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Donnerstag, 4. Dezember 2014

Wanderschuhbeutel nähen

Ich hatte es ja schon angekündigt, auch für Wander- und Sportschuhe müssen noch schmutzdichte Schuhbeutel her. Ich habe dabei zu beschichteter Baumwolle gegriffen. (^.^)

Nachdem man beschichtete Baumwolle weder waschen noch bügeln darf, habe ich aus dem Stoff direkt Rechtecke in der Größe 45 cm x 70 cm zugeschnitten und rundherum mit dem Zickzackstich versäubert.

Die Rechtecke nun an der langen Seite mittig links auf links falten. An einer der Schmalseiten für den Tunnel 1 cm auf die linke Seite umschlagen, bügeln und absteppen. Nochmals 2 cm nach innen umschlagen und schmal an der Kante absteppen. Nun den Beutel auf links umfalten und die Seiten und Bodennaht zusteppen. Den Beutel wieder auf rechts wenden, mit einer Sicherheitsnadel eine Kordel durch den Tunnel ziehen und verknoten bzw. mit Kordelstoppern und Kordelenden versehen. Wer mag, kann die Beutel jetzt noch beschriften, bemalen, oder einfach auch so lassen. (^.^)

Freitag, 14. November 2014

Schuhbeutel nähen

Wie ihr vielleicht wisst, bin ich vor allem beruflich viel unterwegs und wie ihr vielleicht auch wisst, LIEBE ich Schuhe. (^.^) Bisher habe ich, wenn ich auf Reisen war, meine Schuhe in Plastiktüten in den Koffer gepackt. Das ist allerdings wenig nachhaltig und für die Schuhe, insbesondere wenn sie auf Leder sind, ist es auch nicht die schonenste Behandlung. Daher habe ich mir Schuhbeutel aus Baumwollstoff genäht, um künftig meine Schuhe schön und schonend zu verpacken. Aus Baumwollstoff übrigens auch deshalb, weil sich dieser heiß waschen lässt, so dass die Beutelchen möglichst lange Zeit schön bleiben. So habe ich die Schuhheutel genäht:

Zunächst den Baumwollstoff waschen, trocknen und glatt bügeln. Anschließend je Beutel Rechtecke in der Größe 45 cm x 70 cm zuschneiden und rundherum mit dem Zickzackstich versäubern.

Die Rechtecke nun an der langen Seite mittig links auf links falten und den Falz anbügeln. An einer der Schmalseiten für den Tunnel 1 cm nach auf die linke Seite umschlagen, bügeln und absteppen. Nochmals 2 cm nach innen umschlagen und schmal an der Kante absteppen. Nun den Beutel auf Links umfalten und die Seiten und Bodennaht zusteppen. Den Beutel wieder auf rechts wenden, mit einer Sicherheitsnadel eine Kordel durch den Tunnel ziehen und verknoten bzw. mit Kordelstoppern und Kordelenden versehen. Wer mag, kann die Beutel jetzt noch beschriften, bemalen, oder einfach auch so lassen. (^.^)

Als nächstes werde ich wohl noch Schuhbeutel aus Wachstuch für Wander- und Sportschuhe nähen. (^.^) Ich werde dann selbstverständlich berichten. (^.^)

Freitag, 24. Oktober 2014

Kleidung schützen - Lavendelsäckchen nähen

Eines vorweg: Kleidermotten kommen in den besten Familien vor. Da reicht es schon, während es dunkel ist, das Fenster offen und das Licht anzuhaben. Schon ist der vermeintliche "Nachtfalter" im Zimmer und hat noch schneller irgendwo seine Eier abgelegt, als man schauen kann. Wenn sich die Kleidermotten erstmal eingefressen haben, ist es für das betroffene Kleidungsstück bereits zu spät. Da hilft es dann nur noch den Befall (mit Chemiekeule) zu bekämpfen, damit sich die Viecher nicht noch mehr ausbreiten. (Anzeichen: klitzekleine Löcher in der Kleidung, die vorher sicher noch nicht da waren) Glücklicherweise - toitoitoi und *aufholzklopf* - bei mir hat sich bisher noch keine blöde Motte an meine Schätzchen getraut, allerdings beuge ich auch entsprechend vor. Wie ich das mache, will ich euch jetzt mal aufschreiben.

Regel Nummer eins:
Wascht eure Kleidung regelmäßig. Je mehr Berührung das Kleidungsstück mit den starken Schweißdrüsen bspw. unter den Armen hat, desto häufiger sollte gewaschen werden. Kleidermotten werden von dem Geruch von Schweiß und Hautschüppchen angezogen. Auch wenn eure getragenen Klamotten für euch nicht nach Schweiß riechen, für die Motten tun sie das sehr wohl sobald ihr die Kleidung getragen habt.

Regel Nummer zwei:
Packt die Kleidung, die ihr nicht braucht (gewaschen) in Kleiderkisten oder Kleidersäcke. Neben den Dingen die ich alle Jubeljahre mal trage (die sind in Kleidersäcken), lagere ich die Winterkleidung im Sommer und die Sommerkleidung im Winter jeweils um.

Regel Nummer drei:
Schreckt die Viecher ab - was sie gar nicht mögen ist der Duft von Lavendel (den ich übrigens sehr gerne mag). Nachdem meine Lavendelsäckchen mittlerweile ihren Geruch verloren haben und ich sowieso noch ein paar mehr brauche, nähe ich gleich mal neue - die alten sind nämlich wirklich schon alt - die wandern in den Müll. Außerdem habe ich immer noch reichlich Stoff von meinen Schiebevorhängen übrig und nachdem das grob gewebter Stoff ist, geht der auch klasse für Duftsäckchen. Und so gehts:

Aus dem Stoff der Wahl 10 cm x 15 cm große Stoffstreifen - am besten direkt mit der Zickzackschere - zuschneiden. An den Schmalseiten jeweils 1 cm nach links einschlagen und feststeppen. Jetzt den Stoff links auf links der Breite nach falten und die beiden Seiten ebenfalls zusteppen.





In den Stoff, etwa einen halben Zentimeter unterhalb der Steppnaht mit einer stumpfen Sticknadel ein schmales Band zum zuziehen einziehen. Ich habe ein schmales Lederband verwendet und dieses nur unter den Seitennähten durchgestochen, so dass der Großteil des Bandes - bei dem auf rechts gewendeten Beutel - außen verläuft und damit sichtbar ist. Nun die Beutel auf rechts wenden und den Lavendel einfüllen.




Ich habe meinen Lavendel letzten Sommer gesammelt und getrocknet . Wäre das nicht der Fall gewesen, hätte ich meinen Lavendel gekauft. 3,- bis 5,- € für 100 g sind dabei preislich ok, alles andere ist Wucher.
Wer selbst trocknen will, schneidet den Lavendel, wenn er in voller Blüte ist, lässt ihn mehrere Tage - zum Strauß gebunden und kopfüberhängend trocknen (wichtig: nicht in der prallen Sonne) und zupft die trockenen Blüten dann ab. Für eines meiner Lavendelsäckchen braucht man 3 EL getrocknete Blüten. Nach dem Einfüllen der Lavendelblüten, wird das Säckchen vorsichtig am Zugband zugerafft und zugebunden. die Lavendelsäckchen duften dann für mindestens zwei Jahre, dann sollten die Blüten ausgewechselt werden. Zwischendurch immer mal wieder durchkneten lässt die Lavendelsäckchen wieder neu duften und blöde Motten abwehren.

Samstag, 4. Oktober 2014

Ein einfaches Kissen nähen

Nach meinem Grundkurs zum Nähen, möchte ich euch in der nächsten Zeit einige leichte Nähprojekte für Anfänger zeigen, damit ihr weiter fleißig üben könnt. (^.^)

Für den simpelsten aller Kissenbezüge (der sieht allerdings nur bei quadratischen Kissen gut aus), schneidet man ein Quadrat mit einem Seitenmaß des Füllkissens plus 2 cm Nahtzugabe (= 1 cm je Seite) zu. In meinem Fall also ein Quadrat mit der Seitenlänge von 52 cm. Dann braucht man noch ein Rechteck mit den Seitenlängen "Seitenlänge des Füllkissens + 2 cm" (hier: 52 cm) und "Seitenlänge des Füllkissens x 1,5 + 2 cm" (hier: 77 cm).

Als nächstes wird eine Seitenlänge des Quadrats sowie eine kurze Seite des Rechtecks mit einem Zick-Zack-Stich versäubert, 1 cm breit abgesteckt, umgebügelt und festgesteppt. Jetzt wird das Kissen links auf links zusammengesteckt. Die beiden bereits versäuberten Nähte zeigen dabei nach unten, die versäuberte Seite des Rechtecks ist dabei diejenige die "übersteht" also einfach liegt. Sobald die drei Seiten des Kissens abgesteckt sind, wird die längere Seite des Rechtecks so weit nach oben geklappt, festgesteckt und umgebügelt, dass sie Plan mit der versäumten Kante des Quadrats liegt. Jetzt werden die drei Seitennähte mit einem Steppstich geschlossen und die Schnittkanten mit einem Zick-Zack-Stich versäubert.
Dank des Umschlages braucht es auch keinen extra Verschluss des Kissens: Der Bezug wird über das Kissen gezogen, der innere Umschlag wird ebenfalls über das Kissen - nämlich das untere Ende gezogen - fertig:

Sonntag, 14. September 2014

Die Grundkurs Nähen - Burda Style: Die neue Nähschule

So meine Lieben, jetzt habt ihr es überstanden: heute kommen wir zum letzten Teil unseres Nähgrundkurses. Ja, ihr lest richtig, wir sind schon wieder am Ende. Ihr habt so weit alle erforderlichen Grundlagen für erfolgreiches Nähen gelernt.

Das, was ihr jetzt nicht braucht ist zum einen - klar - Übung und zum anderen dabei natürlich auch die Herausforderung. Tastet euch also ruhig an zunehmend schwierigere Dinge heran. Sobald euch gerade Nähte leicht von der Hand gehen, wagt euch ruhig an Schnittmuster mit geschwungenen Nähten, versucht euch an schwieriger zu verarbeitenden Stoffen oder wagt euch an die Königsdisziplin des Nähens: an das Nähen von Kleidung. (^.^)

Selbstverständlich gibt es noch vieles zu lernen, gefühlt lernt man beim Nähen eigentlich nie aus, ihr habt aber jetzt die nötigen Grundlagen, um euch alles weitere selbst anzueignen. Diverse Feinheiten und Techniken zeige ich natürlich auch weiterhin hier im Blog, je nach dem was sich bei meinem jeweiligen Nähprojekt gerade anbietet. Nachdem ihr jetzt aber sicherlich erstmal selbst loslegen wollt und vielleicht auch nicht dauernd das gleiche Zeug nähen wollt, das ich gerade in Arbeit habe, habe ich noch eine Empfehlung für euch:



"Die neue Nähschule" von Burda Style. Damit habt ihr ein Nachschlagewerk für alle Fragen des Nähens, die in einer entsprechenden Nähanleitung vielleicht nicht so ausführlich erklärt werden. Ich selbst und ich nähe nun doch schon seit einigen Jahren, nutze meine Nähschule nach wie vor ausgiebig und kann sie euch daher nur wärmstens empfehlen.

Sonntag, 24. August 2014

Die Grundkurs Nähen - Knopflöcher

Wie bereits letzte Woche angekündigt, wollen wir uns heute den Knopflöchern widmen. Größe und Position eurer Knopflöcher kopiert ihr von eurem Papierschnitt. Um diese Strichmarkierung gilt es nun, herumzunähen, um euer Knopfloch zu sichern.


Positioniert eure Nadel links neben der Markierung, so dass sich diese in der Mitte des Nähfußes befindet. Als erstes näht ihr den Riegel durch 5 bis 7 Stiche, die ihr idealerweise mit dem Handrad setzt. Nun folgt die Längsraupe über die benötigte Länge, dann der zweite Riegel mit 5 bis 7 Stichen (zur Sicherheit erneut mit dem Handrad) und anschließend der zweite Riegel.



Markiert nun die Innenseite des Knopfloches, jeweils vor dem Riegelbeginn jeweils mit einer Stecknadel und schneidet den Schlitz vorsichtig mit einer kleinen Spitzen Stoffschere auf. Schneidet eventuelle Fransen vorsichtig ab. Bei stark fransenden Stoffen könnt ihr den Einschnitt zusätzlich noch mit sog. Fransenstopp sichern. Et Voilà. fertig ist euer Knopfloch. (^.^)

Montag, 4. August 2014

Die Grundkurs Nähen - Weitere wichtige Maschinenstiche

Neben dem Steppstich gibt es noch einige (wenige) weitere wichtige Maschinenstiche, die man mehr oder weniger regelmäßig braucht:


Der Zickzackstich, hauptsächlich zum Versäubern, aber auch für Zierstiche.



Der so genannte genähte Zickzackstich oder auch der Elastikstich dient zum versäubern von dehnbaren Stoffen. So leiern die Nahtzugaben nicht aus oder rollen sich unschön zusammen sondern bleiben elastisch.
Außerdem verwendet man den genähten Zickzackstich zum stabilen Nähen von Rissen.


Der geschlossene Overlockstich dient zum gleichzeitigen Nähen und Versäubern von sehr elastischen Stoffen.






All diese Stiche hat eure Maschine ganz sicher im Repertoir. Alles weitere ist lediglich Kürprogramm. Außer die Knopflochfunktion, zu der kommen wir aber dann beim nächsten Mal. (^.^)

Montag, 14. Juli 2014

Die Grundkurs Nähen - unser zweites Projekt: Ein wintersportliches Kissen für die Couch

Diejenigen von euch, die meinen Grundkurs nähen verfolgt haben, kennen es bereits, wenn auch nicht in seiner vollen Pracht, heute möchte ich es nochmals allen Zeigen, weil jetzt auch seine zeit auf unserer heimischen Couch beginnt. Schließlich ist die Winterdeko mittlerweile abgebaut und verräumt. Mein selbst genähtes Kissen im winterlichen Design für unsere Couch:

Dienstag, 24. Juni 2014

Die Grundkurs Nähen - Absteppen: unser zweites Projekt - Ein Kissenbezug zum Binden

Jetzt wird es aber Zeit, dass wir mit unserem Kissen endlich fertig werden, wenden wir uns heute also dem Absteppen zu. (^.^)


Zunächst klappen wir die bereits versäuberten Kanten des Quadrats und des Rechtecks bis zur vorgezeichneten Nahtlinie nach innen und bügeln die Kante glatt.





Diese Kante wird nun nochmals knapp umgeschlagen, nochmals gebügelt, festgesteckt und geheftet.

Nun wird die Kante dicht an der äußersten Kante festgesteppt. Beim Absteppen kann es passieren, dass der Stoff durch das Umklappen an den Ecken sehr dick liegt. Hier ist es hilfreich nur mit dem Handrad zu steppen und ggf. auch den Stoff manuell nachzuschieben, damit das Ergebnis nicht leidet. Steppt zunächst nur die offene Kante des Quadrats ab, die drei Seiten des Rechtecks brauchen noch etwas Sonderbehandlung, dort müsse wir nämlich noch unsere Bänder einsetzen:


Setzt an der Oberkante des Rechtecks mit 11 cm Abstand zum Rand jeweils eines der Bänder ein, indem ihr es zunächst unter die Absteppkante schiebt, fixiert, umklappt und umbügelt und nochmals fixiert. Jetzt wird auch das Rechteck rundherum festgesteppt.


Wendet euren Kissenbezug nun auf rechts und klappt die Oberseite des Rechtecks um und markiert auf dem Quadrat die Stelle an der die Bänderkanten aufkommen. An der markierten Stelle steppt ihr nun die übrigen beiden Bänder fest.


Mittwoch, 4. Juni 2014

Die Grundkurs Nähen - Verstürzen: unser zweites Projekt - Ein Kissenbezug zum Binden

Heute zeige ich euch eine Technik, die komplizierter klingt, als sie ist: das Verstürzen. Ein Nähstück zu Verstürzen bedeutet im Grund nichts weiter, als es fas komplett auf Links zu nähen, um es dann, durch eine keine Öffnung auf rechts zu wenden und die kleine Öffnung nun noch per Hand zu schließen, so dass man am Ende ein komplett geschlossenes Nähstück mit rundherum unsichtbaren Nähten hat. Das schwierigste dabei ist ehrlich gesagt das wenden auf rechts durch die kleine Öffnung. (^.^)

Nichts desto trotz üben wir nun das Verstürzen an unserem Kissenbezug, oder - um genauer zu sein - an den Bändern zum Zubinden.
Steppt hierfür zunächst die Längskante der Bänder mit etwa 1 cm Abstand zur Stoffkante (die Markierungen auf der Stichplatte eurer Nähmaschine bieten hier Orientierung, vorausgesetzt ihr habt gerade zugeschnitten) zu und versäubert die Stoffkante mit dem Zickzackstich. Nachdem man die Naht sowieso nicht sieht, könnt ihr hier auch beide Nahtzugaben gemeinsam versäubern.


Bügelt die Bänder nun so auseinander, dass sich die Naht in der hinteren Mitte des Bandes befindet.
Schließt dann eine der Querseiten mit em Steppstich und versäubert auch diese Kante mit dem Zickzackstich.


Schließlich werden die Bänder noch auf rechts gewendet und spätestens jetzt versteht ihr auch, warum ich sage, dass das Wenden das schwierigste am Verstürzen ist. (^.^) Der Stil eines Kochlöffels kann hier aber behilflich sein. (^.^)



Die nun noch offenene Kante wird nun zuerst versäubert, indem sie einmal komplett mit dem Zickzackstich zugenäht wird. Dieser wird nun nach innen gestülpt und glatt gebügelt. Diese Stelle wird normalerweise noch per Hand mit einem Blindstich geschlossen. Für unser Projekt können wir uns diesen Schritt jedoch sparen. Wir sichern lediglich die offene Seite mit je einer Stecknadel, damit sich die frisch umgebügelte Kante nicht wieder verschiebt.

Mittwoch, 14. Mai 2014

Die Grundkurs Nähen - Versäubern

Wie bereits letzte Woche angekündigt, möchte ich euch heute noch einige weitere Möglichkeiten zum Versäubern von Schnittkanten zeigen.

Versäubern mit der Zickzackschere

Bei Stoffen die wenig ausfransen kann man es sich leicht machen und den Rückschnitt der Nahtzugabe mit Schneiderkreide und Handmaß vorzeichnen und dann entlang dieser Linie die Nahtzugabe mit der Zickzackschere zurückschneiden. Damit es nicht gar zu billig aussieht, Beim Rückschnitt der Nahtzugabe darauf achten, dass die Zackenlinie einheitlich fortgeführt wird.

Die Zackenschere kommt bei mir außerdem auch bei stark fransenden Stoffen zum Einsatz, deren Schnittkanten ich vor dem ersten Waschen mit der Zackenschere umschneide, damit sie in der Maschine nicht zu arg ausfransen.


Versäubern mit Rollsaum

Der Rollsaum kommt vor allem bei sehr leichten Stoffen, transparenten Stoffen sowie beim allem, das beidseitig nutzbar sein soll, zum Einsatz, Also beispielsweise Schals, Tücher, Vorhänge, Tischdecken, Servietten und der gleichen. Außerdem kann man den Rollsaum nutzen, um Hosen, Röcke usw. zu verlängern, wenn nach dem herauslassen nichts mehr an Stoff zum Umsäumen übrig bleibt.
Für den Rollsaum näht ihr zunächst im Abstand von etwa 1 cm zur Stoffkante eine Steppstichnaht. Exakt über diese Steppstichnaht setzt ihr nun noch eine kleine Zickzacknaht. Die Stoffkante wird bis zur Naht zurückgeschnitten, Dabei aber vorsichtig sein und exakt schneiden, damit ihr nicht in die Naht schneidet.

Versäubern mit Steppstich


Das Versäubern mit Steppstich ist noch ein Relikt aus Zeiten, als Nähmaschinen nur den Steppstich konnten und wird heute eigentlich kaum noch genutzt. Der Vollständigkeit halber, möchte ich es hier aber dennoch erwähnen, da man alte Anleitung auf diese Form des Versäuberns ausgelegt ist. Daher sollte man es zumindest kennen. (^.^)

Hierfür wird zunächst in etwa 1 cm Abstand zur Stoffkante entlang gesteppt. Die Stoffkante wird nun so umgebügelt, dass die Steppstichnaht knapp auf die linke Seite des Stoffes gebügelt ist. Die Stoffkante wird nun nochmals abgesteppt, so dass sich nun auf der linken Stoffseite eine Doppelnaht befindet, auf der rechten Seite des Stoffes ist nur eine Naht zu sehen.

Donnerstag, 24. April 2014

Die Grundkurs Nähen - Das Versäubern mit dem Zickzackstich: unser zweites Projekt - Ein Kissenbezug zum Binden

Nachdem wir unser Kissen nun bereits abgesteppt haben, müssen wir nun noch die Kanten versäubern, damit der Stoff nicht ausfranst und auf kurz oder lang der schöne neue Bezug ruiniert ist.

Die häufigste  und auch einfachste und schnellste Methode zum Versäubern von Stoffen ist das Versäubern mit Zickzackstich. Hierfür wird ggf. vorher die Nahtzugabe noch gleichmäßig zurück geschnitten; je nach Nähstück auf etwa 0,5 cm bis 1 cm. Bei unserem Kissen schneiden wir die Nahtzugabe nur gleichmäßig gerade und einheitlich, ansonsten bleibt sie so stehen wie sie ist.

Nun wird mit einem Zickzackstich mit etwa 3 bis 4 Millimeter Stichweite die Stoffkante versäubert. Auch hier wird der Anfang und das Ende der Naht jeweils wie gewohnt vernäht.

Die Nahtzugabe kann man - insbesondere bei dünneren Stoffen und an unauffälligeren Stellen auch zusammengefasst versäubern. Soll heißen: zwei Nahtzugaben werden gemeinsam versäubert und dadurch zusammengenäht.

Bei unserem Kissen versäubern wir alle Nahtzugaben einzeln, da wir diese später auseinanderbügeln. Wir versäubern dabei  alle vier Kanten sowohl des Quadrates als auch des Rechtecks mit dem Zickzackstich, so dass nun alle Kanten unseres Kissens versäubert sind.

Nächste Woche zeige ich euch noch die anderen Möglichkeiten zum Versäubern, bevor wir dann die Woche darauf wieder mit unserem Kissen weitermachen. (^.^)

Freitag, 4. April 2014

Die Grundkurs Nähen - Der Steppstich: unser zweites Projekt - Ein Kissenbezug zum Binden

Heute widmen wir uns dem wohl am meisten genutzten Maschinenstich überhaupt: dem Steppstich. Und das direkt Schritt für Schritt am Praxisbeispiel unseres Kissens:
Setzt euch an eure Nähmaschine, bespult die Unterfadenspule, legt sie ein und fädelt euren Oberfaden ein. Stellt nun einen Steppstich mit einer Stichlänge von 2 bis 3 Millimetern ein und näht eine kleine Testnaht auf einem Stoffrest von eurem Zuschnitt. Justiert ggf. an der Oberfadenspanung nach, sollte die Naht noch nicht sauber genäht sein. Ist die Oberfadenspanung sauber eingestellt, greift nun zu eurem Kissenbezug, den ihr bereits ordentlich aufeinander geheftet habt. Beim Nähen liegt das Quadrat oben - so kann sich von dem kleineren Stück Stoff nichts verhaken, während ihr näht.

Legt den Stoff so unter den Nähfuß, dass die spätere Öffnung, also die Seite, an der das Rechteck überlappt, hinter dem Nähfuß liegt. Platziert nun den Soff so, dass die Nähnadel exakt in die Ecke einsticht. Senkt den Nähfuss ab und vernäht euren Anfangsfaden. Steppt nun entlang eurer Nahtlinie bis zum Ende, also bis zur nächsten Ecke. Dafür müsst ihr den Stoff nicht zerren, geradeaus kann eure Nähmaschine genauso wie euer Auto ganz von alleine. Führt den Stoff nur locker mit den Händen, ganz so, wie ihr die Hände locker am Lenkrad eures Autos habt.  Achtet darauf, dass am Ende der Naht eure Nadel in der Ecke des Stoffes steckt (im Zweifelsfalle mit dem Handrad der Maschine nachjustieren). Hebt nun den Nähfuß an, dreht den Stoff ein Viertel herum, so dass ihr nun die anschließende Naht nähen könnt, senkt den Nähfuß wieder ab und näht wieder bis zum Ende der Naht. Wendet in der nächsten Ecke nochmals und näht auch die dritte Naht eures Kissens. Am Ende der dritten Naht vernäht ihr eure Naht, und zieht den Stoff seitlich aus der Maschine. Jetzt kürzt ihr noch Anfangs- und Endfäden ein und fertig ist eure allererste Steppstichnaht. (^.^)

Freitag, 14. März 2014

Die Grundkurs Nähen - Auftrennen: unser zweites Projekt - Ein Kissenbezug zum Binden

Bevor es nun aber wirklich endlich an die Maschine geht, gibt es noch eine weitere Grundlage, die er vielleicht früher brauchen werdet, als euch lieb ist (aber keine Sorge, das gehört dazu): das Auftrennen von Maschinennähten. Hierfür benötigt ihr einen so genannten Pfeiltrenner, auch Trennmesser genannt. Dieses Werkzeug hat eine sehr feine Spitze, mit der ihr sehr gut zwischen Maschinennaht und Stoff kommt, die zudem eine scharfe Schneide hat, die den Faden mühelos durchtrennt.

Bei vielen Nähmaschinen gehört der Pfeiltrenner mit zur Grundausstattung. Beim Nähzubehör findet ihr ihn außerdem für kleines Geld zu kaufen:


Samstag, 22. Februar 2014

Die Grundkurs Nähen - Naht vernähen: unser zweites Projekt - Ein Kissenbezug zum Binden

Ihr seid jetzt vermutlich verwundert, wieso wir noch keinen Millimeter genäht haben, ich aber nun, wo es endlich und wirklich mit dem Nähen an der Maschine los gehen soll, ausgerechnet mit dem Vernähen anfange. Nun, ihr habt ja, wenn ihr mit der Maschine die Naht ansetzt direkt schon zwei Fäden hängen, die vernäht werden wollen. Daher fängt jede Maschinennaht mit dem Vernähen an. Glücklicherweise geht das aber direkt mit der Maschine und ist ganz schnell und leicht gemacht. (^.^)


Setzt an eurem Nahtbeginn an und näht einige Stiche im benötigten Stich auf der Nahtlinie, stoppt und näht nun die gleiche Strecke durch Drücken der Rückwärtstaste zurück (wirklich genau die gleiche Strecke, im Zweifelsfalle lieber etwas kürzer, als dass ihr die Naht verstecht). Stoppt wieder und näht nun eure Nachtlinie  ganz normal bis zum Ende. Am Nahtende angelangt, näht ihr wieder einige Stiche zurück und noch einmal bis zum Ende vorwärts.

Nehmt den Stoff aus der Maschine und schneidet Anfangs- und Endfäden zurück, bevor ihr dann die nächste Naht vorbereitet.

Oben auf dem Bild seht ihr eine komplett vernähte Naht, mit noch nicht zurück geschnittenem Faden. Und ja, wirklich, das hält, näht nicht öfter drüber, das verdickt die Nahtstelle nur unschön und kann gröbere Stoffe an der Stelle sogar durchlöchern.

So, meine Lieben, jetzt aber wirklich, beim nächsten Mal dürft ihr dann aber wirklich ran ans Werk. (^.^)

Sonntag, 2. Februar 2014

Die Grundkurs Nähen - Schnittteile Heften: unser zweites Projekt - Ein Kissenbezug zum Binden

Wir begeben uns nun in die Startposition zum Nähen: wir heften die Schnittteile aufeinander. Dabei gilt: es werden immer nur die Schnittteile geheftet, die als nächstes genäht werden sollen, um sich selbst die Näharbeit nicht umsonst zu erschweren (man denke nur an Oberteile die komplett geheftet sind und in die nun die Ärmel eingenäht werden sollen - schier unmöglich).

Zum Heften legt ihr die jeweiligen Schnittteile rechts auf rechts aufeinander, so dass die Nähte, die zusammengenäht werden sollen exakt übereinander liegen. Die beiden Schnittteile werden nun entlang der Nahtlinie mit Stecknadeln aufeinander geheftet. Die Stecknadeln steckt ihr dabei mit einem Abstand von  etwa  5 cm bis 10 cm ein.

In einem zweiten Schritt werden nun die vorgesteckten Schnittteile mit Nadel und Heftfaden geheftet, indem sie mittels Vorstich (ggf. auch mittels schrägem Spannstich) entlang der Nahtlinien locker zusammengenäht werden. Abschließend werden alle Stecknadeln wieder entfernt.
Mit einiger Nähpraxis werdet ihr nicht mehr jede Naht heften, sondern manches direkt gesteckt nähen. Die Betonung liegt hier aber wirklich auf "Nähpraxis"; heftet wirklich vorerst jede Naht, auch einfache gerade Nähte, wie bei unserem Kissen. Die Belohnung dafür bekommt ihr mit einem brauchbaren Ergebnis.
Und: benutzt zum Heften ausschließlich den speziellen Heftfaden. Er ist dick und stabil, lässt sich aber trotzdem leicht reißen und vor allem auch leicht wieder entfernen.

Jetzt werden wir aber konkreter und kommen zu unserem Kissen:
Unser Kissen stecken wir nun rechts auf rechts liegend an den beiden Seiten und an der Unterseite zusammen und zwar so, dass Nahtlinie auf Nahtlinie liegt. Das längere Stück einer der beiden Kissenseiten steht also oben über. Unsere vier Streifen falten wir der Länge nach, ebenfalls rechts auf rechts und stecken entlang der Schnittkante zusammen (ihr erinnert euch: Nahtlinien haben wir hier keine eingezeichnet):
Diese drei Kanten werden nun entlang der eingezeichneten Nahtlinien mit dem Vorstich und einem Heftfaden die Nähte geheftet (ihr seht es mir bitte nach, dass ich als erfahrene Näherin diesen Schritt überspringe, als Anfänger macht das aber unbedingt). Die vier Streifen heftet ihr mit 1 cm Nahtzugabe die Längsseite entlang.

Sonntag, 12. Januar 2014

Die Grundkurs Nähen - Der Zuschnitt: unser zweites Projekt - Ein Kissenbezug zum Binden

Wie schon angekündigt, fangen wir heute an, das Gelernte in die Praxis umzusetzen. Wir widmen uns also unserem ersten Nähprojekt: einem Kissenbezug. Ich zeige euch dabei jeden einzelnen Arbeitsschritt im Detail, so dass er es hoffentlich leicht nachvollziehen könnt. Mein Kissenbezug soll eine Grüße von 50 cm x 50 cm haben, ihr könnt diese Anleitung aber auch auf größere oder kleinere Kissen übertragen.

Das braucht ihr (abgesehen von der klassischen Nähausstattung):
Füllkissen
Baumwollstoff 120 cm x 100 cm
Universalnähgarn in passender Farbe

Als erstes wascht und bügelt ihr euren Stoff der Wahl.

1. Der Papierschnitt
Für derart einfache Formen wie einen schlichten Bezug für quadratisches Kissen brauchen wir kein extra Schnittmuster. Den Schnitt können wir direkt auf den Papierschnitt zeichnen. Ich nutze dazu Seidenpapier mit Orientierungskaro. Insgesamt müsst ihr drei Rechtecke ausschneiden:
1 Quadrat in der Größe eures Kissens, bei mir also 50 cm x 50 cm
1 Rechteck in der Breite eures Kissens aber in 1,5-facher Höhe, bei mir also 50 cm x 75 cm
1 Rechteck in 10 cm x 40 cm als Schnittteil für die Schleifen zum Zubinden

2. Das Aufstecken
Legt euren Stoff einfach mit der linken Seite nach oben glatt auf. Platziert nun eure Papierschnittteile passend auf dem Stoff. Berücksichtigt dabei, dass das Quadrat und das große Rechteck rundherum noch eine Nahtzugabe von 2 cm benötigen. Das kleine Rechteck beinhaltet die Nahtzugabe bereits, ihr müsst es aber insgesamt vier mal ausschneiden. Solltet ihr einen Stoff mit Muster haben, denkt auch daran, dass das Muster immer in eine Richtung laufen muss, und zwar beim fertig genähten Kissen. Großformatige Muster platziert ihr idealerweise so, dass das Zentrum des Musters auch das Zentrum des Kissens darstellt. Hat alles seinen Platz gefunden, sichert die Schnittteile mit Stecknadeln, so dass sie nicht mehr verrutschen können. Stoff und Schnittmuster sollen aber auch nach dem Aufstecken immer noch gatt aufliegen.

3. Schnittlinien übertragen
Zeichnet nun die Umrisse eures Papierschnitts mit Schneiderkreide auf den Stoff. Denkt dabei an die Nahtzugabe von 2 cm rund um das Kissen herum. Bei geraden Linien ist es am leichtesten, an zwei Punkten die 2 cm Abstand vom Papierschnitt zu messen und diese Punkte mit einem Lineal zu verbinden. Lediglich der Papierschnitt für das kleine Rechteck beinhaltet bereits die Nahtzugabe, dafür benötigt ihr das kleine Rechteck insgesamt 4 mal.

4. Zuschnitt
Schneidet nun den Stoff entlang der aufgezeichneten Linien mit eurer Stoffschere aus.

5. Nahtlinien übertragen
zeichnet nun beim Quadrat und beim großen Rechteck die Nahtlinien ein, indem ihr den Umriss des Papierschnittes mit Schneiderkreide auf den Stoff übertragt. Nutzt dafür wieder ein Lineal. Bei den vier kleinen Rechtecken braucht ihr keine Nahtlinien aufzeichnen.

Und schon sind wir auch fertig mit dem Zuschnitt für unser Kissen. (^.^) Beim nächsten Mal widmen wir uns dann den letzten Nähvorbereitungen bevor es an die Nähmaschine geht. (^.^)

Sonntag, 22. Dezember 2013

Der Grundkurs Nähen - Der Zuschnitt

Nachdem wir uns nun also mit unseren Materialien vertraut gemacht haben und außerdem die wichtigsten Handnähtechniken beherrschen, geht es jetzt so richtig ans Werk und beginnen direkt am Anfang einer jeden Näharbeit: dem Zuschnitt.
Die Grundausstattung für den perfekten Zuschnitt: Seidenpapier mit und ohne Orientierungskaro, Kopierpapier mit Kopierrädchen, Stoffschere und unterschiedliche varianten der Schneiderkreide: klassisch, als Mine mit Stift und als Abstandsrädchen für das einfache Einzeichnen von Nahtzugaben.
Für den Zuschnitt braucht ihr zunächst ein Schnittmuster nach dem ihr nähen möchtet. Für den Anfang würde ich euch auf jeden Fall empfehlen, nach Schnittmuster zu nähen. Der Eigenentwurf von Schnitten ist ein sehr fortgeschrittenes Thema, also überschätzt euch gerade am Anfang nicht und investiert das Geld für ein gutes Schnittmuster im Handel (als Einzelschnitt, in Nähzeitschriften, Büchern usw. usf. es gibt auch etliche Schnittmustertauschbörsen) Orientiert euch dabei insbesondere die erste Zeit auch an den Angaben zum Schwierigkeitsgrad. Selbstverständlich stelle ich im Folgenden dieses Grundkurses auch noch das ein oder andere leicht nachzuarbeitende Schnittmuster ein.

Nun habt ihr also euer Schnittmuster der Wahl. Dort findet ihr auch eine Angabe, mit welcher Art von Stoffen gearbeitet werden kann und v.a. wie viel Stoff ihr für den Schnitt benötigt. Genauso viel Stoff kauft ihr auch; niemals weniger, lieber etwas mehr. Beim Stoffkauf werdet ihr auch feststellen, dass ihr nur die Länge eines bestimmten Stoffstückes wählen könnt, die Breite ist fix, ist aber je nach Stoff unterschiedlich, achtet also genau auf die Angabe des Stoffverbrauchs in Länge und Breite auf dem Schnitt.

Nachdem ihr nun euren Stoff gekauft habt, dürft ihr immer noch nicht losschneiden, zuerst wandert nämlich der Stoff in die Waschmaschine und wird gewaschen, da insbesondere Naturfasern noch einlaufen können. Der wieder trockene Stoff wird abschließend noch akribisch (ernsthaft) glatt gebügelt.

Nun endlich geht es an den Schnitt, oder besser, zunächst an das Schnittmuster. Das Schnittmuster übertragt ihr, bei Kleidung in eurer jeweiligen Größe) auf den so genannten Papierschnitt, indem ihr das Schnittmuster in eurer jeweiligen Größe auf Seidenpapier durchpaust und exakt entlang der Linien ausschneidet. Achtet dabei darauf, dass ihr wirklich alle erforderlichen Schnittmarkierungen übertragt. Und: nehmt niemals eure Stoffschere zum ausschneiden. Nichts ruiniert eine Schere schneller als ein Papierschnitt. Solltet ihr viele Schnittmusterteile haben, empfiehlt es sich zudem die Einzelteile zu beschriften, dann fällt die Orientierung leichter.

Solltet ihr euer Schnittmuster digital besitzen erübrigt sich der Übertrag auf den Papierschnitt. Hier druckt ihr euer Schnittmuster aus (vorher die Druckereinstellungen überprüfen, so dass ihr wirklich in 100% Größe ausdruckt), klebt es (ordentlich) an den vorgesehenen Stellen zusammen und schneidet dann die Schnittteile in der jeweiligen Größe aus.

Jetzt aber geht es endlich an den Stoff: legt euren Stoff glatt mit der linken Seite nach oben auf und achtet dabei insbesondere darauf, ob euer Stoff für den Zuschnitt einfach oder doppelt gelegt werden muss (Steht auf dem Schnittmuster und: meist ist es doppelt).

Legt nun eure Papierschnittteile auf und prüft, ob alles Platz hat. Manche Schnittteile müsst ihr an den "Stoffbruch" (die Stelle, an der der Stoff gefaltet ist) legen. Außerdem müsst ihr bei den meisten Stoffen auf den "Fadenlauf" (bei einigen stoffen wie Cord oder Samt ist es die "Strichrichtung") achten. Bei Schnittmustern ist der Fadenlauf auf den Musterteilen üblicherweise eingezeichnet. Ist dies nicht der Fall, achtet beim Auflegen darauf, dass der Fadenlauf auf allen Schnittteilen gleich verläuft, idealerweise der Länge nach (jeweils beim dann fertig genähten Stück versteht sich).
Solltet ihr einen gemusterten Stoff haben müsst ihr zusätzlich darauf achten, dass das Muster auf allen Schnittteilen in die gleiche Richtung verläuft und der Mustersatz sich einheitlich fortsetzt, d.h. auf bspw. den beiden Teilen für ein Rückenteil oder bei den Ärmeln muss das Muster jeweils parallel verlaufen und sich idealerweise einheitlich fortsetzen, ganz so, als wäre die Naht gar nicht da. Eventuell müsst ihr doppelt gelegten Stoff umfalten, so dass die Mustersätze einheitlich liegen, bzw. könnt bei Mustern mit einer Richtung nicht in doppelter Lage zuschneiden. Dementsprechend ist der Stoffverbrauch bei gemusterten Stoffen höher als bei Unistoffen.

Sobald nun alle Papierschnittteile ihren Platz auf dem Stoff gefunden haben, sichert ihr die Schnittteile mit einigen Stecknadeln auf dem Stoff (bei doppelt gelegten Stoffen durch beide Stofflagen hindurch), allerdings so, dass sowohl Papierschnitt als auch Stoff immer noch glatt liegen.

Nun übertragt ihr den Schnitt mit Schneiderkreide auf den Stoff. Achtet dabei auch wieder auf die Angaben auf eurem Schnittmuster, jetzt zur Nahtzugabe. Die Nahtzugabe ist der Teil des Stoffes, den ihr zum Zusammennähen benötigt. Ist die Nahtzugabe bereits im Schnittmuster enthalten, müsst ihr beim Aufzeichnen nur eurem Papierschnitt folgen. Meist ist die Nahtzugabe aber nicht enthalten, so dass ihr den erforderlichen Abstand (auf dem Schnittmuster angegeben) vom Papierschnitt mit Hilfe von Schneiderkreide und Handmaß, Rädel oder Rädchenarkierer übertragt.
Solltet ihr keine Angaben auf eurem Schnittmuster zur Nahtzugabe finden (kommt v.a. bei Vintageschnitten vor), dann ist die Standardzugabe gemeint:
  • grundsätzlich 2 cm Zugabe
  • bei allen Rundungen 1 cm Zugabe
  • Säume 4 cm Zugabe
Wichtig ist hier: zeichnet absolut exakt auf, hier gilt die oberste Handwerkerregel: Zweimal messen, einmal schneiden.

Womit wir beim nächsten Punkt wären: jetzt wird geschnitten und zwar exakt und sauber genau eure Schnittlinien entlang. Lasst euch Zeit dabei und arbeitet absolut sauber.

Nun habt ihr eure einzelnen Teilchen vor euch liegen. Jetzt gilt es noch eure Nahtlinien zu übertragen. Die Nahtlinien sind die Linien, auf denen ihr später nähen werdet. Dafür zeichnet ihr nun schlicht die Umrisse eures Papierschnittes nach. Bei Schnittmustern, die die Nahtzugabe bereits enthalten, sowie bei Markierungen auf den Schnittmusterteilen aller Art überträgt man diese mittels Kopierpapier und Kopierrädchen. Dafür wird zunächst das Kopierpapier mit der abdrückenden Seite nach oben auf einen Tisch gelegt, das Schnittmusterteil kommt mit dem Papierschnitt nach oben darauf. Nun werden die erforderlichen Linien mit dem Kopierrädchen abgerädelt. Jetzt nehmt ihr den Papierschnitt ab, wendet das Schnittteil und rädelt die Markierungen von der rechten auf die linke Seite durch. Diesen letzten Schritt könnt ihr euch sparen, wenn ihr die Markierung nur auf der rechten Seite benötigt.

Zur besseren Orientierung, insbesondere bei vielen Schnittteilen, ist es sinnvoll den Papierschnitt auf dem jeweiligen Schnittteil zu belassen, bis es weiterverarbeitet wird.

Sobald ihr nun alles übertragen und markiert habt, habt ihr den Schritt "Zuschnitt" erfolgreich hinter euch gebracht. Zeit wird es also, endlich mit dem Nähen anzufangen. Und nachdem Theorie ja ganz nett ist, dabei aber nicht viel hängen bleibt, wenn man nicht übt, nehmen wir beim nächsten Mal direkt unser zweites Projekt in Angriff: einen Kissenbezug. (^.^)

Montag, 2. Dezember 2013

Die Grundkurs Nähen - Materialkunde: Die Nähmaschine - Aufbau

So meine Lieben, es ist an der Zeit einige mechanische Fachbegriffe einzubringen, nämlich die Bezeichnungen für die wichtigsten Bauteile und Bedienelemente eurer Nähmaschine (ihr seht hier übrigens meine Nähmaschine, die demnächst volljährig wird *gg*):

Die Bedienung der Nähmaschine ist vom jeweiligen Fabrikat abhängig, lest also unbedingt das beiliegende Handbuch. Einige Grundsätzlichkeiten sind jedoch bei jeder Nähmaschine gleich:

  • Es wir mit Ober- und Unterfaden genäht. Der Oberfaden sitzt auf der Fadenspule oben auf der Nähmaschine, der Unterfaden wird unter der Stichplatte eingelegt. Der Unterfaden muss dafür auf eine gesonderte Spule gespult werden (mittels Spuler) und wird in der Spulkapsel eingesetzt (wie, findet ihr im Handbuch). Nehmt für Ober- und Unterfaden immer den gleichen Faden und spult genug auf die Unterfadenspule. Der Spulstopp bremst die Unterfadenspule automatisch, sobald sie voll ist. Es ist auf jeden Fall sinvoll mehrere Spulen zu haben, damit ihr nicht jedesmal komplett wieder abfädeln müsst. Idealerweise sind mindestens 3 bis 5 Unterfadenspulen direkt mit in der Grundausstattung der Nähmaschine. Gerade weißer und schwarzer Universalfaden kann ruhig auf der Unterfadenspule auf Vorrat aufgespult werden, die beiden braucht man immer mal wieder.
  • Die Unterfadenspannung ist werksseitig eingestellt und braucht nur sehr seltenes Nachjustieren (wie und wo findet ihr wieder im Handbuch). Die Oberfadenspannung wird mit einem kleinen Rädchen eingestellt und variiert je nach verwendetem Stoff. Die ideale Fadenspannung habt ihr, wenn eure Naht von oben und unten absolut gleichmäßig aussieht. Ist der Oberfaden zu fest (=vom Zahlenwert auf dem Einstellrädchen her zu hoch) eingestellt sind die Knötchen aus der Ober- und Unterfadenverschlingung an der Oberseite sichtbar. Ist die Oberfadenspannung zu locker (= zu niedrig), sind die Knötchen an der Unterseite sichtbar. Um hier nicht gleich die ersten Stichen auf eurem Nähprojekt wieder auftrennen zu müssen: macht immer, wirklich immer dann, wenn ihr einen neuen Stoff näht eine Probenaht auf einem Stoffrest um die Oberfadenspannung zu überprüfen.
  • Auf dem Foto von meiner Maschine seht ihr als Nähfuß einen Universalnähfuß. Den braucht ihr für die allermeisten Näharbeiten. Spezialnähfüße kann man, muss man aber nicht, für Knopflöcher, Reißverschlüsse, Blindstich etc. verwenden. Abgesehen von einem Reißverschlussnähfuß und einem weiteren, nämlich transparenten Universalnähfuß, lebe ich ehrlich gesagt ganz gut ohne Spezialfüße und habe sie bisher auch nicht vermisst.
  • Nicht auf dem Bild, gehört aber auch dazu ist das Fußpedal mit dem die Nähmaschine angetrieben und die Nähgeschwindigkeit reguliert wird. Hier reagiert jede Nähmaschine anders, das ist schlicht wie beim Gaspedal im Auto eine Frage der Gewöhnung. Gewöhnt euch also erst an eure Nähmaschine und näht auf Stoffresten erst einige Nähte, bis ihr die Reaktion eurer Maschine abschätzen könnt. Sehr feinteilige und genaue Näharbeiten, wie beispielsweise in Teilen Konopflöcher, mache ich nur mit dem Handrad, ganz ohne Pedal, dafür dreht ihr das Handrad einfach in eure Richtung und ihr setzt quasi in Zeitlupe einen Stich nach dem anderen.

Dienstag, 12. November 2013

Die Grundkurs Nähen - Materialkunde: Die Nähmaschine - eine kleine Kaufberatung

Kommen wir nun endlich zur Nähmaschine, als dem wichtigsten Utensil für die Hobbynäherin (klar kann man auch alles per Hand nähen, das ist nun aber doch etwas aufwendig, insbesondere wenn man sich auch größeren Projekten zuwenden will...).

Die erste Frage die sich so stellt ist natürlich: welche Nähmaschine ist die richtige? Nun, diese Frage ist eigentlich verhältnismäßig leicht zu beantworten, zumindest für zukünftige Näherinnen, also all jene unter euch, die das Nähen gerne als neues Hobby entdecken wollen.
Nachdem ihr noch nicht wisst, ob euch das Nähen überhaupt Spaß macht oder ob ihr die Zeit und Muße habt auch dran zu bleiben: gebt für eure erste Nähmaschine nicht zu viel Geld aus. Kauft aber trotzdem Qualität. Nun, wer keine Erfahrung hat, für den ist es natürlich schwierig, herauszufinden, welche Maschine qualitativ hochwertig ist und welche eher nicht. Zum Glück gibt es hier die Stiftung Warentest, die auch ab und an mal Nähmaschinen testet. Das letzte Mal 2011, so dass dieser Test zwischenzeitlich sogar gratis verfügbar ist. Und was muss sie können, diese Anfängernähmaschine? Nun ja, die gängigen Nutzstiche sollte sie drauf haben, also Gerade- und Zickzackstich, einige Elastikstiche und Knopflöcher sollte sie nähen können. Fertig, das reicht auf jeden Fall für den Anfang.
Und soll ich euch noch was verraten? Mir tut immer noch meine Anfängernähmaschine von Privileg (mittlerweile vergriffen) bereits seit 15 Jahren die besten und treuesten Dienste. Ich hatte auch noch nie das Bedürfnis nach einer Nähmaschine die mehr kann, also lasst euch nichts computergesteuert-stick-chichi-mäßiges aufschwatzen, wenn ihr "nur" ganz normal nähen wollt. (In oben genanntem Stiftung-Warentest-Test würde ich übrigens zu der kleinen Singer für knapp was über 100,- € greifen, das aber nur am Rande.)

Auch als erfahrener Näher ist es verhältnismäßig leicht, die passende Maschine zu finden, wenn man auf der Suche nach einer Neuen ist. Die erste Frage ist hier zunächst: was soll sie können? Irgendwas besonderes, oder reichen die gängigen Nutzstiche? Orientiert euch ruhig auch an Testergebnissen wie dem oben genannten, geht aber ruhig auch in den Fachhandel und probiert unterschiedliche Maschinen aus, welche euch davon am besten liegt.

Zu guter letzt noch ein knappes Wort zu den Overlook-Nähmaschinen: eine Overlook ersetzt keine normale Nähmaschine, sie ergänzt sie nur und rentiert sich so auch für die wengisten Näherinnen. Man muss schon etliches an Kleidchen nähen, das sich eine Overlook finanziell rentiert, die Zeitersparnis ist auch nicht unbedingt die größte - ja man kann gleichzeitig nähen, Nahtzugabe zurückschneiden und versäubern, aber was spart das an Zeit bei einem Rock oder einem Kleid? 30 Minuten? Vielleicht eine Stunde? Naja, ich weiß ja nicht... Also mich treibt es nicht zu einer Overlook und ich würde schon behaupten, dass ich viel nähe. Aber im Endeffekt muss es jeder selbst wissen, ober er sich zusätzlich noch eine Overlook leisten möchte.

Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick in die Welt der Nähmaschinen geben und euch gleichzeitig eine kleine Richtung auf dem Weg hin zur passenden Nähmaschine zeigen. Im nächsten Teil unseres Grundkurses zeige ich euch meine Nähmaschine und erkläre euch anhand derer die wichtigsten Funktionen einer Nähmaschine.