Sonntag, 12. April 2015

Plastik in der Küche...

...ist eigentlich kaum mehr wegzudenken: Schüsseln, Kochbesteck vom Pfannenwender bis hin zum Kochlöffel, Frischhaltedosen, Gefrierbeutel, Frischhaltefolie, Schneidebretter und so weiter und so fort. Alles mögliche ist aus Plastik. Plastik ist ja auch so hygienisch... Doch, Irrtum: Plastik ist nicht hygienisch. Sobald das Plastik etwas angeschrabbelt ist - und das muss es noch nicht mal sichtbar sein - sind die Vertiefungen ideale Brutstätten für Bakterien und Viren jeglicher Art. Dagegen hilft nur
a) ausschließlich dem Verwendungszweck gemäß benutzen. Frischhaltedosen sind bspw. kein Mikrowellengeschirr, Gefrierbeutel sind Einwegartikel und nicht jede Plastikschüssel ist als Rührschüssel geeignet.
b) so heiß wie möglich spülen. Also in der Spülmaschine im Normalprogramm. Niemals nur per Hand. Auch das Schnellprogramm in der Spülmaschine ist nicht ausreichend, da es nicht lange genug die nötige Hitze entwickelt. Ihr habt Plastikutensilien in der Küche, die nicht in die Spülmaschine dürfen? Werft sie weg und kauft euch Alternativen.
c) regelmäßig austauschen. Spätestens nach 5 Jahren ist Plastik durch und sollte gegen Neues ausgetauscht werden.
Noch sinnvoller (und auch günstiger, weil man nicht so häufig neu kaufen muss) wäre es natürlich so weit als möglich Alternativen zum Plastik zu wählen:
  • Schüsseln aus Glas, Keramik, Porzellan, Metall etc.
  • Schneidebretter aus Holz (die enthaltenen Gerbsäuren im Holz wirken antibakteriell! Das sogar bei richtig schlimmen Viechern wie Salmonellen. Hier gibt es einen Artikel dazu: Schneidebrett aus Holz besser als aus Plastik)
  • Kochbesteck aus Metall und Holz
Noch gravierender, da die gesundheitlichen Auswirkungen hier schleichender sind, sind chemische Stoffe, die sich aus dem Plastik lösen, in die Lebensmittel übergehen und durch deren Verzehr sehr schädigend auf den Organismus wirken. Allen voran sei hier Bisphenol A - kurz BPA genannt. BPA lagert sich im Körper dauerhaft ab und macht unfruchtbar, führt zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, kann Diabetes begünstigen, führt zu sexueller Unlust, Fettleibigkeit und noch ganz vielem mehr (Bisphenol A - Studien zur gesundheitlichen Gefährdung). Was für BPA (hauptsächlich in PET) gilt, gilt für andere Stoffe in anderen Kunststoffen natürlich entsprechend.
BPA kann man umgehen, indem man BPA-freie Kunststoffe kauft. Das ist allerdings nur die zweitbeste Lösung, da jeder Kunststoff chemische Substanzen an die darin enthaltenen Lebensmittel abgibt, die mal mehr, mal weniger schädlich sind (so zum Beispiel auch Melamin, das bei Themperaturen über 70° C Formaldehyd freisetzt). Um hier gesundheitliche Beeinträchtigungen möglichst auszuschließen, kann man folgendes beachten:
a) Kunststoffbehälter (und -verpackungen) sind nicht für eine längerfristige Lagerung von Lebensmitteln geeignet. Kurz: um die Wurst ein paar Tage im Kühlschrank frisch zu halten sind Plastikdöschen super, als Dauervorratsbehälter für Mehl, Zucker, Kaffee etc. dafür aber nicht.
b) zum Einfrieren von Lebensmitteln sind Kunststoffbehälter klasse und jeder Gefriertüte (Weichmacher!) vorzuziehen.
c) zum Erwärmen - insbesondere in der Mikrowelle - von Lebensmitteln ist Kunststoff Mist; alles andere ist besser als das. (Was für das Erwärmen gilt, gilt auch für das bloße einfüllen von erwärmten Lebensmitteln)

Wer es genau wissen will und sich zu Kunststoffen und deren Schädlichkeit für den menschlichen Körper genauer belesen will, dem kann ich die folgenden Publikationen ans Herz legen:
"Achtung Plastik! Chemikalien in Plastik gefährden Umwelt und Gesundheit" Eine Infobroschüre des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen