haar ineinander zu zwirbeln. Dabei werden die Haare zunächst abgeteilt und glatt gekämmt. Die Strähne wird zum aufdrehen immer so gehalten, wie sie natürlich auch fallen würde wenn man die Haare vom Mittelkopfwirbel aus glatt kämmt. Ist die Pin-Curl fertig aufgewickelt, ist sind also die Spitzen im Inneren des Kreises, um den sich der Rest der Strähne in einer Spirale herumwickelt.

Wie klein muss man die Haare abteilen?
Das hängt ganz von der gewünschten Frisur, der Dicke und Länge der Haare, sowie von eurer Haarstruktur ab. Ich gebe bei den Erläuterungen zu den einzelnen Sets zwar Tipps, wie es bei mir am besten klappt, im Grunde hilft hier aber nur ausprobieren.

Wie groß werden Pin-Curls gewickelt?
Es gibt drei grundsätzliche Pin-Curl-Größen. Die klassische Pin-Curl-Größe hat an den Spitzen den Durchmesser eures Zeigefingers. Die Medium-Size-Pin-Curl hat an den Spitzen den Durchmesser eures Daumens und die Large-Size-Pin-Curl hat an den Spitzen den Durchmesser von Zeige- und Mittelfinger. Wie groß der Durchmesser der fertigen Pin-Curl dann gesamt ist, hängt wieder von der Länge und Dicke eurer Haare ab. Pin-Curls, die in einem Longbob gewickelt werden sind logischerweise im Durchmesser kleiner, als Pin-Curls die in hüftlanges Haar gewickelt werden.

Womit werden Pin-Curls festgesteckt?
Üblicherweise mit ordinären Haarklammern, auch Schieberle oder auf gut bayerisch Bobby Pins genannt. Wichtig ist, dass ihr die glatten Klammern und nicht die gewellten nehmt. Die gewellten Haarklammern drücken leider ein unvorteilhaftes Zusatzmuster in die Pin-Curls. Dank der Haarklammern lässt es sich auch super mit aufgewickelten Haaren schlafen ohne das was drückt.

Was brauche ich alles um mir Pin-Curls zu machen?
Einen Stielkamm zum Abteilen und Durchkämmen der Haare
Haarkalmmern zum Feststecken

Brauche ich einen bestimmten Haarschnitt, damit Pin-Curls gut aussehen?
Ja und nein. Idealerweise habt ihr einen Vintage-Haarschnitt - wie man einen solchen an sich selbst schneidet, zeige ich noch - damit klappen Vintage-Frisuren nach wie vor am besten. Aber auch, wenn ihr keinen Vintage-Haarschnitt habt und ihn vielleicht auch gar nicht wollt, so funktionieren Pin-Curl-Sets auch an heutigen Frisuren. Wichtig ist, dass eure Haare durchgestuft sind, idealerweise verlaufen sie in der Haarkante U- bzw. bogenförmig. Bei stumpf geschnittenem Haar, also Haare ohne Stufen oder aber zu großen Stufen funktionieren nicht nur Pin-Curl-Sets nicht - das ist einfach nicht der Haarschnitt der Wahl für Retro-Styles.

Wie werden Pin-Curls gestyled?
Die grundsätzlichen Styles zeige ich euch im Rahmen dieser Serie, komplette Frisuren, bei denen die unterschiedlichen Basissets kombiniert bzw. ergänzt werden folgen dann an späterer Stelle noch. Ich wünsche auf jeden Fall schon mal viel Spaß beim rum- und ausprobieren. (^.^)

Dienstag, 24. September 2013

Die Frisuren vergangener Jahrzehnte: die 30er Jahre

Ich versuche zwar, mich bei meiner Kleinserie zu den Frisuren vergangener Jahrzehnte an die Dekadengrenzen zu halten, allein, die Mode- und Kostümgeschichte macht es eben nicht. Das, was wir weitläufig als "Frisuren der 20er Jahre" bezeichnen, war eigentlich bis in die frühen 30er hinein Mode. Anfang der 30er Jahre wurden die Haare nach und nach wieder länger - blieben aber immer noch oberhalb der Schulterlinie. Insgesamt wurden auch die Schnitte runder und die Haarkontur insgesamt bogenförmiger, weg von den geraden Schnittkonturen der 20er Jahre. Zudem setzte sich zu Beginn der 1930er Jahre die Dauerwelle (damals auch noch Ondulationswelle genannt) immer mehr durch, nachdem 1932 von den beiden New Yorker Friseuren Clark und Speakman die chemische Dauerwelle mit Sulfit entwickelt wurde. Zuvor wurde mittels Hitze dauergewellt, was vergleichsweise teuer, aufwendig, um ein vielfaches schädlicher für das Haar und zudem weniger haltbar war - von der Verletzungsgefahr spreche ich jetzt erstmal gar nicht... Dementsprechend modern waren in den frühen 30ern dauergewellte Mähnen, wie sie Jean Harlow oder Fay Wray trugen.

Die Dauerwelle sollte, unterschiedlich gelegt und frisiert, treuer Begleiter der Damenfrisur bis in die 80er Jahre hinein bleiben und sollte für viele Frisuren unabdingbare Grundlage sein, sofern man nicht von Natur aus mit zumindest gewelltem Haar gesegnet war.

Quelle: Deutsche digitale Bibliothek

Eine weitere richtungsweisende Erfindung der frühen 30er Jahre erlaubte zunehmend kompliziertere und aufwendigere Frisuren, für die Durchschnittsfrau,  die es sich nicht leisten konnte regelmäßig von Profihand frisiert zur werden und trotzdem eine modische und trotzdem haltbare Frisur tragen wollte: der Haarlack, der damals noch mit einem Blasebalg-Zerstäuber aufgetragen wurde und die Frisur bis zur nächsten Wäsche regelrecht betoniert hat. Rechts seht ihr ein Bild eines solchen Zerstäubers aus den 30er Jahren.


Ab 1933 wurde es modern, das Haar der Seitenpartien zurückzukämmen, so dass die Ohren frei waren. Eine Modeerscheinung die sich bis in die 50er Jahre hinein halten sollte. Das Haar wurde im Nacken zu kunstvollen Locken, oder aber auch, etwas schlichter - zu einem Knoten oder einem Cadogan gesteckt. Links seht ihr die Gewinnerfrisur der Friseurweltmeisterschaft in London 1935. (Ja, das Blau ist Teil der Frisur, wurde damals aber nicht gefärbt sondern mit pigmentierten Haarlack aufgesprüht.)






Das Stirnhaar wurde zur Nackensteckfrisur auch gerne gelockt getragen. So wie ihr es rechts bei der Modeikone der 30er Jahre, Greta Garbo sehen könnt.









Auch junge Frauen ließen sich von "der Garbo" inspirieren, bevorzugten aber bis zum Ende der 1930er die "Königin Christine Frisur", die Greta Garbo in gleichnamigen Film 1933 berühmt machte. Das Haar ist dabei überkinnlang, die Spitzen sind nach innen onduliert und das Stirnhaar gerade zurückgesteckt.





In Deutschland wurde rund um die Olympiade 1936 in Berlin die nach ihr benannte Olympiarolle, kreiert vom Berliner Friseur Max Lindemann, modern. Die Olympiarolle ist dabei nichts weiter als eine, den gesamten Hinterkopf umlaufende, leicht bogenförmige Außenrolle.  Auch zur Olympiarolle wurden von der modebewussteren Dame gerne Stirnlöckchen kombiniert. Schlichter und klassischer ist jedoch ein tiefer Seitenscheitel. Die Olympiarolle ist übrigens eine Frisur, die sogar auf einem Puppenkopf verewigt wurde, der Schidkrötpuppe "Inge", die noch bis in die 50er Jahre hinein produziert wurde.


Zum Ende der 30er Jahre kam der Pompadour in Mode der gerade in den späten 30er Jahren als glatter Pmpadour (Straight Back Pomp) getragen und gerne mit einem Chignon, aber auch mit offenem wellig oder lockig fallendem Nackenhaar kombiniert wurde.

Mittwoch, 4. September 2013

20er Jahre - Frisuren - Der Turban


Erfreulich für Bad Hair Days: in den 20ern waren Turbane wirklich angesagt. Noch erfreulicher für motorisch eher Semibegabte wie mich: Turbane sind super leicht gewickelt. Am erfreulichsten für alle Schals in Massen-Besitzer: damit habt ihr schon alles, was ihr für einen Turban im 20er-Jahre-Stil braucht - gut vielleicht noch eine schöne Brosche als besonderes Element. Mehr braucht es dann aber wirklich nicht, wie die folgende Originalanleitung zeigt:
Hier nochmal für euch, die Anleitng als kleines Video:

Mittwoch, 14. August 2013

20er Jahre - Frisuren - Faux Eton Boy



Auch mit langem Haar lässt sich der Eton-Boy-Look stylen. Das schöne dabei: es geht leicht, es geht schnell und - mit den passenden Produkten - ist diese Frisur auch noch super haarpflegend. (^.^) Statt Brillantine oder Wetgel (geht natürlich auch) nutze ich zum Erzielen des öligen Glanzes ein pflegendes Haaröl (meines ist von Yves Rocher), lediglich für die Akzente nutze ich eine Pomade (DAX Marcel Curling Wax). So gehts:


Mittwoch, 24. Juli 2013

20er Jahre - Frisuren: Faux Bob mit Wasserwelle


Ein Faux Bob im Stil der 20er Jahre lässt sich natürlich nicht nur glatt stylen, sondern auch mit Wasserwellen. Und weil es so schön ist, zeige ich euch im folgenden Video eine weitere Variante, wie ihr eure Haare ganz ohne Schere von lang auf Bob stylen könnt. (^.^)

Der Einfachheit halber habe ich in diesem Video auch nochmal die Anleitung für Wasserwellen verarbeitet - wenn auch dieses Mal in doppelter Geschwindigkeit. (^.^)


Donnerstag, 4. Juli 2013

Wasserwellen - so gehts

Wasserwellen (Fingerwaves) waren gerade in den 20ern und frühen 30ern sehr beliebt und sind wirklich eine absolut hohe Kunst. Original Wasserwellen auf dem eigenen Kopf einzukämmen ist schier unmöglich, zumindest für Menschen mit einer motorischen Begabung die meiner gleich kommt... Zugegebenermaßen mache ich Wasserwellen nicht all zu oft, so dass ich auch nicht wirklich Übung habe. Das Einkämmen der Wasserwellen ist etwas, das ich euch daher leider nicht zeigen kann.

Glücklicherweise gibt es aber Wellenreiter, mit denen man verhältnismäßig gut Wasserwellen in die Haare gelegt bekommt, ohne das man sie einkämmen muss. Allerdings sind Wellenreiter nun wirklich nichts zum drauf schlafen, so dass man Zeit haben muss, um sich mit der Methode Wasserwellen zu legen. Erfreulicherweise kann man damit und mit etwas Festiger die Wasserwelen aber ins ansonsten trockene Haar egen, so dass sich die Wartezeit durchaus überschaubar gestaltet. (^.^) Wie genau die Wellenreiter gesetzt werden, zeige ich euch in dem folgenden Video:

Freitag, 14. Juni 2013

20er Jahre - Frisuren - Faux Bob mit Marcel Wave



Auch mit Marcel Wave lässt sich ein wunderschöner Faux Bob frisieren. Außerdem zeige ich euch direkt eine weitere Variante, wie ihr langes Haar ganz ohne Schere auf Boblänge bringen könnt. (^.^) Für die Frisur lege lich lediglich das Haar am Oberkopf in die Marcel Wave. Wie genau seht ihr in dem folgenden Video:


Freitag, 24. Mai 2013

The Marcel Wave (aka. Kreppwellen)

Auch mit Lockenwicklern lassen sich Wellen legen, die so genannten Kreppwellen (Marvel Wave), die Frau schon Jahrhunderte auf dem Kopf trug -naja, mit Unterbrechungen natürlich, je nach Mode - und gerade von den 1910ern bis hinein in die 1930er nochmal sehr in war. Obwohl Wellen das Ziel sind, werden eher kleine Lockenwickler verwendet und verhältnismäßig schmale Partien abgeteilt. Die Lockenwickler werden ins fast trockene Haar gedreht, wobei jede Strähne zusätzlich noch mit Festiger eingesprüht wird, bevor sie gelegt werden.

Ich habe euch das Basisset wieder als schematische Zeichnung zusammengestellt, da bei meinen dunklen Haaren das Legeschema nur sehr schwer zu erkennen ist:
Die Haare werden dafür, jeweils am gewünschten Scheitel beginnend, vom Scheitel weg auf Lockenwickler gewickelt.

Nach dem Durchtrocknen werden die Haare wieder gelöst und ausgekämmt bis Wellen zu erkennen sind. Wie genau, seht ihr in dem folgenden Video:

Wer es "Original" will, greift stattdessen zur Brennschere und brennt die Vertiefungen ein, wer es nicht so Original will, aber trotzdem lieber mit Hitze arbeiten möchte oder muss, der kann auch zum Lockenstab greifen.

Samstag, 4. Mai 2013

20er Jahre-Frisuren: der Faux Bob

Die gute Nachricht zuerst: der 20er Jahre Look lässt sich ganz einfach und schnell auch ohne radikalen Haarschnitt zaubern. Im folgenden Video zeige ich euch, wie schnell ihr von lang auf 20er Jahre Pagenkopf wechseln könnt:





Sonntag, 14. April 2013

Die Frisuren vergangener Jahrzehnte: die 20er Jahre

Wie bei so vielem in der Geschichte hält sich auch die Modegeschichte nicht an künstlich geschaffene Datumsgrenzen und willkürliche Dekadeneinteilungen. So auch bei der Frisurenmode der 20er Jahre. Noch vor Beginn des ersten Weltkriegs schickten zwei Designer (der Franzose Paul Poiret 1911 und der Österreicher Max Snischek 1914) ihre Manequins mit Kurzhaarfrisuren auf die Laufstege, womit sie die jahrtausendealte Langhaarmode für Frauen beenden sollten. Als nun noch Coco Chanel 1916 den Pagenkopf kreierte, war das modische Ende des langen Frauenhaares nahe. Klar, getragen wurde langes Haar immer noch, nur modern war es eben nicht mehr. Nachdem ich mich hier aber der jeweiligen aktuellen Mode widme, blende ich das aus, das eben gerade nicht Mode war.

Aber nun wieder zurück zu Coco Chanels Pagenkopf. "Pagenkopf" klingt schon so antiquiert, oder? Nun ja, was soll ich sagen: gebt dem Kind einen englischen Namen und schon ist es wieder cool. (^.^) "Pagenkopf" ist nichts anderes als die deutsche Bezeichnung für einen Bob, welche in den 20ern einfach die gebräuchliche war. (^.^) Um genauer zu sein handelte es sich beim Pagenkopf um eine kinnlange, gerade geschnittene Frisur, mit oder ohne Stirnfransen (=Pony), die mit Mittel- oder Seitenscheitel getragen wurde. Coco Chanel war zu dieser Zeit zwar bereits Modeschöpferin, aber trotzdem noch sehr weit von ihrem späteren Erfolg entfernt. Der Pagenkopf wurde durch sie und vor allem ihre bequeme Mode, zu der diese einfache Frisur so gut passte, zwar bereits bekannter, setzte sich aber noch lange nicht endgültig durch.

Asta Nielsen als Hamlet mit Pagenkopf


Die erste Protagonistin des Pagenkopfes in Deutschland war die Schauspielerin Asta Nielsen, die sich für ihre Rolle als Hamlet in der gleichnamigen Literaturverfilmung aus dem Jahr 1921 einen Pagenkopf schneiden ließ und so für den Durchbruch in Deutschland sorgte. Trotzdem sollten sich lange Haare und zwar mittig gescheitelt, glatt und straff zurückgekämmt und im Nacken zu einem Knoten gesteckt, noch bis in die Mitte der 20er Jahre als Frisurenmode halten.




Der Pagenkopf wurde bis in die Mitte der 20er Jahre noch onduliert, gewellt oder gelockt getragen, wurde mit der Zeit aber immer glatter, bis die Haare sehr exakt glatt gekämmt wurden.

von links nach rechts:
Marion Davies mit onduliertem Pagenkopf - Gloria Swanson mit einem Pagenkopf mit Fingerwelle - Asta Nielsen mit gelocktem Pagenkopf
Louise Brooks mit ihrem Markenzeichen:
dem Bubikopf


Eine Spielart des Pagenkopfes stellt der Bubikopf dar, der sich in den frühen 20er Jahren entwickelte und sich bis zum Ende der 20er Jahre in der Modewelt halten sollte. Hier wird das Haar kürzer getragen als beim Pagenkopf, die Nackenpartie wird ausrasiert. Ansonsten ist aber auch der Bubikopf gerade geschnitten und er wird meist mit Pony, aber immer glatt getragen.






Asta Gundt mit Windstoßfrisur




Eine weitere Legemöglichkeit des Bubikopf stellt die so genannte Windstoßfrisur dar, bei der alle Haare mit Hilfe von Pomade in das Gesicht gekämmt und die spitzen zu einer leichten Außenwelle geformt wurden.






Joséphine Baker mit einem Eton-Boy


Eien erneute Steigerung bezüglich der kürze der Haare kam 1926 auf und hielt sich in etwa bis 1928: der Eton-Boy, ein sehr kurzer Haarschnitt der Ohren und Stirn freilässt und sehr an einen Herrenhaarschnitt mit längerem Deckhaar erinnert. Die Haare werden auch hier wieder mit Pomade streng glatt nach hinten gekämmt. Zur Auflockerung wurden einzelne Strähnen zu so genannten Sechser-Locken gelegt. Berühmte Trägerin eines Eton-Boy war die Tänzerin Joséphine Baker.




Gerade für den großen Auftritt am Abend wurden aber auch - unabhängig vom jeweiligen Schnitt - Perücken getragen, einige Jahre hindurch waren insbesondere weiße Bubi-Kopf-Perücken sehr gefragt. Wer auf Perücken verzichtete legte sich sein Haar in der Regel  mit Pomade streng nach hinten, setzte ggf. noch kleine Akzente durch Wellen oder Locken  und gab für den besonderen Glanz noch etwas Brillantine darüber.

Kurzum: 20er Jahre-Frisuren sind herrlich einfach und unkompliziert und bestens für all jene geeignet, die ihr Haar gerne kurz bis wirklich kurz tragen. Diese Frisuren sind allerdings nichts für runde Gesichter und kommen nur mit einem schönen schlanken Schwanenhals zur Geltung. Auch Frauen mit kräftigerer Statur können die Frisurenmode der 20er nicht immer und in allen Facetten tragen, da diese Frisuren sehr bewusst auf das damals vorherrschende Schönheitsideal eines androgynen und sehr schlanken Frauentyps angepasst waren, so dass sie an stärkeren Frauen oft seltsam wirken (man denke nur an die Frisur unserer Kanzlerin, als sie sich das erste Mal zur Wahl stellte: sie trug einen klassischen Bubikopf).