Strenggenommen beginnen, was die Frisurenmode betrifft, die 1960er Jahre nicht 1960. Die 50er Jahre wirken noch einige Zeit nach. Dennoch haben die 1960er Jahre viele Frisuren hervorgebracht, die man heute gerne auch in den 1970er Jahren einsortiert. Aber der Reihe nach... (^.^)
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Natalie Wood mit Beehive |
Die ikonische Frisur der 1960er Jahre schlechthin ist wohl der Beehive. Er war eine "Auftragsarbeit" eines US-Amerikanischen Friseurmagazins, an die Star-Friseurin der Zeit, Margaret Vinci Heldt, die im Jahr 1960 eine Frisur kreieren sollte, die den Zeitgeist des neuen Jahrzehnts ausdrücken sollte. Heraus kam... ja... der Beehive, eine Frisur, die aussah, wie sie hieß, wie ein Bienenstock nämlich.
Zunächst war der Beehive eine klassische Hochsteckfrisur. Bald aber auch ein Half-Updo und schließlich auch einfach nur ein ganz enorm antoupierter Hinterkopf. Nichts desto trotz hatte Margret Vinci Heldt das Ziel erreicht, sie kreierte die eine Frisur, die bis heute ikonisch für die 1960er Jahre stehen sollte.
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Jackie Kennedy mit Flipped Bob |
Jackie Kennedy war ebenfalls stilprägend in den 1960er Jahren - insbesondere auch während der Präsidentschaft ihres Mannes. Zu dieser Zeit trug sie einen überkinnlangen, glattgeföhnten Bob und nach außen geföhnten Spitzen - dem so genannten Flip und einem schrägen Pony, der locker in die Stirn fiel. Dazu - am Hinterkopf - die legändere Pill Box. Jacky machte es vor und die welt machte es nach und trug so einen klassischen aber eben leicht zu frisierenden Ganztageslook.
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La Choucroutte |
Bei einer weiteren 1960er Jahre Ikone habe ich lange mit mir gehadert, ob ich sie wirklich in meinem Blog haben will. Ich habe mich dazu entschlossen dass... na gut. Aber nicht ohne die wirklich wichtige Anmerkung: Es geht nur um das Bildnis und die Frisur. Sie ist als Mensch ein scheiß Nazi und verdient keinerlei Bühne. (Zur Ikone wurde sie auch nur, weil sie politisch noch den Rand gehalten hat; hätte sie mal besser beibehalten sollen, als derartigen Dünnpfiff zu produzieren). Nachdem es nicht um sie als Mensch geht, sondern nur um die Frisur, verdient sie auch nicht, dass ihr beschmutzter Name genannt wird. Die Frisur um die es nun geht, nennt sich La Choucroutte, also zu deutsch "Sauerkraut". Gemeint ist damit ein unfrisiert Look, der aussieht wie gerade eben aufgestanden und noch ungekämmt. So dass das Haar einerseits frisiert ist, aber trotzdem strähnig stubbelig wirkt. Diese Frisur findet sich vor allem Mitte der 1960er Jahre.
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Twiggy mit New Pixie |
Eine weitere stilgebende Frau in der zweiten Häklfte der 1960er Jahre ist das britische Supermodel Twiggy - wahrscheinlich auf die erste aus der Gattung Supermodel. Sie griff eine Frisur aus den 20er Jahren, den Pixie, wieder auf und frisierte diese Frisur aus dem Gesicht, ließ sie aber ansonsten ungestyled. Der New Pixie war kreiert. (^.^)
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Mary Quant mit dem Vidal Sassoon Haircut |
Ein weiterer Kurzhaarschnitt der 1960er ist bis heute zu sehen. Getragen hat ihn Mary Quandt, die "Erfinderin" des Minirock. Kreiert hat diesen sehr geometrischen Schnitt niemand anders als Vidal Sassoon, der damit ebenfalls weltweit Berühmtheit erlangte.
Inspiriert war der geometrische Frisurentrend vor allem von der Pop-Art die gerade in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre ihre Hochzeit hatte.
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Angela Davis mit Afro |
Kommen wir nun zu den Frisurentrends der 1960er Jahre die man langläufig eher in den 1970er Jahren ansiedeln würde. Wir fangen mit dem Afro an. Der Afro ist die politische Frisur der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung ab den 1960er Jahren. Afroamerikaner hörten auf, sich weißem Modediktat zu unterwerfen und ihr natürliches Haar in eine unnatürliche, nämlich weiße Form zu bringen und genau das griff schnell um sich und wurde zu einer weltweiten Bewegung. Und spätestens jetzt dürfte jedem klar sein, wie kulturell anmaßend es ist, als Nichtafrikaner einen Afro tragen zu wollen.
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Uschi Obermeier mit Hippie Hair |
Die zweite Frisur die man langläufig eher in die 1970 sortiert, obwohl sie eindeutig in die 1960er gehört sind Hippie-Haare. Die Hochzeit der Hippies war aber tatsächlich in den späten 1960er Jahren. Gemeint ist mit Hippie Haar natürlich fallendes Haar mit Mittelscheitel, das ein klein wenig ungekämmt wirkt, aber eben nicht so extrem wie La Choucroutte. Die Haare sind dabei durchaus gemacht aber eben mit undone Look gemacht, so wie eben bei Uschi Obermeier, als das deutsche Hippie-Model.