Montag, 30. September 2013

Suppe einkochen - Gemüsebrühe

Wie schon erwähnt mache ich Brühe selbst, anstatt Brühwürfel oder Pülverchen zu verwenden. Heute wird es mal wieder Zeit Gemüsebrühe anzusetzen, die ich allerdings grundsätzlich einkoche, weil es doch ein ziemlicher Zeitaufwand ist, dafür dass man "nur" Brühe macht.

Für 3 Liter Brühe nehme man:
400 g Karotten
400 g Sellerie
400 g Lauch
400 g Petersilienwurzel
2 Zwiebeln
1 EL Olivenöl
3 l Wasser
Salz
Liebstöckel
Pfeffer
geriebene Muskatnuss

Zubereitung:
Das Gemüse und die Zwiebel waschen, putzen, schälen und grob schneiden. Das Olivenöl in einem großen Topf erhitzen und das Gemüse darin anbräunen. Das Wasser zugießen, salzen und den Liebstöckel zugeben, aufkochen und etwa 40 Minuten leise köcheln lassen (Deckel drauf!).

Je nach dem, wie klar die Brühe werden soll, entweder das Gemüse mit einem Schaumlöffel entnehmen, die Suppe abseihen, oder den Sieb mit einem Leintuch ausschlagen und die Suppe durchgießen. Mit Pfeffer und Muskat abschmecken und fertig. (^.^)

Zum Einkochen die Brühe in die vorbereiteten Einmachgläser füllen und einkochen.

Samstag, 28. September 2013

Die kleine Warenkunde zum Kochen und Backen - Menüplanung

Von einem Menü spricht man, sobald mindestens drei Gänge serviert werden; die Grenzen nach oben sind dafür allerdings offen. (^.^) Die Zusammenstellung eines Menüs ist dafür nicht schwierig, man muss nur wenige Punkte beachten, um ein perfektes Menü zu kombinieren:

  • energiereiche werden mit energiearmen Speisen kombiniert, zu einem schweren Gericht braucht es also leichte Beilagen, nach einem gehaltvollen Hauptgang folgt ein leichtes Dessert und umgekehrt.
  • Nahrungsmittel wiederholen sich in der Menüfolge nicht - also gibt es beispielsweise Kartoffelsuppe, werden zum Hauptgang keine Kartoffeln serviert - die Ausnahme dazu: ein Themenmenü, wie Fisch, Spargel, Pilze oder auch Kartoffeln (^.^)
  • Die einzelnen Gänge sollten sich in der Zubereitungsart unterscheiden - auch hier die Ausnahme dazu: ein Themenmenü wie "vom Grill", "aus dem Wok" etc.
  • Achtet auch auf Geschmack und Farben: stark dominante Geschmacksrichtungen harmonieren nicht mit milden Gerichten und: die Farben sollten zwar harmonieren, aber auch nicht zu einheitlich sein.
Kommen wir zur Reihenfolge der Speisen, die ebenfalls nicht schwierig ist. (^.^) kalte Vorspeisen gibt es vor einer Suppe (egal ob warm oder kalt), warme Vorspeisen, Zwischengerichte oder aber Fisch werden nach der Suppe serviert. Zum Neutralisieren des Gaumens kann vor dem Hauptgang noch ein Sorbet serviert werden. Nach dem Hauptgang wird Käse gereicht, schließlich das Dessert und zum Abschluss der Kaffee. Nochmal im Überblick:

  • kalte Vorspeise
  • Suppe
  • warme Vorspeise
  • kaltes Zwischengericht (wird auf die warme Vorspeise verzichtet, wird ein warmes Zwischengericht gereicht)
  • Fischgericht
  • Sorbet
  • Hauptgang
  • Käse
  • Dessert
  • Kaffee und Gebäck

Das so genannte einfache Menü besteht aus Suppe oder Vorspeise, Hauptgang und Dessert und kann der obigen Reihung folgend, beliebig erweitert werden. (^.^)

Donnerstag, 26. September 2013

Häkeln für Anfänger - unser drittes Projekt: ein Tischset

Es wird Zeit, dass wir das Stäbchen Häkeln üben. Dafür Häkeln wir Tischsets. Die Arbeit ist etwas aufwändiger als noch die Topflappen, schlicht weil es ein größeres Häkelstück wird. Nachdem die Stäbchen aber mehr Volumen haben als feste Maschen, hält sich der Arbeitsaufwand trotzdem in Grenzen. (^.^) Auch hier häkle ich wieder mit der Mille Fili von Wolle Rödel.

So gehts:
90 Maschen anschlagen - das heißt: 1 Anschlagsmasche, 89 Luftmaschen und - bei unserem Projekt - 1 Wendeluftmasche.

Die 90 Maschen Anschlag entsprechen bei der Mille Fili einer Breite von 40 cm. Solltet ihr eine andere Wolle nehmen, müsst ihr natürlich umrechnen. Dafür reicht es, wenn ihr einen Blick auf die Wollbanderole werft - auf den letzten Zentimeter genau muss es auch bei Tischsets noch nicht gehen. Dort findet ihr eine Angabe, wie viele Maschen ihr für 10 cm anschlagen müsst (bei der Mille Fili sind es 22 Maschen). Das vervierfacht ihr dann einfach. (^.^)

Jetzt häkelt ihr zunächst drei Reihen Stäbchen. Dann setzt mir mit einer Kontrastfarbe an und häkelt 4 Reihen Stäbchen. Nun setzt ihr wieder die Ursprungsfarbe an und häkelt XY Reihen weiter im Stäbchenmuster. Wechselt nochmal die Farbe, setzt mit weiteren 4 reihen Stäbchen den zweiten Blockstreifen an, kehrt wieder zurück zu eurer Grundfarbe und häkelt die letzten drei Reihen Stäbchen. Jetzt könnt ihr abketten und euer angehendes Tischset erstmal spannen und dämpfen sowie die Fäden vernähen.

Zu guter letzt umhäkeln wir unser Tischset noch mit einer Reihe feste Maschen. Damit ihr jeweils um die Ecke kommt, kommen in jede Eckmasche insgesamt drei feste Maschen. Die Runde wird mit einer Kettmasche geschlossen und nun noch die letzten Fäden ordentlich vernäht. Fertig ist euer Tischset. (^.^)

Ihr ahnt es vermutlich: was will man schließlich auch schon mit einem Tischset... Übt noch ein bisschen weiter und macht noch ein paar der Tischsets, so dass die Stäbchen wirklich gut sitzen.

Unser nächstes Projekt - und das verrate ich euch schon mal zum Vorfreuen - wird dann eine richtig fixe und echt schöne Deko-Idee. Mit Lappen, sei es nun für Töpfe oder Tische, ist erstmal genug. (^.^)


Dienstag, 24. September 2013

Die Frisuren vergangener Jahrzehnte: die 30er Jahre

Ich versuche zwar, mich bei meiner Kleinserie zu den Frisuren vergangener Jahrzehnte an die Dekadengrenzen zu halten, allein, die Mode- und Kostümgeschichte macht es eben nicht. Das, was wir weitläufig als "Frisuren der 20er Jahre" bezeichnen, war eigentlich bis in die frühen 30er hinein Mode. Anfang der 30er Jahre wurden die Haare nach und nach wieder länger - blieben aber immer noch oberhalb der Schulterlinie. Insgesamt wurden auch die Schnitte runder und die Haarkontur insgesamt bogenförmiger, weg von den geraden Schnittkonturen der 20er Jahre. Zudem setzte sich zu Beginn der 1930er Jahre die Dauerwelle (damals auch noch Ondulationswelle genannt) immer mehr durch, nachdem 1932 von den beiden New Yorker Friseuren Clark und Speakman die chemische Dauerwelle mit Sulfit entwickelt wurde. Zuvor wurde mittels Hitze dauergewellt, was vergleichsweise teuer, aufwendig, um ein vielfaches schädlicher für das Haar und zudem weniger haltbar war - von der Verletzungsgefahr spreche ich jetzt erstmal gar nicht... Dementsprechend modern waren in den frühen 30ern dauergewellte Mähnen, wie sie Jean Harlow oder Fay Wray trugen.

Die Dauerwelle sollte, unterschiedlich gelegt und frisiert, treuer Begleiter der Damenfrisur bis in die 80er Jahre hinein bleiben und sollte für viele Frisuren unabdingbare Grundlage sein, sofern man nicht von Natur aus mit zumindest gewelltem Haar gesegnet war.

Quelle: Deutsche digitale Bibliothek

Eine weitere richtungsweisende Erfindung der frühen 30er Jahre erlaubte zunehmend kompliziertere und aufwendigere Frisuren, für die Durchschnittsfrau,  die es sich nicht leisten konnte regelmäßig von Profihand frisiert zur werden und trotzdem eine modische und trotzdem haltbare Frisur tragen wollte: der Haarlack, der damals noch mit einem Blasebalg-Zerstäuber aufgetragen wurde und die Frisur bis zur nächsten Wäsche regelrecht betoniert hat. Rechts seht ihr ein Bild eines solchen Zerstäubers aus den 30er Jahren.


Ab 1933 wurde es modern, das Haar der Seitenpartien zurückzukämmen, so dass die Ohren frei waren. Eine Modeerscheinung die sich bis in die 50er Jahre hinein halten sollte. Das Haar wurde im Nacken zu kunstvollen Locken, oder aber auch, etwas schlichter - zu einem Knoten oder einem Cadogan gesteckt. Links seht ihr die Gewinnerfrisur der Friseurweltmeisterschaft in London 1935. (Ja, das Blau ist Teil der Frisur, wurde damals aber nicht gefärbt sondern mit pigmentierten Haarlack aufgesprüht.)






Das Stirnhaar wurde zur Nackensteckfrisur auch gerne gelockt getragen. So wie ihr es rechts bei der Modeikone der 30er Jahre, Greta Garbo sehen könnt.









Auch junge Frauen ließen sich von "der Garbo" inspirieren, bevorzugten aber bis zum Ende der 1930er die "Königin Christine Frisur", die Greta Garbo in gleichnamigen Film 1933 berühmt machte. Das Haar ist dabei überkinnlang, die Spitzen sind nach innen onduliert und das Stirnhaar gerade zurückgesteckt.





In Deutschland wurde rund um die Olympiade 1936 in Berlin die nach ihr benannte Olympiarolle, kreiert vom Berliner Friseur Max Lindemann, modern. Die Olympiarolle ist dabei nichts weiter als eine, den gesamten Hinterkopf umlaufende, leicht bogenförmige Außenrolle.  Auch zur Olympiarolle wurden von der modebewussteren Dame gerne Stirnlöckchen kombiniert. Schlichter und klassischer ist jedoch ein tiefer Seitenscheitel. Die Olympiarolle ist übrigens eine Frisur, die sogar auf einem Puppenkopf verewigt wurde, der Schidkrötpuppe "Inge", die noch bis in die 50er Jahre hinein produziert wurde.


Zum Ende der 30er Jahre kam der Pompadour in Mode der gerade in den späten 30er Jahren als glatter Pmpadour (Straight Back Pomp) getragen und gerne mit einem Chignon, aber auch mit offenem wellig oder lockig fallendem Nackenhaar kombiniert wurde.

Sonntag, 22. September 2013

Weicher Rührteig - Marmorkuchen

Ein wahrer Klassiker unter den Rührkuchen ist der Marmorkuchen. Und wie das oft so ist mit den Klassikern, sind sie deshalb Klassiker, weil sie gerade so schlicht sind. So auch beim Marmorkuchen. So mache ich ihn:





Die Zutaten:
250 g Butter
250 g Zucker
4 Eier
1 Prise Salz
1 Päckchen Vanillezucker
375 g Mehl
125 g Speisestärke
1 Päckchen Backpulver
100 ml Milch
4 EL Rum
2 EL Kakao
etwas Puderzucker



Die Zubereitung:
Eine Napfkuchenform einfetten. Den Backofen auf 180° C (160° C Umluft) vorheizen.
Die Butter glatt rühren, Zucker, Eier, Vanillezucker und Salz zugeben und zu einer Schaummasse verrühren - d.h. so lange rühren, bis sich kleine Schaumbläschen an der Teigoberfläche bilden. Jetzt 2 EL des Rums zugeben und das Mehl, das Backpulver und die Speisestärke auf die Schaummasse sieben und auf geringster Stufe kurz unterrühren. Dabei nach und nach die Milch zugießen.
Etwa die Hälfte des Teigs in die Form füllen. Die verbleibende Hälfte mit dem Kakao und den übrigen 2 EL Rum verrühren. Der dunkle Teig kommt nun auch in die Napfkuchenform auf den hellen Teig und wird mit einer Gabel in leicht kreisenden Bewegungen mit dem hellen Teig vermischt, so dass das typische Marmorkuchenmuster entsteht. Den Kuchen etwa eine Stunde bei 180° C Ober-/Unterhitze (160° C Umluft) backen.

Den Marmorkuchen aus dem Ofen nehmen und etwa 5 Minuten in der Form abdampfen lassen, auf ein Kuchengitter stürzen (Backpapier drunter, sonst bleibt der Kuchen kleben) und auskühlen lassen. Mit Puderzucker bestäuben.

Freitag, 20. September 2013

Wardrobe Essentials - Kleider und Röcke: Der Kaftan

Ein Kaftan ist eigentlich kein exklusiv weibliches Kleidungsstück, auch wenn er in unseren Kulturkreisen überwiegend von Frauen getragen wird. Daher ist ein Kaftan streng genommen auch kein Kleid, ich sortiere ihn aber trotzdem unter den Kleidern ein, weil ich meinen Kaftan wie ein Kleid trage - so wie auch die meisten Frauen in unserem westlichen Kulturkreis.

Der Kaftan ist ursprünglich ein langes Gewand das über der Hüfte gegürtet und sowohl von Frauen als auch Männern getragen wurde. Er entwickelte sich wahrscheinlich aus der römischen Tunika und unterlag, wie alle Kleidungsstücke, die über so viele Jahrhunderte - oder besser Jahrtausende - existierten, den unterschiedlichsten regionalen und modischen Einflüssen. Kurzum: "den einen" Kaftan gibt es nicht. Es gibt vielmehr eine Variation an ähnlchen Kleidungsstücken, die heute - neben den traditionellen orientalischen Kaftanen - als Kaftan bezeichnet werden.

Wer nun beim Wort Kaftan an Omi im gruseligen 70er-Jahre-Muster-Zelt am Pool denken muss, der kann sich direkt wieder entspannen. Kaftan gibt es auch in cool, wie ihr auf dem Bild links von Talitha Getty in Marrakesch sehen könnt. (^.^)

Mein eigner Kaftan ist eher traditioneller gehalten, nämlich aus Baumwolle und am Ausschnitt und den Ärmeln mit Stickborte verziert. Allerdings habe ich für mich die knielange und damit eigentlich Herrenvariante mit sehr hohen Seitenschlitzen gewählt, will ich eher klein bin und damit knöchellange Schnitte an mir eher seltsam wirken. Mein Kaftan ist übrigens selbst genäht, nachdem ich lange kein Exemplar zum kaufen gefunden habe, das mir gefällt. Wie ich meinen Kaftan genäht habe, zeige ich euch natürlich noch in einem gesonderten Beitrag. Wer lieber kauft, der ist bei Muriel Brandolini, Allegra Hicks oder YSL Rive Gauche gut aufgehoben. Alternativ geht natürlich auch ein traditioneller, türkischer, marokkanischer oder indischer Kaftan. Getragen wird ein Kaftan am besten mit flachen Schuhen und langer (Perlen-)Kette oder mit Metallicsandaletten und vielen vielen Armreifen. (^.^)

Mittwoch, 18. September 2013

Der Boden unter unseren Füßen

Bei einem meiner Baumarkt-Besuche hatte ich die ultimative Idee, was mit dem hässlichen Betonboden auf dem Balkon passieren könnte: es gibt Holzfliesen für Terrasse und Balkon, die nicht fest verlegt werden müssen, sondern die man einfach nur ineinander hängt und die damit jederzeit und ohne Probleme wieder entfernt werden können. Leider waren die Holzfliesen im Baumarkt ziemlich teuer. Aber selbst hier weiß Ikea Abhilfe: dort gibt es haargenau die gleichen Bodenfliesen (Platta) die mit dem Ikea-Family-Rabatt sage und schreibe die Hälte je m² kosten, als im Baumarkt! (Ohne Ikea-Family-Rabatt sind die Fliesen immer noch günstiger, als im Baumarkt) Also fix gekauft und mindestens genauso fix verlegt (hat Schatzi gemacht ♥). Et voilà - fertig:

Montag, 16. September 2013

Stricken für Anfänger - Unser erstes Projekt: Ein Kissenbezug - Knäuel ansetzen

Bei unserem Kissen kommt ihr definitiv in die Verlegenheit ein neues Knäuel anzusetzen, spätestens jetzt, wo unser Farbwechsel bei unserem zweifarbigen Kissen machen ist es so weit.

Ihr strickt die Randmasche mit doppeltem Faden und strickt dann ganz normal mit dem neuen Knäuel weiter. Nach einigen Maschen zieht ihr die Randmasche nochmals straff und schon ist der Knäuelwechsel vollzogen. (^.^)

Für unser Kissen strickt ihr nun in der neuen Farbe die noch fehlenden 20% eures Kissens fertig. Dann sind wir auch schon so weit, dass wir abketten können. Wie das geht, zeige ich euch beim nächsten Mal. (^.^)

Samstag, 14. September 2013

Ein kleiner Manikürealmanach für Vintagequeens - Die 40er Jahre

Wie ich bereits erzählt habe, wurde Ende der 30er Jahre die Idee der "Matching Lips and Fingertips" durch Charles Revson, dem Mitbegründer des Kosmetikunternehmens Revlon geboren, die sich im Laufe der 40er Jahre zum Modedogma entwickeln sollte. Zunächst war "matching" noch wörtlich gemeint: die Lippen- und Nagelfarbe sollte zusammenpassen, so wie ihr es in der rechts stehenden Werbeanzeige nachlesen könnt. Bald schon, sollten Lippen und Nägel aber die exakt gleiche Farbe haben (abgesehen von Extremfarben wie gelb oder schwarz), was das Farbspektrum für Lippenstifte um Violetttöne erweiterte. (^.^)

Außerdem sollte im Jahr 1940 die über 100jährige Mode der mandelförmigen, also spitz gefeilten Nägel, abgelöst werden: Rita Hayworth trägt nun oval gefeilte, etwas kürzere Nägel und Millionen sollten folgen. Hatte doch diese Nagelform den entschiedenen Vorteil, dass die Nägel so deutlich stabiler waren, als die mandelförmigen Nägel, die bei der (kriegsbedingten) körperlichen Arbeit einfach viel zu schnell abbrachen.

oben: die 3 Lackvarianten der 40er
in einer Werbeanzeige aus dem Jahr 1946

unten: meine Adaption davon
Auch die Lackiervarianten entwickelten sich weiter: die Moon Manicure in der Form, wie wir sie bereits aus den 20ern und 30ern kennen bleibt noch erhalten. Nachdem die Nägel nun aber kürzer getragen werden, wird an der Nagelspitze nur noch ein schmaler Streifen freigelassen. Im Original wurde hierfür der Nagel einschließlich Nagelspitze lackiert. Ausgespart wurde lediglich der Nagelmond. Nach dem Trocknen des Farblacks wurde mit Hilfe von Nagellackentferner und einem schmalen Pinsel ein schmaler Streifen an der Nagelspitze wieder ablackiert. Wir können uns jedoch anderweitig behelfen:



Der Nagelmond wird mit einem Lochverstärker abgeklebt, die Nagelspitze wird schmal mit einer handelsüblichen French-Manicure-Schablone abgeklebt. Nun kommt zunächst eine Schicht Klarlack, quasi zum Abdichten, damit vom Farblack nichts unter die Schablonen läuft, auf den Nagel, die jetzt erstmal durchtrocknen muss. Darauf folgt nun der Nagellack der Wahl, der ebenfalls vollkommen durchtrocknen muss, bevor die Schablonen wieder abgezogen werden. Darüber kommt, zum Schutz des Kunstwerks noch eine Schicht Überlack und fertig ist das Fingernagelkunstwerk. (^.^)

Etwas aufwandsärmer und damit auch in den 40ern häufiger anzutreffen waren Nägel, bei denen nur noch der Nagelmond ausgespart war, die Nagelspitzen aber voll lackiert waren. Diese Variante ist auch meine Lieblingsvariante der 40er Jahre, da die schmale lackfreie Nagelspitze immer so ein bisschen nach bereits abgestoßenen Lack aussieht, daher lackiere ich lieber die Nagelspitze voll. Auch komplett lackierte Nägel waren häufiger anzutreffen, insbesondere bei Tageslooks, wo es aufgrund sehr verbreiteter Berufstätigkeit auch öfter mal schnell gehen musste.

Farblich waren vor allem kräftige Nagellackfarben gefragt. Als Trendfarben galten insbesondere:
Die Trendfarben dier 40er Jahre: kräftige Farben, selbstverständlich aus dem Rot-, Pink- und Rosaspektrum, aber auch lila, schwarz, gelb, blau und grün
Die zeitgenössische Farbpalette eines Kosmetikherstellers mit passenden Lippenstiften aus einer Zeitschriftenannonce
1945 präsentiert Max Faktor seinen Satin Smooth Nail Polish, der ein mattes Finish hatte und insbesondere in den 50er Jahren zum Trendthema werden sollte.

Donnerstag, 12. September 2013

Der Grundkurs Nähen - Nähen mit der Hand: Knöpfe annähen

Knöpfe annähen klingt leicht und ist es im Grunde auch, dennoch kenne ich Leute, die Kleidungsstücke wegwerfen, weil ein Knopf ausgerissen ist... Daher gibt es im Rahmen meines Nähkurses auch einen kleinen Beitrag zum Knöpfe annähen. (^.^)

Die größte Kunst beim Annähen von Knöpfen ist es, die richtige Stelle zu treffen. Bei ausgerissenen Knöpfen sieht man manchmal noch die Einstichstellen, an denen man sich orientieren kann, aber man sieht sie eben nur manchmal. Müsst ihr die Stelle für den Knopf neu markieren, legt ihr Knopfleiste und Knopfloch exakt übereinander und fixiert sie mit Stecknadeln. jetzt markiert ihr die Breite des Knopfloches ebenfalls mit je einer Stecknadel. Der Knopf kommt jetzt exakt zwischen diese beiden Stecknadeln, dann sitzt er an der richtigen Stelle und nichts ist verzogen oder schief.

links: Stegknopf - rechts: Durchnähknopf
Wie der Knopf angenäht wird, hängt dann davon ab, um welche Art von Knopf es sich handelt; man unterscheidet Stegknöpfe und Durchnähknöpfe.
Angefangen wird aber immer gleich: man nehme eine kurze Nähnadel und farblich passenden Faden. Der Faden wird doppelt gelegt und am unteren Ende mit einem Knoten gesichert. Jetzt stecht ihr an der Stelle ein, an der der Knopf sitzen soll (euer Knoten soll dabei an der linken Seite des Stoffes sitzen) und verstecht zunächst mit einigen kleinen Stichen den Faden - zwei bis drei reichen.

Wollt ihr einen Stegknopf annähen, legt ihr den Knopf an der Stelle auf, an der er sitzen soll, verstecht euren Nähfaden jetzt so, dass ihr durch den Steg stechen könnt, ohne dass sich der Knopf verzieht und stecht mehrmals - zwischen fünf und zehn Mal - durch Steg und darunter liegendem Stoff. Jetzt stecht ihr euren Nähfaden auf die linke Seite des Stoffes und schneidet einen der beiden Fäden (ihr erinnert euch: euer Nähfaden liegt doppelt) nicht zu kurz ab, den noch in der Nadel befindlichen Fadenverstecht ihr nochmals mit ein bis zwei kleinen Stichen. Jetzt verknotet ihr die beiden Fadenenden. Zuletzt schneidet ihr die Fadenenden so kurz wie möglich zurück. Und fertig - euer Stegknopf sitzt wieder.

Wollt ihr einen Durchnähknopf annähen, legt ihr auch diesen an der Stelle auf, an der er sitzen soll, verstecht euren Nähfaden jetzt so, dass ihr durch eines der Löcher stechen könnt, ohne dass sich der Knopf verzieht. Bei Durchnähknöpfen ist es wichtig, dass ihr sie nicht zu fest annäht, damit sich der Knopf noch schließen lässt und auch geschlossen bleibt. Näht daher locker, aber auch nicht zu locker, sonst hängt der Knopf. Bei leichten Stoffen näht ihr dafür ohne festen Zug, bei mittelschweren und schweren Stoffen legt ihr auf den Knopf ein Streichholz, so dass euer Nähfaden über das Hölzchen läuft, wenn ihr aus einem Knopfloch stecht um in das andere Knopfloch einzustechen. Insgesamt stecht ihr drei bis fünf Schlingen durch die beiden Lochbohrungen sowie durch den darunter liegenden Stoff (bei Vierlochknopfen wiederholt ihr das beim zweiten Bohrungspaar genau so nochmal). Jetzt stecht ihr euren Nähfaden auf die linke Seite des Stoffes und schneidet einen der beiden Fäden (ihr erinnert euch: euer Nähfaden liegt doppelt) nicht zu kurz ab, den noch in der Nadel befindlichen Faden verstecht ihr nochmals mit ein bis zwei kleinen Stichen. Jetzt verknotet ihr die beiden Fadenenden. Zuletzt schneidet ihr die Fadenenden so kurz wie möglich zurück und entfernt ggf. noch das Streichholz. Und fertig - euer Durchnähknopf sitzt wieder.

Dienstag, 10. September 2013

Suppe einkochen - Hühnerbrühe

Auch Hühnerbrühe lässt sich wunderbar auf Vorrat kochen und dann einkochen. Für ca. 3 Liter Hühnerbrühe nehme man:

1 Suppenhuhn
12 Pfefferkörner
2 Lorbeerblätter
2 Zwiebeln
2 Bund Suppengrün

Zubereitung:
Das Suppenhuhn - sollte es TK sein - über Nacht im Kühlschrank auftauen. Das Huhn in den Topf geben und soviel kaltes Wasser zugeben, bis es vollständig bedeckt sind. Lorbeerblätter und Pfefferkörner zugeben und das ganze zum Kochen bringen - es darf allerdings nicht sprudelnd kochen - und so etwa 2 Stunden vor sich hin köcheln lassen. 

Die Zwiebeln schälen und halbieren, das Suppengemüse waschen, putzen und grob schneiden. Zum Sud geben und weitere 30 Minuten köcheln lassen.

Die fertig gekochte Suppe durch ein Sieb abgießen. Das zerkochte Gemüse wandert in den Abfall, das Huhn kann man noch ganz wunderbar beispielsweise als Frikassee essen:

Zum Einkochen die Brühe in Einmachgläser abfüllen, diese verschließen und im Backofen bei 100° C 60 Minuten einkochen. Die Einkochzeit beginnt erst, wenn die Suppe in den Gläsern kocht, sprich: wenn Bläschen aufsteigen. Um die Vorkochzeit zu verkürzen, den Ofen zu Beginn auf 160° C heizen und auf 100° C zurückregeln, sobald die Brühe im Glas perlt.

Zum Verzehr - ob man nun einkocht oder nicht: die Brühe logischerweise wieder erwärmen, mit Salz und Pfeffer abschmecken und lecker. (^.^)

Sonntag, 8. September 2013

Die kleine Warenkunde zum Kochen und Backen - Schneiden, Reiben und Co.

Weiter geht es mit allem, das ihr zum "klein machen" wirklich braucht; auch hier gilt die Devise Qualität vor Quantität. (^.^)
  • Gemüsemesser
  • Santokumesser
  • Kochmesser
  • Brotmesser
  • Aufschnittmesser
  • Fleischgabel
  • Schneidbrett
  • Sparschäler
  • Kugelausstecher
  • Knoblauchpresse
  • Muskatreibe
  • Zestenreißer
  • Pürrierstab
  • (elektrische) Reibe

Freitag, 6. September 2013

Häkeln für Anfänger - Stäbchen

Na, seid ihr bereit, die letzte Masche zu lernen? Eigentlich sind es mehrere Maschen, allerdings so ähnlich, dass das auch in einem Schwupp geht. (^.^) Die Rede ist vom Stäbchen.

Stäbchen bedeutet immer, dass ihr mit mindestens einem Überschlag auf der Nadel wieder in eure Häkelarbeit einstecht.

Beginnen wir mit den halben Stäbchen:

Wie ihr seht, legt ihr also einen Umschlag des Lauffadens auf die Nadel, stecht in eure Häkelarbeit ein, zieht den Lauffaden zur Masche durch und zieht dann den Lauffaden durch alle drei auf der Nadel liegenden Maschen durch.

Kommen wir nun zum Stäbchen (Auch einfaches Stäbchen genannt):

Auch hier legt ihr einen Umschlag des Lauffadens auf die Nadel, stecht in eure Häkelarbeit ein und zieht den Lauffaden zur Masche durch. Nun zieht ihr den Lauffaden zunächst durch die ersten beiden Maschen auf eurer Nadel, um durch die nun zwei Maschen auf der Nadel nochmals den Lauffaden zu ziehen. So dass jetzt wieder nur eine Masche auf eurer Nadel liegt.

Weiter geht es mit dem doppelten Stäbchen:

Jetzt legt ihr zwei Umschläge auf eure Nadel, stecht in eure Häkelarbeit ein und zieht den Lauffaden zur Masche durch. Nun zieht ihr den Lauffaden immer wieder durch die ersten beiden Maschen auf der Nadel, bis wieder nur noch eine Masche auf der Nadel liegt.

Ich denke das Prinzip ist klar oder?

Wie ihr auch sehen könnt: ist ein halbes Stäbchen höher als eine feste Masche, ein Stäbchen höher als ein halbes Stäbchen und so weiter und so fort. Allerdings wird die Häkelarbeit durch Stäbchen auch weniger fest und steht so quasi "auf Lücke". Sprich: es entsteht ein Lochmuster.

Fragt ihr euch eigentlich schon, wie es nun weitergeht, wo ihr doch nun alle Maschen kennt? (^.^) Nun ja, nur weil ihr alle Maschen kennt, könnt ihr noch lange nicht alles, wir haben schon noch einiges zu tun in unserem Häkelkurs. (^.^) Als nächstes üben wir aber erstmal Stäbchen häkeln, nämlich im Rahmen unseres nächsten Projekts.

Mittwoch, 4. September 2013

20er Jahre - Frisuren - Der Turban


Erfreulich für Bad Hair Days: in den 20ern waren Turbane wirklich angesagt. Noch erfreulicher für motorisch eher Semibegabte wie mich: Turbane sind super leicht gewickelt. Am erfreulichsten für alle Schals in Massen-Besitzer: damit habt ihr schon alles, was ihr für einen Turban im 20er-Jahre-Stil braucht - gut vielleicht noch eine schöne Brosche als besonderes Element. Mehr braucht es dann aber wirklich nicht, wie die folgende Originalanleitung zeigt:
Hier nochmal für euch, die Anleitng als kleines Video:

Montag, 2. September 2013

Weicher Rührteig - Rotweinkuchen

Fall mal ein Rest Rotwein übrig sein sollte, den ihr aber auch nicht wegkippen wollt - hier kommt die Alternative zum Trinken. (^.^)

Zutaten:
250 g Butter
250 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
1Prise Salz
4 Eier
1 TL Zimt
2 TL Kakaopulver
250 g Mehl
1 Päckchen Backpulver
125 ml Rotwein
100 g Vollmilch-Schokostreusel

Für die Glasur
50 g Aprikosenkonfitüre
50 g Zartbitterkuvertüre
50 g Vollmilchkuvertüre
20 g Palmin

Zubereitung:
Die Form einfetten. Den Backofen auf 180° C (160° C Umluft) vorheizen.
Die Butter glatt rühren, Zucker, Eier Vanillezucker und Salz zugeben und zu einer Schaummasse verrühren - d.h. so lange rühren, bis sich kleine Schaumbläschen an der Teigoberfläche bilden. Das Mehl, den Zimt, den Kakao, das Backpulver und die Speisestärke auf die Schaummasse sieben und auf geringster Stufe kurz unterrühren. Dabei nach und nach den Rotwein zugießen. Zuletzt die Schokostreusel unterheben.
Den Teig in die Form füllen und bei 180° C (160° C Umluft) etwa 1 Stunde backen. Den Kuchen etwa 5 Minuten in der Form abdampfen lassen und dann zum Abkühlen auf ein Kuchengitter stürzen (Backpapier drunter, sonst bleibt der Kuchen kleben).
Die Aprikosenkonfitüre erwärmen bis sie halbflüssig ist und den Kuchen damit einpinseln, das bindet die Brösel. Die Kuvertüre mit dem Palmin im Wasserbad schmelzen und den Kuchen damit überziehen.