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Sonntag, 2. Juni 2013

Der Grundkurs Nähen - Nähgarne

Nachdem wir uns nun schon über Stoffe und das erste Näherinnengeheimnis, nämlich Vlieseline, unterhalten haben, widmen wir uns heute einem weiteren wichtigen Nähutensil, nämlich Nähgarnen.

Kommen wir zunächst zu den Nähgarnen. Bei den Nähgarnen gibt es eine unendlich große Auswahl, die sich aber, ähnlich den Stoffen, zu Hauptgruppen zusammenfassen lassen. Bevor ich diese Gruppen vorstelle, möchte ich aber noch zwei absolut grundsätzliche Unterscheidungsmerkmale bei Nähgarnen nennen. Zum einen wäre hier die Lauflänge genannt. Gemeint ist dabei die Länge des Fadens auf der Spule in Metern. Zum Zweiten ist bei Nähgarnen eine Fadenstärkenummer angegeben. Der Faden ist dabei umso feiner, je höher die Fadenstärkennummer ist. Genau daran entscheidet es sich auch für welche Stoffe der jeweilige Faden geeignet ist und genau daran orientiert sich auch die Unterteilung der Nähgarne in fünf Hauptgruppen, die ich euch jetzt vorstelle:
  • Die wichtigste Gruppe dabei sind die sogenannten Allesnäher mit einer Fadenstärke No. 100. Wie der Name schon sagt, kann man mit den Allesnähern jeden beliebigen Stoff nähen und zwar sowohl mit der Maschine als auch per Hand. Die Allesnäher sind auf jeden Fall die Nähgarne, die euch im Rahmen eurer Nähkarriere am meisten begleiten werden. Bei den Allesnähern greife selbst ich, die sonst so gegen die Polytierchen wettert, zu Polyesternähgarn, da es sich leichter verarbeiten und vor allem beständiger ist als Allesnäher aus Baumwolle.
  • Der Allesnäher Extra stark No. 40 eignet sich insbesondere für Jeans, Leder, Lack, allgemein schwere Stoffe sowie für Nähte die besonders beansprucht werden.
  • Knopfloch- bzw. Zierstichgarn No. 30 eignet sich besonders für schwere Stoffe, wie dicke Jeansstoffe oder Segeltuch, zum Umsäumen von Knopflöchern mit der Hand aber auch für Zierstiche egal ob mit der Maschine oder per Hand. Zierstichgarn gibt es außerdem in weiteren Fadenstärken von No. 100 abwärts in den unterschiedlichsten Farben und Materialien.
  • Zwirn, meist als Sternzwirn erhältlich, ist ein Garn das sich vor allem für Reparaturarbeiten per Hand eignet.
  • Heftgarn wird euch besonders zu Beginn eurer Nähkarriere begleiten und euch auch über die Anfangsphase hinaus immer wieder gute Dienste leisten. Heftgarn ist das Gegenteil von reißfest und stabil. Genau deshalb nutzt man es um Nähstücke vor dem eigentlichen Zusammennähen an der Nähmaschine vorzuheften, sprich sie locker zusammenzunähen, weil man die Heftgarnnaht leicht wieder auftrennen kann. Mit Hefgarn wird zum einen die Naht fixiert und kann während des Nähens an der Maschine nicht verrutschen. Zum anderen können so noch kleinere Passformkurrekturen nachgearbeitet werden.
Feinere Nähgarne gibt es natürlich auch, diese verwendet man insbesondere für leichte Stoffe, aber auch für den Einsatz an Overlooknähmaschinen, damit die Nähte nicht auftragen.

Euren Nähfaden kauft ihr idealerweise zusammen mit dem Stoff den ihr nähen wollt, bzw. nehmt zumindest ein Stückchen Stoff zum Garnkauf mit. Wenn ihr euch unsicher mit der Farbe seid, nehmt euer Garn lieber eine Nuance dunkler als euer Stoff ist, das wirkt qualitativ hochwertiger, als wenn das Garn heller ist als euer Stoff.

Allgemein wichtig beim Kauf von Nähgarn ist die Qualität. Beim Schnäppchenfaden habt ihr nicht viel Freude und ruiniert euch im schlimmsten Fall euer ganzes Nähprojekt. Haltet euch hier wirklich an die bekannten Markenhersteller. Absolut empfehlen kann ich die Nähgarne von Gütermann. Auch wenn diese Garne zunächst etwas teurer sind, es lohnt sich auf jeden Fall. (^.^)

Sonntag, 12. Mai 2013

Der Grundkurs Nähen - Materialkunde: Vlieseline

Heute möchte ich mich einem besonderen Material widmen, das der angehenden Näherin des öfteren begegnen wird: Vlieseline. Vlieseline dient dazu, um leichte bis mittelschwere Stoffe dort zu verstärken wo es nötig ist, so beispielsweise am Kragen, an Manschetten, am Bund, am Saum  oder aber Allover, wenn aus einem leichten oder mittelschweren Stoff etwas mit besonderer Beanspruchung - eine Tasche zum Beispiel - werden soll.

Es gibt zwei grundsätzliche Sorten Vlieseline: Aufbügelbare und Einnähbare. Ich persönlich bevorzuge aufbügelbare Vlieseline, da so beim Nähen nichts mehr verrutschen kann. Die gängigsten Sorten Vlieseline sind:
  • H 180: für feine und weich fallende Stoffe
  • G 785: eine beidseitig elastische Vlieseline, ebenfalls für leichte Stoffe
  • H 250: für mittelschwere Stoffe
  • H 410: eine extra stabilisierende Vlieseline für mittelschwere Stoffe mit besonderer Beanspruchung

Vlieseline wird exakt genauso zugeschnitten wie das zu verstärkende Schnittteil (also einschließlich der Nahtzugaben) und mit der gummierten Seite auf der linken Seite des Stoffes liegend aufgebügelt. Dabei wird das Bügeleisen nicht über den Stoff geschoben, sondern das Bügeleisen wird nur aufgedrückt. Zum Schutz eures Bügelbrettes legt ihr am besten ein Bügeltuch (ein Geschirrtuch tut es genauso) unter.

Zur Bügeltemperatur beachtet den Aufdruck auf der Vlieseline, der Zuschnitt richtet sich nach den Angaben eures Schnittmusters bzw. solltet ihr ohne Schnittmuster schneidern nach dem jeweiligen Zweck des zu verstärkenden Teils: mit dem Fadenlauf geschnitten verstärkt die Vlieseline, schräg zum Fadenlauf geschnitten, ist die Einlage elastischer und fällt weicher.

Neben Vlieseline als laufenden Meter gibt es auch bereits fertige Zuschnitte für die gängigsten Näharbeiten, wie Rock- und Hosenbund oder für Saumabschlüsse, wo insbesondere der Stoffbruch also die Stelle, an der der Stoff eingeschlagen wird, bereits ausgespart ist, so dass sich Bund- bzw. Saum nicht verziehen können. Selbst kann man sowas nur in Ausnahmefällen vernünftig zuschneiden, daher empfehle ich - auch wenn das Schnittmuster etwas anderes sagt - bei Bund- und Saumabschlüssen grundsätzlich den Griff zu den Fertigzuschnitten.

Solltet ihr ein altes oder ein nicht deutschsprachiges Schnittmuster nacharbeiten wollen, könnt ihr überall dort wo "Einlage", Gewebeeinlage" oder "Verstärkung" steht "Vlieseline" einsetzen. (^.^)

Montag, 22. April 2013

Der Grundkurs Nähen - Materialkunde: Stoffe

Ich habe ja schon angedroht, dass wir uns zunächst der trockenen Theorie widmen müssen, bevor es richtig zur Sache geht und wir mit unseren ersten Nähprojekten anfangen. Ich möchte im Rahmen der Theorieeinheit auch direkt mit dem wichtigsten anfangen mit einer kleinen überblicksweisen Materialkunde zu den unterschiedlichen Stoffen. Wenn ihr euch Stoffe für eure Nähprojekte kauft, darf nicht nur allein die Optik entscheiden, sondern allen voran die Verarbeitungs- und für später, die Trage- und Pflegeeigenschaften eures Stoffes. Dafür müsst ihr in den Grundbegriffen aber erstmal wissen, wovon ihr sprecht und was ihr braucht, bzw. was ihr eben nicht brauchen könnt.

Stoffe lassen sich vom Rohstoff her in drei grundsätzliche Kategorien einteilen:
  • Naturfasern, also Materialien wie Seide, Leinen, Baumwolle, Wolle; Naturfasern sind üblicherweise sehr saugfähig, trocknen daher aber auch sehr langsam. Leider knittern sie auch sehr leicht und sind damit ziemlich bügelintensiv. Dafür sind die Stoffe aber auch formstabil und neigen so kaum zu Verziehen oder Ausleiern.
  • zellulosische Chemiefasern, also Fasern die durch chemische Verarbeitung aus Zellulose - sprich: aus Pflanzen - gewonnen werden; dazu zählen Viskose oder Acetat; zellulosische Chemiefasern ähneln in ihrer Struktur den Naturfasern und zwar je nach dem, welcher sie nacheifern wollen, sind aber deutlich pflegeleichter.
  • synthetische Chemiefasern werden aus Mineralöl gewonnen, dazu zählen Polyester, Polyamid, Polyacryl und all die anderen Polytierchen; synthetische Chemiefasern sind je nach Qualität sehr unterschiedlich. Aus diesen Materialien wird das Billigste vom Billigen hergestellt und so sieht es dann auch aus; zudem riecht man nach 10 Minuten in diese Plastiktüte eingehüllt auch wie eine verschwitzte Fußballmannschaft. Selbstverständlich gibt es auch höherwertig verarbeitete synthetische Chemiefasern, die mittlerweile den hochwertigeren Rohstoffen aus der Natur etwas näher gekommen sind. Sollte man aber bereit sein, etwas mehr an Geld zu investieren, kann man auch gleich zu den beiden oben genannten Alternativen greifen, da man es nach wie vor sieht, ob ein Kleidungsstück aus Stoff, oder aus gewebten Plastik hergestellt wird. Zudem wird es euch eure Haut und eure Gesundheit und nicht zuletzt die Umwelt und irgendwann mal eure Kinder danken, wenn ihr euch nicht von oben bis unten in Erdöl hüllt. Und mal ehrlich: wenn ihr euch schon die Mühe machen wollt, um euch schöne Dinge selbst zu nähen, dann doch auch mit den qualitativ bestmöglichen Materialien und nicht mit dem billigsten Mist, der gerade hergeht. Just my two Cents...
Stoffe lassen sich außerdem nach ihrem Gewicht unterscheiden. Man unterscheidet dabei leichte Stoffe, mittelschwere Stoffe sowie schwere Stoffe. Leichte Stoffe verwendet man üblicherweise für Sommergarderobe, mittelschwere Stoffe sind die Ganzjahresallrounder und schwere Stoffe finden in der Herbst- und Wintergarderobe Verwendung. Daneben gibt es noch viele Spezialstoffe, angefangen beim Segeltuch, über Markisenstoffe, Wachstuch, Lackstoffe, Stoffe zu beziehen von Sitzmöbeln und so weiter und so fort.
Als Anfänger ist es zunächst sinnvoll sich erstmal an die mittelschweren Stoffe zu halten, da diese am leichtesten zu verarbeiten sind.

Als ob das nicht alles schon kompliziert genug wäre, gibt es noch eine riesige Litanei an Stoffbezeichnungen, die je nach Web- und Verarbeitungsart unterschiedlich sind. So beispielsweise Batist, Chiffon, Köper, Rips oder Voule um nur ein paar zu nennen. Zugegebenermaßen ist der Dschungel der Stoffabteilung für einen Anfänger erstmal schwer zu durchblicken. Daher: lasst euch vor Ort beraten. Die Damen in den Handarbeitsläden und -abteilungen kennen sich üblicherweise gut aus. Solltet ihr Online kaufen wollen, kann ich euch stoffe.de empfehlen, deren Webshop wirklich gut sortiert ist, so dass sich auch ein Anfänger gut zurechtfindet. Solltet ihr nachschlagen wollen, dann habe ich hier noch ein Stofflexikon für euch, das das wichtigste leicht verständlich erklärt: stofflexikon.com
Und: bei all den kommenden Projekten erkläre ich auch genau, welche Stoffe ich verwende, bzw. verlinke sie direkt, sollte ich sie online gekauft haben. Aber keine Sorge: wie bei so vielem im Leben kommt mit der Zeit und der Übung auch die Erfahrung, das lernt ihr mehr oder weniger "so nebenbei" und "nach und nach".

Dienstag, 2. April 2013

Der Grundkurs Nähen (^.^)

In den nächsten Wochen lest ihr bei mir den Grundkurs nähen, passend für all jene also, die so gerne nähen würden, sich aber bisher noch nicht wirklich rangetraut haben. (^.^)

Zunächst gibt es natürlich eine Runde trockene Theorie, bevor wir dann richtig einsteigen und Nähen werden. Ich zeige euch zu den jeweiligen Arbeitsschritten auch gleich noch kleinere Nähprojekte, die ihr zu Übungszwecken mit dem Gelernten direkt umsetzen könnt. Bei der Auswahl achte ich natürlich möglichst darauf, dass die Nähprojekte in die Kategorie "nützlich", zumindest aber in die Kategorie "schön" fallen. Sollte euch irgendeines der Übungsprojekte nicht so zusagen, macht es trotzdem, immerhin dient es eurer Übung. Ihr müsst es dann ja nicht behalten und auch nicht die teuersten Materialien hinein investieren.

Ich hoffe ich mache euch mit der neuen Serie eine kleine Freude. Ich freue mich auf jeden Fall schon sehr auf den virtuellen Nähkurs und die gemeinsamen Nähprojekte. (^.^)

Dienstag, 12. März 2013

Lili näht

Wer, wie ich, auf die herrlich weiblichen und eleganten Schnitte vergangener Zeiten steht, der kommt um das Nähen nicht herum. Es gibt zwar auch viel gutes an Neuware zu kaufen, aber gerade wenn man etwas bestimmtes braucht oder möchte, ist es schon sinnvoll, Nähen zu können. (^,^)
Ich nähe aber nicht "nur" Kleidung. Vielmehr nähe ich auch vieles für meine Wohnung, aber auch Accessoires. Der Großteil meiner Näharbeiten sind aber Reperatur-, Änderungs- und Umnäharbeiten. Für vieles davon braucht man noch nicht mal eine Nähmaschine, klar ist eine Maschine oft praktischer, viele Dinge gehen aber per Hand genauso gut, oder gar noch besser. Außerdem muss mann nicht immer mit Nadel und Faden nähen, man kann auch kleben, fädeln, lochen, schnüren...

Was das schönste ist: nähen ist nicht schwer, es braucht nur wenig an Grundkenntnis und Fingerfertigkeit um schnell und erfolgreich nähen zu können. Genau das möchte ich unter der Rubrik "Lili näht" zeigen. Dabei zeige ich euch die Basics genauso wie Nähideen für Fortgeschrittene - lasst euch einfach überraschen. (^.^)